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Neuburg: Denkmalsanierung in Neuburg: Die Hofkirche wird heller und wärmer

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Denkmalsanierung in Neuburg: Die Hofkirche wird heller und wärmer

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    Ulrike Buller-Lörsch, Pfarrer Herbert Kohler und Mesnerin Adelheid Reiter (v.l.) freuen sich auf die „neue“ Hofkirche.
    Ulrike Buller-Lörsch, Pfarrer Herbert Kohler und Mesnerin Adelheid Reiter (v.l.) freuen sich auf die „neue“ Hofkirche. Foto: Winfried Rein

    „Bei dieser Nachricht sind wir vom Stuhl gefallen.“ Stadtpfarrer Herbert Kohler beschreibt den Moment, als er erfuhr, dass die Elektro-Sanierung der Hofkirche 670.000 Euro kosten werde. Mittlerweile sind die Handwerker an die Arbeit gegangen und es sieht so aus, als würden die Neuburger im Advent eine glänzend aufgewertete Hofkirche bekommen - heller, wärmer und klangvoller. Was konkret gemacht werden soll:

    Denkmalsanierung der Hofkirche in Neuburg: Das wird gemacht

    Es gehe nämlich nicht nur um Elektroleitungen in der Wand, unter dem Pflaster oder auf der Empore. Beleuchtungs- und schalltechnisch „wird die Hofkirche nicht wiederzuerkennen sein“, versprechen Pfarrer Herbert Kohler und Ulrike Buller-Lörsch vom staatlichen Bauamt Ingolstadt. Wenn Predigten und Musik zum Hörgenuss werden, dann liegt das an der neuen Technik.

    Die Gruppe der kleinen Lautsprecher an den Säulen ist verschwunden, zwei Speziallautsprecher links und rechts des Altarraums übernehmen „die gleichmäßige Verteilung des Schalls im ganzen Kirchenraum“ (Kohler). Eine „Schwerhörigen-Schleife“ sichere den idealen Ton auch für Gottesdienstbesucher mit Hörgeräten. Die Beschallungsanlage korrespondiere regelrecht mit den kleinen Geräten.

    Soll zum Advent wieder öffnen: die Hofkirche in Neuburg.
    Soll zum Advent wieder öffnen: die Hofkirche in Neuburg. Foto: Johannes Seifert (Archiv)

    Das Ton-Wunder begleitet „faszinierende Beleuchtungstechnik“, sagt Ulrike Buller-Lörsch. Helle, zylinderförmige Leuchtkörper ersetzen die alten Lampen, dutzende „Spotlights“ setzen künftig den Altarraum und die biblische Geschichte der Stuckdecke in Szene. Dazu kommt eine komplett neue Heizung (Unterbanksystem) und natürlich eine besser lesbare Liedanzeige.

    Alle Arbeiten laufen unter dem Diktat des strikten Denkmalschutzes in der bedeutendsten Kirche der Stadt. An Wänden und am Boden werde kein Schlitz zuviel geöffnet „und kein Loch, das nicht schon dagewesen ist“, versichert die Baubeamtin. Ein bisschen eingreifen müsse man schon, der Gebietsreferent des Landesdenkmalamtes habe „bittere Tränen geweint“.

    Die Arbeiten laufen reibungslos und liegen im Zeitplan. Das sei ein Verdienst der Handwerker und des Planungsbüros Arzenheimer aus Eichstätt. „Sie haben alles ideal vorbereitet, die Arbeit schon Pfingsten aufgenommen und trotzdem kirchliche Nutzung ermöglicht“, so das Kompliment des Stadtpfarrers. Ein weiteres gibt er Mesnerin Adelheid Reiter: „Sie ist die Perle unserer Hofkirche.“

    Hofkirche: Zum Advent sollen Besucher die neue Technik hören können

    Rechtzeitig zum Advent sollen die Besucher die neue Technik hören, sehen und erleben können. Auch in den Bänken wird es wärmer, „nachdem man uns zwei Winter lang frieren lassen hat“, so Pfarrer Herbert Kohler. Sein Dank gilt der Diözese Augsburg, die aus Steuermitteln über 400.000 Euro dazugebe. Die Pfarrei St. Peter wäre mit der Finanzierung überfordert gewesen. Eine sechsstellige Großspende aus einem Nachlass sei äußerst willkommen gewesen.

    Die Sanierung sei kein Luxus, sondern eher „Gefahr in Verzug“ gewesen. Der Elektro-Gutachter des Bauamtes hätte die Kirche sonst zusperren lassen. Der nicht mehr zeitgemäße Zustand der Elektroinstallation geriet bei der Sanierung der Fürstengruft und der Schatzkammer 2017 ans Licht. Zu einem späteren Zeitpunkt müsse auch die Orgel saniert werden - alte Gurte halten metergroße Pfeifen. Bis zur Wiedereröffnung kommen die Messgewänder aus der Reinigung zurück und das „Jüngste Gericht“ kann wieder im Treppenaufgang platziert werden. Die Kopie des früheren Altarbildes von Peter Paul Rubens weist auf die Bedeutung der von Kurfürst Wolfgang Wilhelm erbauten Hofkirche hin.

    400 Jahre später bleibt das herausragende Baudenkmal der Oberen Stadt ein wertvoller Ort, an dem Kirchenfeste, Hochzeiten und Schulgottesdienste gefeiert, Konzerte gegeben und Treffen der kompletten Pfarreiengemeinschaft organisiert werden. Den beliebten Gottesdienst am Sonntagvormittag um 10.30 Uhr verlegt der Pfarrer nun in die erneuerte Peterskirche. Dafür gibt es dann die Abendmesse um 19 Uhr in der Hofkirche.

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