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Kreis Neuburg: Tödliches Drama bei Entenjagd: Jetzt geht es um die Schuldfrage

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Tödliches Drama bei Entenjagd: Jetzt geht es um die Schuldfrage

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    So ein ähnliches Bild hatten die Retter nach dem Unfall der Jagdgesellschaft auf dem Weiher bei Geisenfeld wohl vor Augen. Jetzt ist auch das zweite Opfer im Krankenhaus gestorben. Die Kripo Ingolstadt ermittelt nun zur Schuldfrage des Unglücks mit zwei Toten.
    So ein ähnliches Bild hatten die Retter nach dem Unfall der Jagdgesellschaft auf dem Weiher bei Geisenfeld wohl vor Augen. Jetzt ist auch das zweite Opfer im Krankenhaus gestorben. Die Kripo Ingolstadt ermittelt nun zur Schuldfrage des Unglücks mit zwei Toten. Foto: Symbolbild Thorsten Jordan

    Es sollte eine gesellige Entenjagd zum Jahresausklang werden, aber es wurde ein Drama. Und dieses Drama hat ein noch schlimmeres Ausmaß angenommen.

    Denn gestern in den frühen Morgenstunden hat das Bootsunglück auf dem Kiesweiher bei Geisenfeld ein zweites Opfer gefordert: Auch der 70 Jahre alte Jäger aus Schweitenkirchen, der nach dem Unfall am Silvestertag von beherzten Helfern aus dem Wasser gezogen und zunächst erfolgreich reanimiert werden konnte, ist im Krankenhaus verstorben. Damit hat sich die Zahl der Todesopfer auf zwei erhöht.

    Mann schrie: "Ich kann nicht mehr! Ich schaff’ es nicht"

    Wie gestern berichtet, wurde am Donnerstag von Tauchern der Bereitschaftspolizei Dachau der 33 Jahre alte Waidmann aus Geisenfeld tot aus dem Wasser geholt. Nach ihm war tagelang gesucht worden. Auch er war im eiskalten Wasser untergegangen. Erst mit einem Sonargerät konnte der Körper im Wasser geortet und dann von den Froschmännern an die Oberfläche geholt werden. Der Mann hat offenbar in panischer Angst eine Badeinsel angesteuert, als er ins Wasser fiel. Dabei war das rettende Ufer fiel näher. „Ich kann nicht mehr! Ich schaff’ es nicht“, soll er noch geschrien haben, bevor er unterging, sagten Zeugen.

    Zwei Frauen und der 36 Jahre alte Bootsführer haben überlebt. Sie konnten sich aus eigener Kraft ans Ufer retten. Alle drei standen unter einem heftigen Schock. Insbesondere der Mann steht unter einem erheblichen psychischen Druck, seit fest steht, dass der Unfall zwei Menschenleben gekostet hat.

    Das Boot ist sichergestellt und wird untersucht

    Der Jäger aus dem Raum Regensburg muss juristische Konsequenzen befürchten. Das Boot wurde geborgen und von der Kriminalpolizei sichergestellt. Die Wasserschutzpolizei Beilngries und der Tüv Süd untersuchen das Wasserfahrzeug jetzt. Vorrangig geht es um zwei Fragen: Ist das Boot überhaupt geeignet, um fünf Erwachsene plus Gewehre und weitere Ausrüstung aufzunehmen? Hat der 36-Jährige beim Steuern einen schweren Fehler gemacht und das Boot dadurch zum Kentnern gebracht?

    Polizeisprecher Günther Beck hielt sich gestern zurück, was diese beiden Punkte anbelangt. „Was den Umgang oder mögliche Steuerungsfehler betrifft, können wir momentan noch gar nichts sagen.“ Auch die relativ einfache Frage, ob eine Belastung mit fünf Erwachsenen für diesen Bootstyp zulässig ist, wollte der Polizeisprecher gestern noch nicht beantworten.

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