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Interview: Nachhaltigkeitsmanagement am Campus in Neuburg: „Boom fängt gerade an“

Interview

Nachhaltigkeitsmanagement am Campus in Neuburg: „Boom fängt gerade an“

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    Der Studiengang Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement startet zum Wintersemester am Neuburger Campus.
    Der Studiengang Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement startet zum Wintersemester am Neuburger Campus. Foto: Silas Stein, dpa (Symbolfoto)

    Prof. Dr. Holger Hoppe hat gerade die letzten Umzugskisten in sein neues Heim in Neuburg geräumt. Der 43-jährige ist nämlich von Seligenstadt an seinen neuen Arbeitsplatz gezogen. Er ist Gründungsprofessor für den Studiengang Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement (NAUM), der zum Wintersemester am Neuburger Campus startet.

    Herr Hoppe, was macht Ihren Studiengang aus, was ist das Besondere an ihm?

    Holger Hoppe: Im Gegensatz zu anderen Studiengängen, bei denen die Themen Nachhaltigkeit und Umwelt nur Neben- oder Wahlfächer sind, werden sie bei uns direkt in ein betriebswirtschaftliches Studium integriert. Sie ziehen sich wie ein roter Faden durch alle Fächer und werden gezielt um das notwendige Spezialwissen erweitert. Dazu bekommen die Studenten technisches Fachwissen, zum Beispiel zum Aufbau einer Solaranlage oder der Funktionsweise einer Brennstoffzelle. Und, was man auch nicht vergessen darf: Nachhaltigkeit funktioniert nur, wenn ich Kollegen und Partner entsprechend mitnehmen kann. Deswegen liegt ein weiterer Schwerpunkt auf den sozialen Kompetenzen.

    Studiengänge am Neuburger Campus sind praxisorientiert

    Wie sieht es mit dem Praxisbezug aus?

    Hoppe: Unsere Studiengänge sind sehr anwendungsorientiert. Gerade in der Vermittlung der notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse sehen wir den besonderen Mehrwert. Dies wird zum einen durch die praxisorientierten Inhalte in den Lehrveranstaltungen und zum anderen durch den Einsatz von Dozenten realisiert, die aus Ihrer täglichen Arbeit, z.B. in Unternehmen konkret wissen worauf es in der Praxis ankommt und was sich aktuell auf dem Markt tut.

    Gibt es auch Pflichtpraktika?

    Hoppe: Ja, wir haben im sechsten Semester ein 20-wöchiges Praktikum vorgesehen. Diese Zeitraum ein Praktikum für Unternehmen und Studierende interessant, weil die Studenten dann nicht nur hineinschnuppern, sondern tatkräftig mitarbeiten können.

    Holger Hoppe leitet als Gründungsprofessor den Studiengang Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement am neuen Neuburger Campus.
    Holger Hoppe leitet als Gründungsprofessor den Studiengang Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement am neuen Neuburger Campus. Foto: Gloria Geissler

    Wie sind denn die Jobaussichten in diesem Bereich?

    Hoppe: Das Potenzial ist in diesem Bereich gerade mächtig am Wachsen. Nachhaltigkeit ist zwar seit vielen Jahrzehnten ein Thema, aber oft nur in einer Nische. Doch jetzt geht das Thema in die Breite und erreicht - aufgrund eines verstärkten öffentlichen Bewusstseins, neu eingeführten Regularien oder der Erwartungen von Kunden oder Kapitalgebern, ein ganz neue Dimension. Für den Bedarf, der dadurch in den Firmen, aber auch in Kommunen, entsteht, braucht es externe Fachkräfte. Wie gesagt, der Boom fängt gerade erst an.

    Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement studieren, später als Supply Chain Manager arbeiten

    Können Sie uns ein konkretes Beispiel nennen?

    Hoppe: Nehmen wir die Lieferketten. Hier nehmen die Anforderungen enorm zu, denn Klimaneutralität funktioniert nur, wenn alle Partnerunternehmen mitziehen.

    Ein Absolvent dieses Studiengangs kann also im Einkauf tätig sein?

    Hoppe: Ja genau, zum Beispiel direkt als Supply Chain Manager oder als Nachhaltigkeitsspezialist im Einkauf. Aber auch darüber hinaus sind die Möglichkeiten, von einem Einsatz in der Kommunikation bis hin zum Investor Relations, äußerst vielfältig.

    Abschließend die Frage nach Ihrer Vision 2030: Für welche wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen soll ihr Studiengang bis dahin gesorgt haben?

    Hoppe: Bis dahin haben wir mindestens 120 Absolventen aus dem Studiengang. Ich hoffe, dass sie uns auch in der Region erhalten bleiben und mithelfen, diese mit wichtigen Impulsen in Sachen Nachhaltigkeit zu gestalten.

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