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Neuburg: Besuch in Neuburg: Was Bischof Bertram Meier von Frauen im Priesterberuf hält

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Besuch in Neuburg: Was Bischof Bertram Meier von Frauen im Priesterberuf hält

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    Bischof Bertram Meier zieht mit Dekan Werner Dippel, Stadtpfarrer Herbert Kohler (rechts) und den Ministranten in die Neuburger Heilig-Geist-Kirche ein.
    Bischof Bertram Meier zieht mit Dekan Werner Dippel, Stadtpfarrer Herbert Kohler (rechts) und den Ministranten in die Neuburger Heilig-Geist-Kirche ein. Foto: Winfried Rein

    „Alte Liebe rostet nicht.“ Unter diesem Motto stand der Besuch des Augsburger Bischofs Bertram Meier in Neuburg. Es war am Wochenende das „Highlight“ in der Stadt. Dabei hatte der Sonntagmorgen den Eindruck vermittelt, als würde Pfingsten heuer ins Wasser fallen.

    Dann setzte sich doch noch ein bisschen Sonne durch und der Feiertagsausflug war gesichert. Spaziergänger und Radfahrer schwärmten aus in Neuburg und im Umland, aber Straßencafés und Gaststätten hatten bei weitem nicht alle geöffnet. Dafür verzeichnete die „Dult to go“ am Hofgarten gute Frequenz ("Seite 31). Die Pfarreien feierten ein Hochfest, Heilig Geist mit Patrozinium und Sanierungsabschluss gleich doppelt. Dazu schaute der Augsburger Bischof vorbei, und mit seinem phänomenalen Gedächtnis erkannte er viele Gesichter aus seiner Kaplanszeit vor 30 Jahren. „Hallo Klaus, wir haben doch damals Schafkopf gespielt“, sprach er Stadtrat Klaus Babel an.

    Pfingsten: So lief der Besuch von Bischof Bertram Meier in Neuburg

    Diesen Stoff-Esel nimmt der Bischof von Heilig Geist nach Augsburg mit, aus der Spendenaktion der Häkelfrauen.
    Diesen Stoff-Esel nimmt der Bischof von Heilig Geist nach Augsburg mit, aus der Spendenaktion der Häkelfrauen. Foto: Winfried Rein

    Etliche Besucher nutzten die Gelegenheit, mit einem freundlichen und bürgernahen Bischof ins Gespräch zu kommen. Allerdings waren die Gottesdienste wegen des Infektionsschutzes limitiert, in die Heilig-Geist-Kirche gab es Einlass nur mit Platzkarten. Die Live-Übertragung des Festgottesdienstes funktionierte nicht, aber der Film steht jetzt auf der Internetseite der Pfarreiengemeinschaft.

    Bischof Bertram besuchte Hl. Geist, St. Peter und die Hofkirche. Bei einem Treffen mit Ministranten und Pfarrjugend erzählte er von seinen Pannen als Ministrant („da hab ich aus Versehen das Altartuch angezündet“) und beantwortete alle Fragen – auch die, was er zu Frauen im Priesterberuf meine. Er antwortete, er habe nichts einzuwenden „gegen schwesterliche Unterstützung in der Seelsorge und auch am Altar. Aber die Weltkirche tickt langsamer und anders.“ In Neuburg hat der Augsburger Kirchenführer den Heiligen Geist entdeckt: „Er ist da, aber manchmal machen wir ihn zu einem Flaschengeist.“ Da müsse man ihn befreien („Gott, gib uns einen Korkenzieher“) und sein erlösendes Eingreifen annehmen. Sein Symbol sei eine Taube, „aber er ist ein gewaltiger Sturm der Liebe“.

    Bischof Bertram Meier in Neuburg: „Löse, was in sich erstarrt.“

    Natürlich sprach Bischof Bertram Meier in der Heilig-Geist-Kirche über das Pfingstwunder, als die Jünger plötzlich alle Sprachen verstehen, über sich hinauswachsen und zu einer Gemeinschaft inspiriert werden. Diese Kirche bedeute, die anderen als Bereicherung zu erkennen. Pfingsten sei ein Ereignis, das Grenzen sprenge und neue Horizonte eröffne. Visionen wünscht sich der Augsburger Bischof von der Politik („keine Lobbyisten“) und der Kirche der Zukunft. Dass es nach Corona nicht so weitergehen könne, sei klar: „Löse, was in sich erstarrt.“

    Landrat Peter von der Grün und Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling bedankten sich beim Bischof für seinen Besuch. Er sei „ein starkes Zeichen der Verbundenheit mit Neuburg“, so der OB. Er nahm das Goldene Buch der Stadt in die Sakristei mit. Bertram Meier seinerseits bedankte sich bei den Pfarrhelfern, Handwerkern und Planern für die gelungenen Sanierungen der Stadtkirchen. Eine schöne Immobilie oder Stuckdecke reiche nicht, so der Bischof, „erst eine aktive Gemeinschaft macht sie lebendig“.

    Bertram Meier in Neuburg: Es war ein "sehr gelungener Tag"

    Eingängige Kirchenmusik begleitete die Pfingsttreffen, eine junge Gruppe spielte „You raise me up“. Auch der Bischof erhielt nach beiden Predigten spontanen Beifall. Neuburg werde er „auch in der Ferne nah sein“. Als er Sonntagabend mit seinem Elektro-BMW Richtung Augsburg losfuhr, sprachen Stadtpfarrer Herbert Kohler und Dekan Werner Dippel von einem „sehr gelungenen Tag“. Die Pfarrgemeinderatsvertreter Andreas Dachs (St. Peter) und Inge Regnat (Hl. Geist) hatten sich zuvor mit Geschenken bei den Beteiligten der Kirchensanierungen bedankt. Bischof Bertram nahm einen großen roten Strauß Pfingstrosen mit nach Augsburg, und aus der Spendenaktion der Häkelfrauen einen Esel aus Stoff.

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