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Neuburg: „Endlich wieder in Bewegung“: Fitnessstudios im Landkreis sind wieder geöffnet

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„Endlich wieder in Bewegung“: Fitnessstudios im Landkreis sind wieder geöffnet

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    „Endlich wieder in Bewegung“: Inhaber Hans Dünstl freut sich, dass sein Fitnessstudio im Sporthotel Rödenhof wieder offen ist. Am Freitag kamen viele, die endlich wieder trainieren wollten.
    „Endlich wieder in Bewegung“: Inhaber Hans Dünstl freut sich, dass sein Fitnessstudio im Sporthotel Rödenhof wieder offen ist. Am Freitag kamen viele, die endlich wieder trainieren wollten.

    Liegestütze an der Sofakante, Sit-ups auf dem Wohnzimmerteppich und Stretching im Türrahmen – damit ist nun wieder Schluss. Seit Freitag, 21. Mai, haben die Fitnessstudios in Bayern unter Auflagen wieder geöffnet. Und die Nachfrage war bereits in den ersten Stunden groß. Bei Hans Dünstl im Sporthotel Rödenhof waren am Freitagvormittag schon einige Geräte belegt. „Es waren schon viele Senioren da, die sich fit halten wollen. Auch Menschen, die nach OPs Aufbautraining machen möchten und sollen“, sagt Dünstl.

    Wer trainieren möchte, muss einen negativen Test mitbringen. In den Studios selbst gelten die bestehenden Abstands- und Hygieneregeln. „Wir achten darauf, dass jeder sein Gerät nach Benutzung desinfiziert. Aber unsere Kunden halten sich eigentlich an die Regeln“, sagt Dünstl. Seiner Stimme ist anzuhören, wie froh er ist, dass endlich wieder „Bewegung rein kommt“ in sein Studio. Den ersten Lockdown hatte er noch genutzt, um einige handwerkliche Arbeiten fertigzumachen. Doch irgendwann war alles erledigt. „Es war schon zäh jetzt“, sagt er. Und denkt auch an die Kollegen. „Da hängen wirklich einige am Tropf nach den Schließungen.“

    Mal sehen, wie viel Kraft man noch hat an der Bizeps-Maschine: Auch das Fitnessstudio „no limit“ im Fürstgartencenter hat wieder offen – zur Freude von Geschäftsführer Gregor Krebs (links), Trainer Markus Mattner (rechts) und Mitglied Özdemir Nevzat.
    Mal sehen, wie viel Kraft man noch hat an der Bizeps-Maschine: Auch das Fitnessstudio „no limit“ im Fürstgartencenter hat wieder offen – zur Freude von Geschäftsführer Gregor Krebs (links), Trainer Markus Mattner (rechts) und Mitglied Özdemir Nevzat.

    Und sowieso sei es höchste Zeit, dass sich die Leute endlich fit für die Draußensaison machen können. „Wer sich aufs Rad setzt, ohne vorher trainiert zu haben, der hat einen schweren Start“, prophezeit Dünstl – er muss es ja wissen. Einige Kunden hatten sich, um die Durststrecke zu überbrücken, Geräte bei ihm ausgeliehen. „Aber das ist einfach nicht dasselbe wie im Studio.“

    Nicht alle zieht es zurück ins Studio. Roberta Freisch ist Kundin einer Studiokette. Für sie sind unter den bestehenden Bedingungen mit Testpflicht und Desinfizieren die normalen Bedingungen ihres Vertrages nicht erfüllt. „Unter den gegebenen Umständen gehe ich nicht zum Trainieren“, sagt sie. Der zusätzliche Aufwand nehme dem Sport die Spontanität, die ihr wichtig ist.

