Wer das Leben und die Menschen gerne in klare Kategorien einteilt, der tat sich am Dienstag schwer am Ingolstädter Landgericht. Dort muss sich seit Montag eine 30-Jährige aus Sachsen-Anhalt wegen Totschlags verantworten. Wie berichtet, soll sie in der Nacht vom 22. auf den 23. Dezember 2019 in einer Wohnung in Bittenbrunn ihren Ex-Freund mit einem Messer erstochen haben. Aber: War der Mann zu diesem Zeitpunkt noch ihr Freund oder schon ihr Ex-Freund? Haben sie überhaupt je eine richtige Beziehung geführt? Und hat die damals 29-Jährige tatsächlich bei dem 41-jährigen Jens G.* in Neuburg gewohnt oder doch ganz woanders? Obwohl die Angeklagte am Dienstag eine Erklärung durch ihre Verteidigerin abgeben ließ, blieb Vieles im Unklaren – vor allem, weil nach ihr weitere Zeugen gehört wurden, deren Aussagen nicht ganz mit der Einlassung der Angeklagten zusammenpassen.
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