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Neuburg: Einzelhandel in Neuburg: "bella figura" in der Rosenstraße

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Einzelhandel in Neuburg: "bella figura" in der Rosenstraße

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    Sie ist die beste Werbung für ihren eigenen Laden: Carmela Neff trägt die Kleidung auch selbst, die sie seit Freitag in der Rosenstraße verkauft.
    Sie ist die beste Werbung für ihren eigenen Laden: Carmela Neff trägt die Kleidung auch selbst, die sie seit Freitag in der Rosenstraße verkauft. Foto: Claudia Stegmann

    Ein bisschen Nervenflattern hatte Carmela Neff am Vorabend ihrer Ladeneröffnung dann doch. War es die richtige Entscheidung? War es der richtige Zeitpunkt? Hätte sie lieber nicht auf ihren Mann hören sollen? Der war es nämlich, der seine Frau darin bestärkt hat, sich ihren Traum von einem eigenen Laden zu verwirklichen. Und so prangt nun Carmelas Name über dem Geschäft, in dem einst das Schuhhaus Stiglmair beheimatet war.

    Nun war Eröffnung – ausgerechnet an einem Freitag, den 13. An Unglück will die gebürtige Italienerin aber keinesfalls denken, wenn sie dort künftig Kleidung, Schuhe und Taschen aus Italien verkauft. „Ich bin sicher, das wird gut“, gibt sie sich optimistisch. Wäre es nach ihr gegangen, hätte sie mitten in der Corona-Pandemie kein Geschäft eröffnet. Doch ihr Mann ist davon überzeugt: „In der Krise musst du investieren.“ Und so haben sie nicht nur einfach den Laden angemietet, sondern gleich das ganze Haus gekauft.

    Carmela: Der Laden wurde nach seiner Besitzerin Carmela Neff benannt

    Carmela Neff, die heute ihren 37. Geburtstag feiert, ist die Bekleidungsbranche nicht fremd. Ihre Eltern hatten in Italien einen Produktionsbetrieb, in dem unter anderem Jeans geschneidert wurden. Carmela Neff saß an einer der Nähmaschinen. Später, als sie nach Deutschland kam, arbeitete sie als Verkäuferin in einem Schuhgeschäft in München.

    Heute lebt sie mit ihrem Mann in Wagenhofen. „Carmela“ ist ihr erster eigener Laden, der auch gleich ihren Namen trägt. Vier Jahre lang stand der Laden in der Rosenstraße leer. Am Freitag durften ihn OB Bernhard Gmehling und Stadtmarketing-Leiter Michael Regnet feierlich eröffnen.

    Druck-Kuck: In die ehemalige Schlegl-Bäckerei zieht eine Textildruckerei

    Auch am Spitalplatz hat ein leerstehender Laden einen Nachmieter gefunden. Aus der ehemaligen Bäckereifiliale Schlegl wird demnächst eine Textildruckerei. „Druck-Kuck“ wird er heißen und am 12. Dezember um exakt 12.12 Uhr eröffnen. Die Zwölf ist ihre Glückszahl, schließlich haben sie sich an einem 12. eines Monats kennengelernt. In dem Namen steckt bereits das Ziel, das die beiden verfolgen: Sie wollen, dass durch ihre Hilfe einfache Bekleidung „kreativ, umwerfend, charmant und kostbar“ wird. Das heißt im Klartext: Wer will, kann sich dort ein Shirt, einen Hoodie oder ein Sweatshirt kaufen und individuell mit Texten oder Motiven bedrucken lassen, die der Kunde entweder selbst entworfen hat oder sich aus einem umfangreichen Katalog aussucht. Auch eigene Kleidungsstücke werden bedruckt.

    Mit ihrem Angebot sind die beiden Start-up-Unternehmer Thomas Stengel (35) und Claudia Scholz (31) nicht alleine. Es gibt bereits Copyshops in Neuburg, die ebenfalls Textildrucke in ihrem Repertoire anbieten; einer davon ist sogar in unmittelbarer Nachbarschaft. Die beiden Münchener, die vor Kurzem nach Ehekirchen gezogen sind, verstehen sich jedoch als Schauwerkstatt, die sich auf individuelles, modisches Textildesign spezialisiert.

