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Karlshuld: Testzentrum in Karlshuld eröffnet: „Bitte noch eine Runde drehen“

Karlshuld

Testzentrum in Karlshuld eröffnet: „Bitte noch eine Runde drehen“

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    Mit dem Auto, mit dem Fahrrad oder zu Fuß – die Nachfrage nach Schnelltests war groß am Eröffnungstag des neuen Drive-In-Testzentrums in Karlshuld.
    Mit dem Auto, mit dem Fahrrad oder zu Fuß – die Nachfrage nach Schnelltests war groß am Eröffnungstag des neuen Drive-In-Testzentrums in Karlshuld.

    Seit gestern können Bürgerinnen und Bürger zum Schnelltestzentrum nach Karlshuld kommen – beziehungsweise fahren –, um sich testen zu lassen. Denn am Montag wurde dort das erste Drive-In-Testzentrum im Landkreis eröffnet. Schon in den kommenden Tagen sollen weitere Stationen in Bergheim und Ehekirchen folgen. Doch das ist erst der Anfang. Das Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen sucht per Ausschreibung einen Betreiber, der theoretisch die Kapazitäten hätte, Testzentren in allen 16 Kommunen zu betreiben.

    Einer der Ersten, der sich von der Funktionsfähigkeit des Schnelltestzentrums in Karlshuld überzeugte, war Bürgermeister Michael Lederer. Er möchte mit dem Testangebot besonders die Gewerbetreibenden vor Ort unterstützen. „Ich denke, unsere Einrichtung ist ein Mehrwert für den gesamten Landkreis“, sagt Lederer. Denn im Gegensatz zu Neuburg und Schrobenhausen kann man sich in der Donaumoosgemeinde auch sonntags von 17 bis 20 Uhr testen lassen. „Wer beispielsweise montags einen Termin bei der Physiotherapie hat, kann sich bequem am Sonntag bei uns testen lassen.“

    Resi Heckl vom BRK erledigte am ersten Tag im Testzentrum in Karlshuld den Papierkram. Irgendwann sollen die Abläufe digitalisiert werden.
    Resi Heckl vom BRK erledigte am ersten Tag im Testzentrum in Karlshuld den Papierkram. Irgendwann sollen die Abläufe digitalisiert werden.

    Ob Auto, Fahrrad, zu Fuß oder mit dem Rollator – insgesamt 50 Personen taten es Michael Lederer gleich und ließen sich am ersten Abend des neuen Drive-In-Testzentrums in Karlshuld testen. Irma Adolf war die erste in der Schlange, die sich ab 17 Uhr vor dem Zelt des BRK bildete. Der 78-Jährigen mit Rollator folgten etliche Gemeinderäte in Autos. Einige waren zu früh, sodass Helmut Anneser sie weiterschicken musste, da die Papiere noch fehlten. „Bitte noch eine Runde drehen“, lautete sein häufigster Satz. Bernhard Pfahler wünschte sich, die Leute sollten pünktlich kommen, weder zu früh noch zu spät.

    Für Rainer Borrmann, der den Papierkram erledigte und als fliegender Bote die Testergebnisse zu den Wartenden brachte, war die Reihenfolge das größte logistische Problem, denn die Autoschlange war nicht identisch mit der Anmeldung. Anneser ist für die nächsten 14 Tage eingeteilt, die Teststäbchen vorsichtig in die Nasenlöcher der Testwilligen einzuführen, seine Kollegin Resi Heckl erledigte am Tisch die Laborarbeit. Die Arbeit im Drive-In war neu für das Team. „Die Abläufe sind einfach anders“, meinte Anneser, „und alles geht etwas flotter.“

    Irma Adolf war am Montagnachmittag die Erste in der Schlange. Insgesamt kamen 50 Personen zum Testen.
    Irma Adolf war am Montagnachmittag die Erste in der Schlange. Insgesamt kamen 50 Personen zum Testen.

    Das Pfarrerehepaar Wiendl stellte sich zu Fuß an. „Wir wollen mal schauen, ob wir gesund sind“, sagt Steffi Wiendl und Gunther Wiendl ergänzte, es sei „perfekt, dass es in Karlshuld ein Testzentrum gibt“. Das wollen die beiden häufiger nutzen.

    Lederer hofft, dass der Inzidenzwert weiter sinkt und dann langfristig unter 100 bleibt. Dann nämlich kann auch der Einzelhandel negativ getestete Kunden empfangen. „Spätestens wenn Click and Eat kommt, brauchen wir genug Angebote zum Testen“, sagt Lederer und in seinen Worten schwingt eine große Portion Hoffnung mit, dass der nahende Sommer zumindest ein Stück Normalität zurückbringt.

    Oberhausen möchte auch ein Testzentrum

    Auch Bürgermeister Fridolin Gößl in Oberhausen wünscht sich Testkapazitäten vor Ort. Zwar können sich Menschen aktuell in einer Arztpraxis testen lassen, sollten aber bald verstärkt negative Testergebnisse den Zugang zum Einzelhandel – vielleicht sogar in Kinos und Restaurants – möglich machen, werde das nicht ausreichen, so Gößl. „Besonders für Menschen, die nur eingeschränkt mobil sind, wäre es eine große Erleichterung ein Angebot in der Gemeinde zu haben. Zwei Gebäude hat er bereits im Kopf, die geeignet sein könnten. Zum einen die Schlosswirtschaft in Sinning, zum anderen der ehemalige Willi Wirt. Noch diese Woche möchte er sich damit an das Landratsamt melden.

    Dort wartet man aktuell auf Rückmeldung aus den Gemeinden. „Wir haben die Gemeinden angefragt, wer für sein Gebiet ein Testzentrum möchte“, sagte Sabine Gooss, Sprecherin des Landratsamtes auf Nachfrage. Seit Freitag läuft eine Ausschreibung, die den wirtschaftlichsten Betreiber für maximal 16 Testzentren im Landkreis ermitteln soll.

    Neuburg-Schrobenhausen: Weitere Testzentren geplant

    Aktuell betreibt das Kreiskrankenhaus Schrobenhausen die beiden Zentren in Neuburg und Schrobenhausen. Subunternehmer ist dort das BRK. Letzteres bereitete in den vergangenen Wochen auch den Start in Karlshuld vor. Bergheim, Ehekirchen und Karlskron werden aktuell ebenfalls von Bernhard Pfahler vom BRK koordiniert und organisiert – allerdings ohne Vertrag. Das bedeutet auch, dass unklar ist, wer auf einem möglichen Defizit sitzen bleibt.

    „Die Ausschreibung bedeutet nicht, dass alle Gemeinden automatisch ein Testzentrum bekommen“, betont Norbert Eibel, persönlicher Referent des Landrates. Diese Entscheidung obliege den Bürgermeistern. Ob der künftige Betreiber dann auch die bis dahin bestehenden Zentren in Karlshuld, Bergheim und Ehekirchen übernimmt, oder ob diese in den Händen des BRK verbleiben, ist aktuell noch nicht geklärt.

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