Donauwörth hat sie, Ingolstadt auch – Neuburg will sie: Eine hochwertige Panoramakamera, die die Stadt und ihre Schokoladenseiten aufnehmen soll, um die Bilder anschließend ins Internet und Fernsehen zu übertragen. Einheimische genauso wie Menschen von außerhalb könnten damit etwa das Neuburger Schloss bewundern, ihren Blick über die Donau schweifen lassen oder die Altstadt betrachten, und zwar live von Zuhause aus. Eine gute Idee? Eine gute Idee – diesbezüglich waren sich die Mitglieder des Kulturausschusses in ihrer jüngsten Sitzung definitiv einig.
Panoramabilder von Neuburg: Kamera und Mediapaket sind teuer
Wie aus der Sitzungsvorlage hervorgeht, habe die Stadt mit einer 360-Grad-Kamera der Firma Feratel die Möglichkeit, Neuburg „in bester Qualität“ auf der neuen Webseite zu präsentieren und in diversen digitalen Medien – darunter auch bei www.wetter.com – zu platzieren. Bestehende Webkameras können in den sogenannten
Kosten würde dieses Konzept – Kamera plus entsprechende Software und ein Dreijahresvertrag für das Medienpaket – nach Ausführungen von Kulturamtsleiterin Marieluise Kühnl knapp 32.750 Euro.
Begeistert von dem Vorstoß zeigte sich unter anderem Florian Herold von den Freien Wählern. Er habe sich bereits mit dem Thema befasst, sagte der Politiker. Städte, die sich die Kamera angeschafft haben, hätten ihre Klickzahlen damit eindeutig erhöhen können. Angesichts dieser Resultate sei das Angebot verhältnismäßig günstig. Er finde es sogar sinnvoll, sukzessive zwei bis drei Kameras in der Stadt zu installieren, was am Ende mehr Tourismus nach Neuburg bringen könnte. „Wir sollten das unbedingt unterstützen“, appellierte
Dass das Medienpaket „charmant“ sei, bekräftigte auch Julia Abspacher. Auch weil sich die Stadt auf dieser Basis weniger Gedanken machen müsse, Reichweite zu generieren. Es sei zwar ein „Batzen Geld“, aber die richtige Richtung, erklärt die CSU-Politikerin. Norbert Mages von den Grünen mahnte demgegenüber, dass viele Klicks noch keine tatsächlichen Übernachtungsgäste für Neuburg bedeuten. „Die Summe ist beträchtlich.“
Panoramabilder von Neuburg: Dafür werden Annoncen reduziert
Oberbürgermeister Bernhard Gmehling stimmte dem zu. Es sei viel Geld, sagte er. Andererseits habe man 20.000 Euro im Etat für Annoncen in Printmedien. „Die können wir deutlich reduzieren.“ Denn der größere Werbeeffekt, glaube er, lasse sich mit dem neuen Vorhaben erzielen.
Dass sich Medien und Mediennutzung im Lauf der Zeit entwickeln, betonte Alfred Hornung von der CSU. „Wenn wir nicht mitgehen, werden wir vielleicht abgehängt.“ Eine Aussage, die Florian Herold bekräftigte: Nicht nur Printmedien, sagte er, auch das klassische Fernsehen sei ein sterbendes Medium. Mit Panoramakamera und Medienpaket könne sich die Stadt dagegen professionell positionieren.
Die Mitglieder des Kulturausschusses wollen nun einen Dreijahresvertrag mit der Firma Feratel abschließen, wobei sich die Gesamtkosten maximal auf 32.752 Euro belaufen dürfen. Im Gegenzug werden die Kosten für Anzeigen im Tourismusbereich reduziert. Der Kulturausschuss empfiehlt dem Finanzausschuss, außerplanmäßige Mittel zu genehmigen.
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