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Neuburg/Augsburg: Emotionale Heimkehr des neuen Diakons nach St. Peter in Neuburg

Neuburg/Augsburg

Emotionale Heimkehr des neuen Diakons nach St. Peter in Neuburg

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    Mit einem feierlichen Gottesdienst weihte Bischof Bertram Meier in der Basilika zu Augsburg drei Kandidaten zu Diakonen. Zum Zeremoniell gehörte, dass sich die künftigen Priester symbolisch vor dem Altar auf den Boden legen.
    Mit einem feierlichen Gottesdienst weihte Bischof Bertram Meier in der Basilika zu Augsburg drei Kandidaten zu Diakonen. Zum Zeremoniell gehörte, dass sich die künftigen Priester symbolisch vor dem Altar auf den Boden legen. Foto: Nicolas Schnall, pba

    Es war eine Lebensentscheidung: Manuel Reichart aus Neuburg-Feldkirchen ist jetzt Diakon und auf dem Weg zur Priesterweihe 2022. Bei seinen ersten Gottesdiensten in Neuburg spürte man gestern, wie sich die Heimatstadt über die Berufung des 25-Jährigen mitfreut.

    „Auf dem Teppich bleiben, nie die Bodenhaftung verlieren und anderen dienen“, das empfahl Bischof Bertram Meier am Samstag in der Augsburger Basilika St. Ulrich und Afra den drei Diakonen, nachdem sie sich symbolisch als Hingabe in die Hände Gottes auf den Boden gelegt hatten. Es folgten das Versprechen der Ehelosigkeit und die Weihe durch Handauflegung und Gebet. Bischof Bertram weihte Roland Kiechle (Wildpoldsried), Markus Kraus (Friesenried) und Manuel Reichart.

    In Neuburg kamen so viele Besucher in die Peterskirche, dass die Empore geöffnet worden ist

    Manuel Reichart kehrte am Sonntag als Diakon in „seine“ Peterskirche zurück. Stadtpfarrer Herbert Kohler begleitet ihn auf seinem weiteren Weg.
    Manuel Reichart kehrte am Sonntag als Diakon in „seine“ Peterskirche zurück. Stadtpfarrer Herbert Kohler begleitet ihn auf seinem weiteren Weg. Foto: Winfried Rein

    Es war ein feierliches Zeremoniell in Augsburg und am Sonntag in Neuburg kamen so viele Besucher in die Peterskirche, dass die Empore geöffnet worden ist. Kein Wunder, dass der junge Diakon ein bisschen Nervosität eingestand und sich als Prediger gar „in einer Löwengrube“ wähnte. Manuel Reichart absolvierte aber seinen ersten Heimatauftritt mit Bravour. Als er in seiner Predigt sagte, „ich möchte klarstellen, dass ich auch nach der Weihe der Manuel Reichart aus Feldkirchen bleibe, der ich vorher war“, konnten die Eltern in der ersten Bank ein paar Tränen nicht vermeiden.

    Er war 1996 in der Peterskirche getauft worden, 2005 zur Erstkommunion gegangen und 2008 gefirmt worden. Manuel Reichart war frühzeitig Ministrant, Oberministrant und Jugendbetreuer gewesen. 2014 entschied er sich für den Eintritt ins Priesterseminar Augsburg: „Ich habe gespürt, dass Gott eine große Rolle in meinem Leben spielt, er ist der Regisseur meines Lebens.“

    Der neue Diakon Manuel Reichart bleibt Bruder, Freund und Bekannter

    Diesen kontinuierlichen Werdegang in der Kirche will der junge Neuburger jetzt fortsetzen. „Ich bin bereit“, den Satz aus dem Weihegottesdienst wiederholte er in Neuburg. Wenn er sein Leben auf Gott ausrichte und der christlichen Gemeinschaft diene, „dann vertraue ich auf Gottes Hilfe und bitte euch, mich nicht allein zu lassen“, wandte sich Manuel Reichart an alle Besucher in der Pfarrkirche. Er bleibe der Bruder, Freund und Bekannte, ein Mensch mit Freude und Fröhlichkeit, Ecken und Kanten.

    Nach dem Festgottesdienst gratulierten viele Freunde und Bekannte zur Weihe.
    Nach dem Festgottesdienst gratulierten viele Freunde und Bekannte zur Weihe. Foto: Winfried Rein

    Stadtpfarrer Herbert Kohler bleibt natürlich ein versierter Begleiter, ebenso Monsignore Vitus Wengert, dem Manuel Reichart ebenfalls als Ministrant assistiert hatte. „Damals als Knirps“, so Herbert Kohler, „und heute kommt er als Großer.“ Es sei wie eine Heimkehr nach St. Peter, freute sich Pfarrgemeinderatsvorsitzender Andreas Dachs.

    Das „Saxtett“ der Neuburger Stadtkapelle steuerte zum Festtag seines Musikerkollegen moderne Kirchenmusik bei. Danach folgte ein Gratulationsdefilee mit Selfies im leichten Regen. Die Familie Reichart gönnte sich nach den ereignisreichen Stunden ein griechisches Mittagessen.

    Höhepunkte sollen im Sommer 2022 die Priesterweihe und Primiz werden

    Ihr Sohn arbeitet nun als praktizierender Diakon in der Pfarrei Peißenberg/Forst und bildet sich weiter in Augsburg fort. Höhepunkte sollen im Sommer 2022 die Priesterweihe und Primiz – eventuell auf dem Karlsplatz – werden.

    Das Amt des Diakons ist in der Wertigkeit gestiegen und gilt nicht nur als Durchgangsstufe zum Priester. Der Diakon darf predigen, taufen und beerdigen, bei der Eucharistie und bei Trauungen assistieren. Verheiratete Männer können Diakone auf Lebenszeit werden. Priesteramtskandidaten absolvieren ein Diakonatsjahr in ihrer ersten Pfarrgemeinde.

    „Bleiben Sie Jesus auf der Spur und geben Sie das Bekenntnis zum Glauben an andere weiter“, wünschte Bischof Bertram Meier den drei Neugeweihten im Augsburger Dom.

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