Überraschend hat Markus Grabisch, der Diakon der Pfarreiengemeinschaft St. Peter und Hl. Geist seinen Abschied verkündet. Der 32-Jährige aus Mecklenburg-Vorpommern wäre heuer zum Priester geweiht worden. Das ist jetzt hinfällig, denn der Pastoralpraktikant verlässt nicht nur Neuburg, sondern nach fünf Jahren auch den Palottiner-Orden.
Diakon Markus Grabisch will sich neu orientieren
Dass er den Weg zum Priester nicht mehr gehen könne und sich „neu orientiert“, gab Markus Grabisch selbst im Zuge einer Fastenpredigt in der Hofkirche bekannt. Stadtpfarrer Herbert Kohler hatte es nur wenige Tage zuvor von ihm erfahren. Er sei zunächst „fassungslos“ gewesen, so der Stadtpfarrer, „für uns ist das eine riesen Enttäuschung.“ Das kann man wohl auch von den Palottinern sagen. Deren Institutschef kam in dieser Woche nach Neuburg, um mit den Beteiligten zur sprechen. Grabisch hatte bereits die Zweite Profeß abgelegt und große Hoffnungen geweckt.
Markus Grabisch wurde im Oktober 2020 in Augsburg geweiht
Nach der festlichen Weihe im Oktober 2020 durch den Augsburger Bischof Bertram Meier kamen dem jungen Diakon offenbar erste Selbstzweifel an seinem Weg. Exerzitien und eine Sabbath-Pause hätten wohl wenig daran geändert, so Pfarrer Herbert Kohler, „der Markus hat sich trotzdem für den harten Schnitt entschieden.“ Was genau passiert sei, das wisse man nicht. In den Pandemie-Monaten seien dem Praktikanten viele Gesprächspartner abhandengekommen.
Nicht auszuschließen sei, dass auch eine frühere Beziehung zu einer Frau eine Rolle spiele. Markus Grabisch, der aus Ribnitz-Damgarten an der Ostsee stammt, Elektriker gelernt, eine Priesterausbildung in Hamburg und bei den Palottinern gemacht hat, hatte sich beim Kahlhoffest im September 2020 und danach in allen Mitgliedspfarreien gut vorgestellt. Herbert Kohler: „Er hätte die Talente für den Weg des Priesters gehabt.“
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