    Andrang in Neuburger Studios am ersten Tag war groß

    Carmen Zohner war dagegen am Freitag eine der ersten, die sich im Fitnessstudio no limit blicken ließ. „Ich war durch die Arbeit getestet und dachte mir, dann nutze ich das gleich für eine Yogastunde“, sagt die Neuburgerin. Auch, weil sie neugierig war, was sich im Studio von Gregor Krebs in den vergangenen sieben Monaten getan hat. Der Geschäftsführer war nämlich alles andere als untätig und hat viel Zeit und Geld in Umbaumaßnahmen gesteckt. „Man fühlt sich, als wäre man in einem neuen Studio“, sagt Carmen Zohner.

    So wie ihr ging es einigen Kundinnen und Kunden, die am Freitag zum Trainieren ins no limit kamen. „Viele sind überrascht, was sich alles getan hat, besonders im Bereich Digitalisierung“, sagt Krebs. Einige Anpassungen sind der Pandemie geschuldet, andere waren sowieso geplant. So werden die Kurse künftig vor Ort abgehalten und live gestreamt. So können diejenigen, die lieber zuhause trainieren, trotzdem mitmachen. Außerdem hat das Team um Gregor Krebs den Eingangsbereich umgestaltet, Räume vergrößert und Luftfilter eingebaut. Pausen zum Lüften sind in die Trainingsabläufe integriert.

    Fitnessstudios nach sieben Monaten wieder geöffnet

    „Wäre der Lockdown nicht gewesen, dann hätten wir die ganzen Schritte vermutlich in den nächsten zehn Jahren nicht geschafft. Aber so hatten wir genug Zeit, Motivation und den nötigen Mut, es zu wagen“, sagt Krebs. Und es scheint sich gelohnt zu haben. Am Freitagnachmittag waren die Kurse für die kommenden Tage schon bis zu 90 Prozent ausgelastet. „Wir waren überrascht, wie viele Mitglieder am Freitag kamen“, sagt Krebs. Auch während der Pandemie habe es nur wenige gegeben, die Verträge gekündigt haben. „Trotz der schwierigen Lage, bin ich dankbar, wie gut wir durch die vergangenen Monate gekommen sind“, sagt Krebs. Die Freude darüber kann auch nicht von dem Chaos rund um den Öffnungstermin getrübt werden.

    „Am Montag hieß es auf, am Dienstag hieß es zu. Es war eine Katastrophe.“ Ein teurer Spaß, der den Betreiber zwischen 5000 und 8000 Euro gekostet hat. Die Behörden vor Ort hätten in dieser Zeit einen tollen Job gemacht. „Sowohl beim Landratsamt als auch beim Stadtmarketing gab es immer kompetente Ansprechpartner und zutreffende Aussagen“, so Krebs.

    Karlshuld: Neues Fitnessstudio hatte schweren Start

    Für alle, die nun schon ganz ungeduldig darauf warten, endlich wieder an den Geräten zu schwitzen, hat Gregor Krebs noch einen Tipp: „Langsam anfangen und nicht mit dem Pensum vor der Schließung anfangen.“ Viele Mitglieder kämpfen mit Rückenschmerzen. Seine Vermutung: Im Homeoffice sitzt man nicht auf einem geeigneten Stuhl oder am Küchentisch statt am Schreibtisch. Die Folge sind verkürzte Muskulatur und Sehnen.

    Länger zu als offen war das Studio moofit von Inhaber HP Dittenhauser in Karlshuld. Im Oktober 2019 kamen die ersten zum Trainieren. Nur weniger Monate später dann der erste Lockdown und alles war zu. Nun ist er optimistisch, dass es langsam wieder anläuft. „Die Leute rufen an und informieren sich, unter welchen Bedingungen sie kommen dürfen“, sagt Dittenhauser. „Wird scho.“ Auch er warnt seine Mitglieder davor, den Körper zu sehr zu strapazieren ohne im Training zu sein. „Sonst gibt es gleich einen heftigen Muskelkater.“ Den haben sich am Freitag trotz Warnung bestimmt einige geholt.

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