Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neuburg
Icon Pfeil nach unten

Neuburg: Campus Neuburg: „Jetzt geht’s richtig los!“

Neuburg

Campus Neuburg: „Jetzt geht’s richtig los!“

    • |
    Wo jetzt noch die Baracken der Asylbewerberunterkunft stehen und Autos parken, soll in fünf Jahren ein Campus entstehen, auf dem Studenten wohnen, lernen und ihre Freizeit verbringen können. 
    Wo jetzt noch die Baracken der Asylbewerberunterkunft stehen und Autos parken, soll in fünf Jahren ein Campus entstehen, auf dem Studenten wohnen, lernen und ihre Freizeit verbringen können.  Foto: Stadt Neuburg, Bernhard Mahler

    Der Anfang ist gemacht – wenngleich er sich recht zäh hingezogen hat. Doch die Besitzverhältnisse auf dem Lassigny-Gelände waren nicht ganz einfach, die Frage mit dem Umgang von möglichen Altlasten erst recht nicht. Mittlerweile sind alle Grundstücksfragen geklärt, damit aus einem ehemaligen Kasernengelände ein Campus wird, der sich deutlich von anderen Hochschulstandorten unterscheiden wird. In gut einem Jahr sollen die ersten 80 Studenten dort Vorlesungen besuchen, bis 2030 soll deren Zahl auf 1250 wachsen.

    In diesem Gebäude sollen die ersten Vorlesungen stattfinden. Bis Herbst nächsten Jahres soll es für über zwei Millionen Euro saniert werden. 
    In diesem Gebäude sollen die ersten Vorlesungen stattfinden. Bis Herbst nächsten Jahres soll es für über zwei Millionen Euro saniert werden.  Foto: Claudia Stegmann

    Es ist, wie Landrat Peter von der Grün am Freitag sagte, ein „Leuchtturmprojekt“ für Neuburg. Neuburg wird eine Außenstelle der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) – und zwar eine unübersehbare. Seit rund 20 Jahren ist die THI schon in Neuburg ansässig, jedoch ohne auffallende Außenwirkung. Mit dem Bau des neuen Campus’ wird sich das jedoch ändern. An der Donauwörther Straße soll ein „lebendiges Wissensquartier“ entstehen – mit Lehr- und Vorlesungsräumen, einer Mensa, einem Wohnheim für 250 Studenten, einem Gästehaus, einem Campus-Shop und einer Kinderkrippe. Ein Teil der denkmalgeschützten Backsteingebäude wird dafür saniert, andere Bauten entstehen neu. Wie der Campus am Ende genau aussehen wird, entscheidet ein Architektenwettbewerb, der noch dieses Jahr ausgeschrieben werden soll.

    Campus Neuburg: Die ersten Studenten kommen im Herbst 2021

    Die ersten Studenten, die im Wintersemester 2021/22 nach Neuburg kommen sollen, werden von der pulsierenden Atmosphäre aus Lernen, Wohnen und Freizeit freilich noch wenig spüren. Die „Campus-Pioniere“ werden in einem Backsteingebäude im hinteren Teil des Areals lernen und forschen. Für rund 2,2 Millionen Euro soll es bis dahin saniert werden. Bis 2025 – so der jetzige Zeitplan – soll der Campus dann stehen.

    Mit ihrer Unterschrift besiegelten sie die finanzielle Beteiligung: (vorne von links) Landrat Peter von der Grün, Staatsminister Bernd Sibler und OB Bernhard Gmehling.
    Mit ihrer Unterschrift besiegelten sie die finanzielle Beteiligung: (vorne von links) Landrat Peter von der Grün, Staatsminister Bernd Sibler und OB Bernhard Gmehling. Foto: Claudia Stegmann

    140 Millionen Euro will der Freistaat in das Projekt stecken. Das ehemalige Kasernengelände, das mit seiner Asylbewerber- und Obdachlosenunterkunft in den vergangenen Jahrzehnten nicht gerade zu den Topadressen in Neuburg zählte, erfährt damit eine enorme Aufwertung – sowohl baulich als auch sozial. Im Vergleich zu dieser Summe ist die finanzielle Beteiligung von Stadt und Landkreis, die der Freistaat als Bedingung voraussetzte, geradezu läppisch: Je 1,5 Millionen Euro müssen sie zuschießen. Der Betrag wird mit den Grundstücken verrechnet, die Stadt und Landkreis an den Freistaat verkaufen werden. Das Lassigny-Areal gehört bis dato nämlich vier Eigentümern: dem Bund, dem Freistaat Bayern, dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen und der Stadt Neuburg.

    Die Studiengänge an der THI in Neuburg sind teilweise einzigartig in Bayern

    Am Freitag kam nun Wissenschaftsminister Bernd Sibler nach Neuburg, um zusammen mit OB Bernhard Gmehling und Landrat Peter von der Grün die Verträge für deren finanzieller Beteiligung zu unterschreiben. „Jetzt geht’s richtig los“, sagte Sibler und klopfte mit dem Sitzungshammer auf das Holz, als wolle er damit die Rechtmäßigkeit unterstreichen. Bei dem Treffen, an dem auch Staatssekretär Roland Weigert, Bundestagsabgeordneter Reinhard Brandl, Landtagsabgeordneter Matthias Enghuber und THI-Präsident Walter Schober teilnahmen, waren sich alle einig, dass der Campus ein „tolles, großartiges Konzept“ habe. Denn das Thema Nachhaltigkeit spiegelt sich nicht nur in den Bauten, sondern auch in den Studiengängen wider.

    Den Start werden die Bachelor-Studiengänge Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement sowie Wirtschaftsingenieur Bau machen. Beide gibt es bislang an keiner Hochschule in Bayern. Ab 2022 sollen dann peu à peu die Bachelor-Studiengänge Bauingenieurwesen, Digitale Gebäudetechnik, Verkehrs- und Infrastrukturtechnik sowie Umwelt- und Energieingenieur folgen. Ab 2026 sind weitere Masterstudiengänge geplant. Mit jedem neuen Studienfach sollen mehr Studenten auf den Campus und in die Stadt strömen. In zehn Jahren sollen es über 1200 sein. „Diese jungen Menschen werden auch das Gesicht der Stadt verändern“, ist sich Staatsminister Sibler sicher.

    Lesen Sie dazu den Kommentar von Claudia Stegmann: Campus Neuburg: Wer hat’s erfunden?

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden