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Neuburg: Corona: Neuburg hofft auf eine Lockerung der Beschränkungen

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Corona: Neuburg hofft auf eine Lockerung der Beschränkungen

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    Die Geschäften und Gaststätten in Neuburg sind wegen der Corona-Pandemie geschlossen.
    Die Geschäften und Gaststätten in Neuburg sind wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Foto: Manfred Rinke

    Die Neuburger Innenstadt ist wie leer gefegt. Nur vereinzelt sind ein paar Kunden unterwegs, um sich mit dem Nötigsten zu versorgen. Geschäfte und Gaststätten, Sportanlagen und Museen, Schulen und Kitas sind seit Wochen geschlossen. Die Stadtbusse fahren ihre Linien gespenstisch leer durch Neuburg und die Ortsteile. Das Coronavirus und die zur Eindämmung notwendigen Verbote haben die Stadt fest im Griff.

    Am Mittwoch entscheidet sich, wie in den kommenden Wochen das öffentliche Leben in Deutschland aussehen wird. In einer Telefonschalte berät sich Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder. Die große Frage der Konferenz lautet, wie mit den Ausgangsbeschränkungen nach Sonntag, 19. April, verfahren werden soll. Dementsprechend gespannt richten sich die Blicke nach Berlin. Und auch in der Region werden die nächsten Schritte genau verfolgt. In Neuburg wird sich ein schrittweises Aufheben der Beschränkungen gewünscht.

    Neuburgs Oberbürgermeister wünscht sich eine Lockerung

    „Ich hoffe auf eine gewisse Lockerung“, sagt Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling. Denkbar wäre, dass bestimmte Wirtschaftsbetriebe wieder öffnen könnten. Eine Voraussetzung dafür wäre, dass zwischen den Kunden gebührender Abstand gehalten werde. Und auch der Geschäftsführer des Neuburger Stadtmarketings, Michael Regnet, sehe eine schrittweise Wiedereröffnung der Geschäfte als einen guten Kompromiss.

    Auf Nachfrage erklärt Regnet, dass er sich Maßnahmen nach österreichischem Vorbild wünsche. „Das wäre ein guter Weg.“ Eine Begrenzung an Kunden in den Geschäftsräumen und ein obligatorischer Mundschutz wären für ihn dabei denkbar.

    Einzelhandel in Neuburg ist stark

    Prinzipiell sei der Handel in Neuburg gut aufgestellt, erklärt der Leiter des Stadtmarketings. Aber die vorübergehenden Schließungen treffen die Geschäftsleute dennoch hart. Speziell Saisonware, die eigentlich in den vergangenen Wochen und vor allem vor Ostern hätten abverkauft werden sollen, verkommt nun zu Ladenhütern.

    Not macht aber auch erfinderisch: Das Stadtmarketing koordiniert neuerdings die Online-Angebote der lokalen Händler und bietet dazu unter www.neuburg.com eine eigene Plattform an (wir berichteten). Diese Maßnahme war aber bereits vor Corona und den erlassenen Verboten geplant. Die aktuelle Situation habe den Vorgang allerdings beschleunigt.

    Corona-Krise: Neuburger Stadtmarketing liefert aus

    Zudem stellte das Stadtmarketing einen lokalen Lieferservice auf die Beine, der die Waren der Neuburger Händler zu den Kunden bringt. „In den vergangenen vier Tagen haben wir 200 Kilometer zurückgelegt“, sagt Regnet stolz. Insgesamt 80 Pakete erreichten damit die Neuburger Kunden. Am Vormittag bestellt und bereits am Nachmittag erhalten – der lokale Lieferservice ist sogar viel schneller als die Online-Riesen. Und auch nach Corona werde dieser lokale Lieferservice weitergeführt.

    „Neuburg verhält sich sehr diszipliniert“, lobt OB Gmehling das bisherige Verhalten der Bürger während der Krise. In diesem Zusammenhang verweist er auch auf die Gastronomen, die sich alle vorbildlich an die Anweisungen halten. „Ich würde mir aber wünschen, dass die Gaststätten bald wieder öffnen.“ Denn sie seien wichtig für das gesellschaftliche Leben.

    Was sich Neuburgs Gastwirte erhoffen

    Und diesen Wunsch hegt nicht nur der Rathauschef, sondern auch Neuburgs Gastwirtesprecher Karl Deiml vom Gasthof Neuwirt. „Wir wünschen uns, möglichst bald wieder zu eröffnen“, sagt Deiml und spricht im Namen aller Kollegen. Die Gastronomie und das Hotelgewerbe treffen die Corona-Beschränkungen besonders hart. Der Umsatz habe sich um bis zu 80 Prozent verringert und viele Reservierungen und Übernachtungen für die kommenden Monate seien bereits storniert. Der Neuburger Gastwirtesprecher sagt ernst: „Geschäftlich ist es sehr, sehr bitter.“ Die Leute seien inzwischen so vernünftig, dass der Betrieb mit genügend Abstand anlaufen könnte, meint Deiml.

    Ob die Schulen und Kindergärten am kommenden Montag wieder losgehen, zeigt sich ebenfalls in den nächsten Tagen. „Es wäre jederzeit möglich, dass die städtischen Kindergärten wieder eröffnen“, sagt der OB. Aber er rechne nicht damit, dass es bereits am Montag wieder ganz normal anlaufe.

    Corona: Kommt eine Schutzmaskenpflicht?

    Ob Bayern erneut einen Sonderweg bei der Eindämmung der Corona-Pandemie gehen werde, wollte der CSU-Politiker nicht ausschließen. Es sei gut möglich, dass es zu einer Schutzmaskenpflicht beim Einkaufen im Supermarkt und im Personennahverkehr komme, mutmaßt Gmehling, der selbst eine solche Pflicht für sinnvoll erachtet.

    Lesen Sie dazu den Kommentar von Manfred Rinke: "Erwacht das Leben in Neuburg?"

    Mehr zur Corona-Krise in der Region lesen Sie hier:

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