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Neuburg: Aiwanger hat sich im Ton vergriffen

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Aiwanger hat sich im Ton vergriffen

Claudia Stegmann
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    Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger.
    Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Foto: Marcus Merk (Archiv)

    Man mag von der Jagd halten, was man will. Doch die Art und Weise, mit der Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger bei der Eröffnung der Jagdmesse in Grünau die Jagd propagiert und alle Andersdenkenden angegriffen hat, ist nicht nur unprofessionell, sondern auch höchst blamabel. Dass man Veganern ihre Esskultur angeblich ansieht, darf er sich gerne denken. Doch als Politiker sollte er es sich verkneifen, solche Diffamierungen in der Öffentlichkeit laut auszusprechen. Als ob eine solche Äußerung nicht schon erstaunlich genug wäre, setzt er auch noch das Abschießen eines Rehs mit dem Ernten eines Apfels gleich. Auch wenn man bei viel gutem Willen den Kern dieses Vergleichs verstehen mag: Unglücklicher hätte sich Aiwanger nun wirklich nicht ausdrücken können!

    Sollte der eine oder andere über diese verbalen Entgleisungen noch schmunzeln können, muss spätestens folgende Aussage als höchst fragwürdig eingestuft werden, die ebenfalls bei der Eröffnung der Jagdmesse gefallen ist. Im Zusammenhang mit dem diskutierten Taschenmesser-Verbot sagte Aiwanger: „Deutschland und Bayern wäre sicherer, wenn jeder vernünftige Mann und jede vernünftige Frau ein Messer tragen dürfte.“ Das klingt beinahe so, als würde der stellvertretende Ministerpräsident dieses Freistaats zur bewaffneten Selbstverteidigung aufrufen.

    Aiwanger ist bei der Veranstaltung rhetorisch der Gaul durchgegangen. Damit hat er sich mindestens genauso disqualifiziert wie jene Kritiker, die im Netz gegen Jäger hetzen. Der Unterschied ist nur: Als Spitzenpolitiker dürfte ihm so etwas nicht passieren.

    Lesen Sie dazu den Artikel von Fabian Kluge: Jagdmesse: Aiwanger schießt gegen Kritiker

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