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Ingolstadt: Todesschütze von Ingolstadt: Er schoss auch vor junger Frau in Boden

Ingolstadt

Todesschütze von Ingolstadt: Er schoss auch vor junger Frau in Boden

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    Todesschütze von Ingolstadt: Er schoss auch vor junger Frau in Boden
    Todesschütze von Ingolstadt: Er schoss auch vor junger Frau in Boden

    Ingolstadt wird schon wieder von einer Bluttat erschüttert. Der 43-Jährige hatte am Sonntag einen fünf Jahre älteren Bekannten mit einer Pistole erschossen. Kurz danach tötete er sich selbst im Polizeigebäude der bayerischen Stadt mit einem großkalibrigen Revolver vor den Augen von mindestens zwei Beamten.

    Bei dem Mann soll es sich um einen Sportschützen und Jäger handeln. In der Wohnung des 43-Jährigen wurden zahlreiche Waffen, auch Gewehre, sichergestellt, wie Polizeisprecher Hans-Peter Kammerer am Montag sagte.

    Gegen 19 Uhr soll der tödliche Schuss in einem Privathaus im Südosten Ingolstadts, im Stadtteil Ringsee gefallen sein. Nach Angaben des Bayerischen Rundfunks musste die Ehefrau des Opfers die Tat mitansehen.

    Der Täter flüchtete und richtete sich im Polizeipräsidium selbst

    Herbst 2013: Gewaltverbrechen schocken Ingolstadt

    19. August: Ein 24 Jahre alter Mann nimmt im Rathaus mehrere Menschen neun Stunden lang als Geiseln. Das Gebäude wird weiträumig abgeriegelt. Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei beendet die Geiselnahme am Abend. Der wegen Stalkings vorbestrafte Täter wurde dabei angeschossen. Der Mann hatte zuvor einige seiner Opfer gehen lassen. Seine beiden letzten Geiseln konnten unverletzt befreit werden. Der Mann soll seit längerem einer Rathausmitarbeiterin nachgestellt haben.

    3. September: Auf offener Straße erschießt ein 45-Jähriger nach einem Streit einen Mann. Der Täter lässt sich noch am Tatort widerstandslos festnehmen. Der Mann hatte sein 50 Jahre altes Opfer zudem mit schweren Schlägen an den Kopf verletzt. Die Polizei sperrt die nähere Umgebung ab. Bei den Ermittlungen stellt sich heraus, dass die beiden Kickboxer sich kannten.

    10. September: Nur wenige Tage nach der aufsehenerregenden Tat wird erneut ein Mensch Opfer eines Gewaltverbrechens. Die Leiche eines 33 Jahre alten Obdachlosen wird vor einem Wohnhaus gefunden. Der Mann wurde erschlagen. Einige Tage später nimmt die Polizei einen Verdächtigen fest, einen 18 Jahre alten Obdachlosen. Der junge Mann habe sich bei der Befragung in Widersprüche verwickelt. Laut Polizei steht fest, dass der polizeibekannte 18-Jährige in der Tatnacht mit dem Opfer auf einer Zechtour unterwegs war.

    6. Oktober: Ein 43 Jahre alter Mann erschießt nach ersten Ermittlungen der Polizei in einem Wohnhaus im Stadtteil Ringsee einen 48-Jährigen. Nachdem die Polizei eine Fahndung nach ihm einleitete, kam der 43-Jährige in die Ingolstädter Polizeiinspektion, zog im Treppenhaus einen Revolver und erschoss sich gegen 19.00 Uhr. Die Hintergründe der Bluttat liegen zunächst im Dunkeln.

    6. Oktober 2013: Ein 41 Jahre alter Mann hat am Abend mit seinem Auto seine Ex-Freundin angefahren und diese dabei schwer verletzt. Wie die Polizei berichtet, steuerte der Mann sein Auto offenbar vorsätzlich auf den Gehweg und erfasste die Frau frontal.

    Danach flüchtete der Täter. Offenbar fuhr der Mann danach selbst mit seinem VW-Bus zum Polizeipräsidium, das rund vier Kilometer vom Tatort entfernt ist. Den Zugang zu der Inspektion hatte er sich laut

    Eine für die Beamten gefährliche Situation soll dabei nicht vorangegangen sein. Der 43-Jährige habe die Waffe nicht gegen die Polizisten gerichtet, wurde weiter bekannt. Er parkte mit seinem Kleinbus direkt vor einem Zugang. Beamte untersuchten am Abend das Fahrzeug im Licht aufgestellter Scheinwerfer.

    Bluttat in Ingolstadt: "Komplexes privates Beziehungsgeflecht"

    Erst nach längerer Zeit wurde klar, dass es eine Verbindung zwischen dem Mord kurz zuvor im Stadtteil Ringsee und dem Selbstmord im Dienstgebäude gibt. „Wir können zu einer möglichen Motivlage beim besten Willen noch nichts sagen“, meinte Polizeisprecher Günther Beck am Abend zu unserer Redaktion.

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    Am Sonntag gab es in Ingolstadt wieder ein Gewaltverbrechen. Ein 43-Jähriger hatte einen Mann getötet und hat sich dann selbst erschossen.

    Über das Motiv herrscht Rätselraten. Die Polizei spricht von einem "komplexen privaten Beziehungsgeflecht", das zwischen dem Täter und den Opfern bestehe. Der Todesschütze war zuletzt als Elektroniker im Security-Bereich tätig.

    Mann schoss vor der Bekannten in den Boden - Frau erleidet Schock

    Wie sich inzwischen herausstellte, hatte der Mann in Großmehrung im Landkreis Eichstätt am Sonntagabend zuvor noch an einem anderen Ort geschossen. Wie die Polizei am Montag berichtet, schoss der Elektroniker vor dem Anwesen einer 37-jährigen Bekannten vor der Frau in den Boden. Die Frau erlitt einen Schock. Sie ist die Mutter einer Jugendlichen, die der 43-Jährige sexuell belästigt haben soll. Er stand deshalb vor Gericht, wurde aber vom Vorwurf der sexuellen Beleidigung freigesprochen.

    Weil bei Kripo und Staatsanwaltschaft nur die an Wochenenden übliche Notbesetzung greifbar war, wurden Beamte aus Fürstenfeldbruck und Erding nach Ingolstadt geschickt. Das Präsidium wurde abgeriegelt, nachdem viele Schaulustige vom Zentralen Omnibusbahnhof und dem Herbstvolksfest in unmittelbarer Nachbarschaft angelockt wurden.

    Bei dem Polizeirevier handelt es sich um das größte in Ingolstadt und der Region. Hier sind auch Polizeipräsidium und Landeskriminalamt untergebracht. Weitere Einzelheiten nannten Polizei und Staatsanwaltschaft zunächst nicht.

    Das ist die vierte Bluttat in Ingolstadt in kurzer Zeit. (haju/dvd/dpa/lby)

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