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Mobilfunk: Telekom stellt Funkmast in Neuburg an umstrittener Stelle auf

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Telekom stellt Funkmast in Neuburg an umstrittener Stelle auf

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    Ein Autokran zieht den Mobilfunkmasten am „Panoramaweg“ in Neuburg-Nord nach nach oben.
    Ein Autokran zieht den Mobilfunkmasten am „Panoramaweg“ in Neuburg-Nord nach nach oben. Foto: Winfried Rein

    Von allen Standorten in Neuburg war er der umstrittenste: Der Mobilfunkmasten auf der Jurakante zwischen Laisacker und Ried-Hessellohe ist am Mittwoch aufgestellt worden. Die ursprünglich befürchteten 25 Meter sind geschrumpft, es handelt sich nun um einen einteiligen Gittermasten mit 16 Metern Höhe.

    Der exponierte Standort hat dem Auftraggeber, der Deutschen Funkturm GmbH, doch einiges an Ärger eingebrockt. Da sind zum einen die 220 Protestunterschriften, die Elfriede Müller gesammelt hatte. „Der Mast verschandelt die Landschaft und den Blick auf Neuburg“, urteilt die Beschwerdeführerin. Oberbürgermeister Bernhard Gmehling denkt ähnlich und bat die Funkturm GmbH vergeblich um Alternativen.

    Stadt stellte Erdarbeiten für Mast im Februar ein

    Ein Landwirt hatte der Gesellschaft bereits eine Fläche seines Ackers überlassen. Im Februar stellte die Stadt die Erdarbeiten für den Sender ein. Zum einen war der Stadtverwaltung der Baubeginn nicht angezeigt worden, zum anderen war ein Feldweg derart massiv geschottert worden, dass danebenliegende Felder tangiert worden sind. Die Bauern beschwerten sich. „Die Sache ist ausgestanden“, sagt Stadtjurist Ralf Rick. Allerdings ist jetzt – ein halbes Jahr später – wieder über Gebühr geschottert worden.

    Dabei hätte es die Verstärkung des Feldweges gar nicht gebraucht. Der mittelgroße Autokran erreichte gestern Nachmittag problemlos die Baustelle und hob die Gitterkonstruktion im Nu in die Senkrechte. Das Gebilde mit fünf Mobilfunkantennen auf der Spitze ist demnächst betriebsbereit. Zum Einsatz kommt die 4G-Technologie, das neue 5G-System ist sofort nachrüstbar.

    Ein weiterer Mast soll auf dem Hainberg aufgestellt werden

    Vor allem der Stadtteil Gietlhausen (ein „Funkloch“) verspricht sich von dem neuen Sender deutlich verbesserten Handyempfang. Einen weiteren Mobilfunksender plant die Telekom auf dem Hainberg an der Stadtgrenze zum Markt Rennertshofen. Der Standort im Wald dürfte weniger Probleme bereiten. Der Sender soll auch den Stadtteil Bergen bedienen. Die Stadt hatte dazu einen Förderantrag über das Mobilfunkprogramm des Freistaats beantragt. Die Telekom teilte mit, dass sie diesen Bereich eigenwirtschaftlich ausbauen wolle.

    Das solle innerhalb von zwei Jahren geschehen. Insgesamt senden und empfangen im Stadtgebiet Neuburg schätzungsweise 40 Mobilfunkanlagen ihre Signale. Der Großteil davon steht auf Dächern, aber es gibt auch freistehende Masten wie auf dem Burgwaldberg oder am Klärwerk an der Grünauer Straße. Über den geplanten Standort an der Ingolstädter Straße (Nähe Schlösslwiese) mit einem 25 Meter hohen Betonmasten entscheidet das Verwaltungsgericht München. Die Funkturm GmbH hat die Stadt Neuburg verklagt, die Begründung ist soeben eingegangen. „Mit unserem Bebauungsplan haben wir gute Karten“, findet Rechtsdirektor Ralf Rick.

    Ein Autokran zieht den Mobilfunkmasten am Panoramaweg in Neuburg-Nordnach nach oben.
Demnächst wird er betriebs- und sendebereit gemacht.
    Ein Autokran zieht den Mobilfunkmasten am Panoramaweg in Neuburg-Nordnach nach oben. Demnächst wird er betriebs- und sendebereit gemacht. Foto: Winfried Rein

    Die Telekom beruft sich auf den politischen Auftrag, eine funktionierende Infrastruktur im Mobilfunk aufzubauen. Entlang von Straßen, Bahn- und Schifffahrtslinien müsse das Netz funktionieren. Deshalb ist zeitnah der Aufbau von neuen Funkmasten beabsichtigt. 1000 weitere Standorte seien bayernweit zu den bestehenden 5200 über die „Mobilfunk Offensive Bayern“ geplant. Dazu kommt die Nachrüstung mit neuen Techniken. Deutschlandweit seien bereits 30.000 Antennenmasten in Betrieb.

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