    Neben Auftragsarbeiten soll es dort auch Workshops oder Events geben, um die sich hauptsächlich Claudia Scholz kümmern möchte. Junggesellenabschiede oder Kindergeburtstage wären etwa Veranstaltungen, bei der jeder Teilnehmer sein eigenes Shirt designen kann.

    Seit einer Woche hat das Cecil-Geschäft in der Schmidstraße geschlossen. Einen Nachmieter soll es nächstes Jahr geben. 
    Seit einer Woche hat das Cecil-Geschäft in der Schmidstraße geschlossen. Einen Nachmieter soll es nächstes Jahr geben.  Foto: Claudia Stegmann

    Während Claudia Scholz zunächst in ihrem Beruf als Projektleiterin in der Baubranche tätig bleibt, hat Thomas Stengel seinen Job als Filialleiter bei einem Münchner Modeunternehmen aufgegeben. „Ich will mich jetzt selbst verwirklichen“, sagt er. Die Voraussetzungen dafür habe er. „Ich habe ein Gespür dafür, was der Kunde will.“

    Ende von Cecil in Neuburg: Nachfolger offiziell noch nicht bekannt

    Einen Nachmieter wird es nächstes Jahr auch für das „Cecil“-Geschäft von Bernhard Keidler geben, das vor einer Woche geschlossen hat. Wer das sein wird, verrät Maximilian Schubert, Inhaber des Haushaltswarengeschäfts „Küchenmamsell“, zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht. Er hat das ehemalige Daubmeier-Anwesen gekauft und wird die Geschäftsräume auch wieder vermieten. Gerüchte, wonach er selbst mit seinem Geschäft von der Schrannenstraße in die Schmidstraße ziehen würde, dementiert er. Maximilian Schubert führt noch zwei weitere Filialen im Westpark und in der Innenstadt von Ingolstadt und hofft zum Ausklang des Corona-Jahres auf einen kleinen Ausgleich für die bisherigen Umsatzeinbußen.

    Seit geraumer Zeit wird das Geschäft von Spielwaren Habermeyer umgebaut. Die Arbeiten gehen dem Ende zu.
    Seit geraumer Zeit wird das Geschäft von Spielwaren Habermeyer umgebaut. Die Arbeiten gehen dem Ende zu. Foto: Claudia Stegmann

    Auch Maria Habermeyer hat bald ein anstrengendes Geschäftsjahr hinter sich. Abgesehen von den Umsatzeinbußen im Lockdown hat sie ihre Spielwarenhandlung in der Färberstraße grundlegend sanieren lassen: moderne Dämmung, besserer Boden, neue Schaufenster und eine zeitgemäße Lüftungsanlage. Manchmal habe man auf Handwerker warten müssen, „die Auftragsbücher sind halt voll“. Außen wird noch verputzt und nächste Woche die Fassade gestrichen, dann endlich können die Folien von den Schaufenstern abgezogen werden.

    Spielwaren Habermeyer: Umbauarbeiten werden demnächst abgeschlossen

    Innen zeigt sich das Fachgeschäft bereits heller, teils neu arrangiert und sortiert. Schul- und Schreibwaren seien etwas herausgehoben, so Maria Habermeyer, „ansonsten bleibt unser Sortiment auf dem gewohnt aktuellen Stand“. Die Beratung per Telefon habe etwas zugenommen, außerdem erhalte man mehr Online-Bestellungen, die dem Kunden ins Haus geliefert werden.

    Umgebaut wird derzeit auch in der Altstadt. Das ehemalige Tavolino in der Amalienstraße, das kurzzeitig ein portugiesisches Restaurant war, sollte eigentlich im Oktober als Weinlokal wiedereröffnen. Doch der neue Pächter Arek Skierski hat die Eröffnung „bis auf Weiteres“ verschoben. „Die aktuelle Lage lässt auch keine Prognose zu“, sagt er.

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