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Neuburg: Campus, Donaubrücke, Verkehr: Das beschäftigt Jugendliche in Neuburg

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Campus, Donaubrücke, Verkehr: Das beschäftigt Jugendliche in Neuburg

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    Ab kommendem Herbst sollen hier die ersten Studenten unterwegs sein.
    Ab kommendem Herbst sollen hier die ersten Studenten unterwegs sein. Foto: Stadt Neuburg, Bernhard Mahler

    Unter dem Titel „Make Neuburg Great Again“ hat das Neuburger Jugendparlament im vergangenen Jahr eine Online-Umfrage für Jugendliche gestartet. Knapp 600 nahmen teil, das durchschnittliche Alter lag bei 16,4 Jahren. Die Ergebnisse dieser Umfrage diskutierte das Jugendparlament nun mit Abgeordneten aller im Stadtrat vertretenen Parteien. Verteilt auf zwei Termine ging es dabei um den künftigen Campus der Technischen Hochschule Ingolstadt, Verkehrspolitik, Freizeitangebote und wie junge Menschen politisiert werden können.

    „Make Neuburg Great Again“: Campus als große Errungenschaft

    Einig waren sich die Stadträte dabei, dass der Campus eine große Errungenschaft für Neuburg bedeute und das Potenzial habe, Stadt und Stadtbild zu verjüngen. Manche sehen den neuen Hochschulstandort aber auch als Herausforderung und als Anlass, sich verstärkt um Fragen des öffentlichen Personennahverkehrs und der Wohnungsnot zu kümmern – alles Dinge, die auch die Jugend beschäftigt, für 43,5 Prozent der Befragten ist die Parksituation das größte Verkehrsproblem in Neuburg. „Wir müssen die Studenten daran gewöhnen, dass man hier kein Auto braucht und alles mit dem Fahrrad oder zu Fuß erkundbar ist“, sagte Gerhard Schoder von den Grünen. Roland Harsch von den Freien Wählern forderte dagegen eine Ausweitung der Parkflächen und ein Parkhaus, weil die Hochschule auch viele Pendler mit sich bringen werde.

    Hier entsteht der THI Campus in Neuburg: in der ehemaligen Lassigny-Kaserne am Donauwörther Berg.
    Hier entsteht der THI Campus in Neuburg: in der ehemaligen Lassigny-Kaserne am Donauwörther Berg. Foto: Claudia Stegmann (Archivbild)

    Breit diskutiert wurde in diesem Zusammenhang auch die Frage einer zweiten Donaubrücke für Autos und eines Donaustegs für Fahrräder und Fußgänger. So sagte Frank Thonig von der Wählerinitiative Neuburg Donau (WIND) im Hinblick auf den hohen Anteil der Pendler: „Viele sind auf das Auto angewiesen und eine Lösung könnte eine zweite Brücke sein“. Er sei sich aber auch bewusst, dass die Brücke einen hohen Eingriff in die Natur und das Finanzbudget darstellt. Auch Roland Harsch sagte, er setze große Hoffnung in eine zweite Donaubrücke, da dadurch das jetzige Nadelöhr Elisenbrücke entlastet werden würde. Auch Alfred Hornung von der CSU sagte, ohne zweite Donaubrücke sehe er keine Lösung, den Verkehr zu entspannen. Zur Eile beim Fahrradsteg trieb dagegen Gerhard Schoder: „Wir sollten nicht auf die Brücke warten und den Steg sobald wie möglich bauen.“ Ähnlich äußerten sich Frank Thonig und Bettina Häring.

    Einig waren sich die Stadträte dabei, dass Neuburg in Sachen Freizeit- und Vereinsangebote bereits sehr gut aufgestellt ist. Lediglich an Bars und Clubs fehle es. Das spiegelt auch die Ergebnisse der Umfrage wider, bei der fast die Hälfte der Befragten gesagt hat, dass es in Neuburg an Clubs fehle. Roland Harsch sagte zudem, er setze große Hoffnung in den „Ostpark“, also die große Fläche im Ostend, auf der beispielsweise eine Veranstaltungshalle errichtet werden könne.

    Mehr Zusammenarbeit im Bereich der Freizeitangebote in Neuburg

    Prinzipiell äußerten die meisten Vertreter aber auch den Wunsch, insbesondere im Bereich der Freizeitangebote mit den Jugendlichen zusammenzuarbeiten, vor allem wie die Ideen und Wünsche der Jugend besser in den Stadtrat gebracht werden können. So forderte Bernd Schneider von der SPD, einen Stadtjugendpfleger einzustellen, der als Bindeglied zwischen Jugend und Stadtrat dienen kann. Zustimmung kam auch von der FDP: „Wir sollten dem Jugendparlament regelmäßig die Möglichkeit geben, im Stadtrat Projekte und Wünsche vorzuschlagen, die dann dort diskutiert werden“, schlug Bettina Häring vor. Und das wünschen sich auch die Jugendlichen: Im Rahmen der Umfrage haben knapp 75 Prozent gesagt, sie hätten nicht das Gefühl als Jugendlicher in der Politik gehört zu werden. Auch die Sprecher des Jugendparlaments, Samuel Metz und Niklas Baumeister, finden eine nähere Zusammenarbeit mit dem Stadtrat nach eigener Aussage gut.

    In Zeiten von Fridays for Future kann wohl niemand mehr der Jugend Politikverdrossenheit unterstellen. Trotzdem: In Parteibetritten spiegelt sich die Politisierung der Jugend nicht nieder. So sind laut Umfrage zwar 40 Prozent in einem Verein aktiv, aber nur 2,3 Prozent bei der Jugendorganisation einer Partei. Die Stadträte sind sich dessen bewusst. Frank Thonig sprach sich in diesem Zusammenhang für mehr Projektzusammenarbeit und weniger Politik aus: „’Politik’ ist beschädigt bei jungen Menschen. Lasst uns stattdessen mehr über Projekte sprechen und die dann gemeinsam umsetzen.“

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