79.914 Menschen sind bisher deutschlandweit in der Corona-Pandemie gestorben, 70 sind es im Kreis Neuburg-Schrobenhausen. „Es steckt unsägliches Leid dahinter“, sagte Stadtpfarrer Herbert Kohler bei einem Gedenken auf dem Karlsplatz.
Gedenkfeier in Neuburg: Verstorbene als schwerste Opfer der Pandemie
Zusammen mit seinem evangelischen Kollegen Steffen Schiller, Oberbürgermeister Bernhard Gmehling und Landrat Peter von der Grün erinnerte der katholische Geistliche – stellvertretend für die Bürgerschaft – an die schwersten Opfer der Pandemie. Das seien nicht Ausgangssperren oder andere Beschränkungen, sondern Betroffene, denen die Krankheit Covid-19 das Leben genommen habe.
Unter den Opfern steckten Schicksale, so OB Bernhard Gmehling, „und es ist schwer hinzunehmen, dass so viele ihren Weg alleine gehen mussten.“ Der Oberbürgermeister beklagte ferner die Umstände der Beschränkung von Beerdigungen und zeigte kein Verständnis dafür, „dass Demonstrationen großzügig genehmigt werden, aber nur wenige an Trauerfeiern teilnehmen dürfen.“
Vor wenigen Tagen starben drei Angehörige der Pfarreiengemeinschaft St. Peter und Hl. Geist am Coronavirus, im Ostend verlor ein 26-jähriger Mann sein Leben durch oder mit der Infektion. Die ältere Generation sei jetzt gottseidank geimpft, so Landrat Peter von der Grün, in den Kliniken müssten jetzt zunehmend jüngere Patienten behandelt werden. Er berichtete von einem Bekannten, der mit Mitte 40 durch das Virus gestorben sein.
Landrat von der Grün hat kein Verständnis für Corona-Leugner
Die Intensivstationen der beiden Kliniken im Landkreis seien durchwegs handlungsfähig, so der Landrat, „aber wir sind in einer kritischen Situation.“ Er habe kein Verständnis für Corona-Leugner, „wir müssen der Wahrheit ins Auge sehen.“
Die Politiker legten Gestecke am Marienbrunnen nieder. Nach einem Gebet der Geistlichen läuteten lange die Glocken der Hofkirche. In seiner Predigt zuvor in der Peterskirche sprach Pfarrer Herbert Kohler vom „Leben im Sterben“. Man müsse akzeptieren, dass das Sterben zum Leben gehöre. Palliativmedizin und verständnisvolle Hospize gewährten Hilfe auf der letzten Wegstrecke. Das könne die Sterbenden von Druck und Angst befreien.
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