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Neuburg: Die Neuburger feiern Pfingsten mit Kirche und Kunst

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Die Neuburger feiern Pfingsten mit Kirche und Kunst

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    Eingerahmt von Gerüsten spendet Pfarrer Herbert Kohler den Pfingstsegen in der Heiliggeist-Kirche. Die Sanierung des Gotteshauses geht deutlich voran.
    Eingerahmt von Gerüsten spendet Pfarrer Herbert Kohler den Pfingstsegen in der Heiliggeist-Kirche. Die Sanierung des Gotteshauses geht deutlich voran.

    „Seit Christi Himmelfahrt arbeitet Jesus im Home Office – er begleitet uns von zuhause aus.“ Mit dieser Meldung auf seinem Handy heiterte Stadtpfarrer Herbert Kohler die Besucher des Pfingstgottesdienstes auf. Das wäre eigentlich gar nicht nötig gewesen, denn die Stimmung war erwartungsfroh und die Pfarrei Heiliggeist feierte ihr Patrozinium selbstbewusst in einer voll besetzten Kirche.

    Ein Herz für Natalie auf der Neuburger Mini-Dult im Hofgarten. Die Stadt kommt mit der kleinen Geste den Fieranten entgegen.
    Ein Herz für Natalie auf der Neuburger Mini-Dult im Hofgarten. Die Stadt kommt mit der kleinen Geste den Fieranten entgegen.

    Pfingsten 2020 zeigte sich aber auch als beginnende Distanzierung vom „Lockdown“ mit viel Leben in der Stadtmitte, in Eiscafés, am Schrannenplatz oder am Donaukai. Familien zog es unter weißblauem Himmel hinaus zu einem kleinen Ausflug, gleich, ob in den Englischen Garten oder ins Altmühltal.

    Gäste besuchten die Rizzi-Ausstellung im Neuburger Schloss

    Eine Einkehr in einer der wenigen erhaltenen Mühlen in der Region war diesmal nicht möglich. Der Pfingstmontag, seit 25 Jahren der Mühlentag in Deutschland, ist zum ersten Mal abgesagt worden. Auch in den Biergärten fanden sich meist noch ausreichend Plätze. Kunstliebhaber zog es am Wochenende in die Altstadt, wo gleich drei Ausstellungen zu sehen waren. Vor allem die Werke von James Rizzi im Nordflügel des Schlosses waren der Renner für Gäste von auswärts. Galeristin Barbara Naßler freut sich nach dem Stillstand der letzten Wochen auf die kleine Verlängerung.

    „Wir danken der Stadt Neuburg, dass das überhaupt möglich war“, beschreibt Sascha Feger die kleine Mini-Dult im Hofgarten. Sein Süßigkeitenstand (Winterholler) erzielte zusammen mit der Verköstigung der Familien Heinzlmeir und Bauer an den Feiertagen ganz ordentliche Resonanz. Ausgefallene Straßen-, Volks- und Vereinsfeste kann der Termin allerdings nicht ersetzen. Die Stadt verzichtet auf Standgebühren, die Schausteller denken an eine Verlängerung an passenden Terminen.

    Herbert Kohler feierte in Heiliggeist Patrozinium

    Pfingsten ist ein christliches Hochfest, es gilt auch als Gründungsdatum der Kirche. So wie der Heilige Geist als Inspiration und Kraftquelle die Apostel erfasst habe, „so können und dürfen wir alle die Mitarbeiter Jesu sein“, sagte Pfarrer Herbert Kohler in seiner Pfingstpredigt. In der Heiliggeist-Kirche erklärte er alle Gottesdienstbesucher und die ganze Gemeinde zu „Heilig-Geist-Trägern“. Jeder könne selbstbewusst und eigenverantwortlich seine Fähigkeiten einbringen, gleich ob Handwerker, Pflegerin oder Musiker. Diese Teilhabe und diesen Gemeinschaftsgeist zu leben, „das ist die Botschaft an Pfingsten“.

    „Atme in uns, Heiliger Geist, brenne in uns“ – bei den Liedern von Organist Max Höringer sangen die Besucher kräftig mit. Solistin Birgit Rein verfeinerte das Patrozinium mit ihren Liedern, sie sang auch das Glaubensbekenntnis „Credo in unum Deum Patrem“. Der symbolisierte Heilige Geist des Deckenfreskos konnte noch nicht auf die Gläubigen herabblicken, denn die Decke ist noch verbrettert. Doch bald werde sich das Bild wieder öffnen, beschreibt Pfarrer Herbert Kohler die deutlichen Fortschritte in der Kirchensanierung.

    Es sei ohnehin erstaunlich, wie die Restauratoren die 300 Jahre alten Farben des Bildes vom „Heiligen Geist und seinen sieben Gaben“ wieder so zum Leuchten bringen würden. Die Leistung des damaligen Kirchenmalers Matthias Zink (1665-1738), der viele Werke im Bistum Eichstätt hinterlassen hat, sei gar nicht hoch genug einzuschätzen. Es habe sich lediglich der Staub des Alltags darübergelegt, findet der Stadtpfarrer, „wir müssen ihn nur abwischen und den Heiligen Geist erkennen, der uns geschenkt worden ist“.

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