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Neuburg: Debatte: Diesen Menschen hat Neuburg den Campus wirklich zu verdanken

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Debatte: Diesen Menschen hat Neuburg den Campus wirklich zu verdanken

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    Zwei politische Schwergewichte, die Neuburg auf dem Weg zum Campus zur Seite standen und stehen: Bayerns Ministerpräsident alt und neu, Horst Seehofer (rechts) und Markus Söder.  Und wer steckt noch entscheidend hinter dem Projekt?
    Zwei politische Schwergewichte, die Neuburg auf dem Weg zum Campus zur Seite standen und stehen: Bayerns Ministerpräsident alt und neu, Horst Seehofer (rechts) und Markus Söder. Und wer steckt noch entscheidend hinter dem Projekt? Foto: Xaver Habermeier (Archiv)

    Es ist eines der ganz herausragenden Projekte für Neuburg. Der Ableger der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) wird die Stadt verändern, sobald er einmal richtig in Gang gekommen ist. Viele junge Menschen werden dann das Gesicht Neuburgs mitprägen, und die Stadt – davon darf man ausgehen – nachhaltig zum Positiven verändern. Dass Neuburg die Chance für einen Campus erhalten und letztlich auch genutzt hat, ist mehreren Personen zu verdanken. Deshalb ein kurzer Blick zurück, wem es maßgeblich zuzuschreiben ist, dass sich Neuburg bald auch eine Studentenstadt nennen darf.

    Neuburg: Das sind die Macher hinter dem neuen Campus

    Einer, der als erster in diese Richtung dachte, war der Wirtschaftsreferent im Stadtrat, Hans Mayr. Mayr stellte bereits 2002 in einem Schreiben an Oberbürgermeister Bernhard Gmehling den Antrag, Neuburg als Hochschulstandort zu etablieren. Er selbst trieb die Idee weiter voran, als er 2004 mit Manfred Rössle in Neuburg ein Forschungszentrum (f10) etablierte. Dessen wissenschaftlicher Leiter, Prof. Dr. Wilfried Zörner, spannte die erste Brücke zur THI. Auch mit dem Verein für Bildung und Wissenschaft (ab 2008) verfolgte Mayr weiter beharrlich das Ziel, Neuburg zu einer Hochschulstadt zu machen.

    Auf dem Areal der ehemaligen Lassigny-Kaserne entsteht der neue Campus für Neuburg. Das „Gebäude 6“, in dem die Studenten zum Start unterkommen werden, steht links unten.
    Auf dem Areal der ehemaligen Lassigny-Kaserne entsteht der neue Campus für Neuburg. Das „Gebäude 6“, in dem die Studenten zum Start unterkommen werden, steht links unten. Foto: Stadt Neuburg (Archiv)

    Die Gründung einer Stiftungsprofessur für Immobilienmanagement ein Jahr später sowie die Einrichtung einer Forschungsaußenstelle für erneuerbare Energien 2016 und danach eines Graduiertenzentrums in der Altstadt gaben der Idee weiter Nahrung. Der gut gemeinte, letztlich aber zumindest in Neuburg gescheiterte Integrationscampus war dann schon so etwas wie die Basis der weiteren Entscheidungen.

    Doch noch einmal zurück in die Vergangenheit. Politisch gesehen sorgte 2009 eine unerwartete Ankündigung der damaligen Ingolstädter Landtagsabgeordneten Christine Haderthauer in Neuburg für Aufsehen und Freude zugleich. Sie versprach, dass Ende 2019 die Unterkunft für Asylbewerber am Donauwörther Berg aufgelöst werden wird. Was sich daraus für die weitere Nutzung der Backsteingebäude der ehemaligen Lassigny-Kaserne entwickeln sollte, war zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht klar. Doch der Weg in die richtige Richtung wurde damit geebnet.

    Campus Neuburg: Politischer Rückhalt von Horst Seehofer

    Frühe und mitentscheidende Impulsgeber waren auch Neuburgs Ehrenbürger und Alt-Landrat Richard Keßler, der 2016 gestorben ist, sowie Ludwig Schlosser, Gründer des einzigen börsennotierten Unternehmens in Neuburg, der VIB Vermögen AG. Als langjähriges Mitglied des Hochschulrats der THI war und ist Schlosser bis jetzt ganz nah am Geschehen dran.

    Entscheidenden politischen Rückhalt gab schließlich Horst Seehofer, der 2016 noch als Ministerpräsident darauf einwirkte, dass das Gelände der ehemaligen Lassigny-Kaserne einer anderen Nutzung zugeführt werden konnte. Nachdem er mehrfach die frühe Ankündigung von Christine Haderthauer bestätigt hatte, dass die Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber Ende 2019 aufgelöst wird (was nun knapp zwei Jahre später passiert), versprach er Neuburg auch, die Stadt auf dem Weg zu einem Ableger der THI zu unterstützen.

    In einem vom Wissenschaftsministerium eingerichteten Strukturbeirat wurde die Machbarkeit des Projekts erarbeitet. Dem gehörten neben THI-Präsident Prof. Walter Schober unter anderem auch Oberbürgermeister Bernhard Gmehling und der damalige Landrat Roland Weigert an. Auch sie (und nicht zu vergessen Thomas Dojé, bis 2019 Vizepräsident an der THI) zeigten und zeigen immer noch großes Engagement für eine Realisierung des Campus.

    Auch Markus Söder setzte sich für den Campus Neuburg ein

    Das „Gebäude 6“ wird seit zwei Wochen umgebaut. Dort entstehen unter anderem Hörsäle und Seminarräume für den neuen Campus in Neuburg.
    Das „Gebäude 6“ wird seit zwei Wochen umgebaut. Dort entstehen unter anderem Hörsäle und Seminarräume für den neuen Campus in Neuburg. Foto: Andreas Schopf

    Hinzu kam schließlich der jetzige Ministerpräsident Bayerns, Markus Söder. Als er im Dezember 2017 an der Glühweinpyramide neben der Eisarena auf dem Schrannenplatz mit OB Gmehling einen Glühwein genoss, war vieles in Richtung Campus schon am Laufen. Als Söder bei diesem Treffen dann bekräftigte, dass er an den von Horst Seehofer angeschobenen, bedeutenden Projekten für Neuburg festhalten werde – neben dem THI-Ableger meinte er auch die zweite Donaubrücke –, gab es im Grunde keinen Zweifel mehr, dass Neuburg zur Studentenstadt wird.

    Nur ein halbes Jahr später verkündete Söder bei einem Besuch in Neuburg offiziell den Bau des neuen THI-Campus, ein 120-Millionen-Euro-Projekt. Sein damals gezogener Vergleich („Neuburg soll Klein Oxford werden“) war aber vielleicht doch leicht überzogen.

    Neuburg: Es bleibt genug Zeit, sich für den Campus einzusetzen

    Den Genannten – und sicher einigen Unterstützern im Hintergrund mehr – gebührt in allererster Linie der Dank dafür, dass Neuburg künftig tatsächlich Heimat für viele junge Menschen werden wird, die hier studieren. Eine wahrlich großartige Geschichte für die Stadt und verständlich, dass manch einer ebenfalls gerne eine Rolle in ihr spielen würde. Aber es ist ja gerade mal erst die Einleitung geschrieben. Genügend Zeit also für jeden, der sich positiv einbringen kann, sich noch zu profilieren.

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