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Ingolstadt: Sportler stürzt von Kletterwand acht Meter in die Tiefe

Ingolstadt

Sportler stürzt von Kletterwand acht Meter in die Tiefe

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    Ein 30-jähriger Kletterer stürzte am Freitag in Ingolstadt aus acht Metern Höhe ab.
    Ein 30-jähriger Kletterer stürzte am Freitag in Ingolstadt aus acht Metern Höhe ab. Foto: Silvio Wyszengrad, Symbolbild

    Glück im Unglück: Am Freitagabend ist im Kletterzentrum des Deutschen Alpenvereins, Sektion Ringsee, am Ingolstädter Baggerweg ein Sportler aus über acht Metern Höhe abgestürzt. Dennoch überlebte der 30 Jahre alte Mann den Sturz und kam mit schweren Prellungen davon. Er konnte das Klinikum Ingolstadt inzwischen sogar wieder verlassen.

    Was genau passiert ist, ermittelt die Kripo Ingolstadt. Dort gibt es laut Polizeisprecher Hans-Peter Kammerer einen Spezialisten für Berg- und Kletterunfälle. Der werde sich um diese Sache nun kümmern.

    Polizei: Kletterer fiel ungebremst auf den Betonboden

    Der abgestürzte Mann, ein Tscheche, war laut Polizei beim Training in einer Wand mit hohem Schwierigkeitsgrad. Seine Freundin sicherte ihn. Um 18.38 Uhr, als er die maximale Höhe von fast zwölf Metern erreicht hatte, rutschte er laut

    Nach dem Stand der Ermittlungen rutschte das Seil jedoch durch den Sicherungsachter und der Mann sei ungebremst auf den Betonboden gefallen, heißt es im Polizeibericht. Die Polizei ermittelt nun wegen fahrlässiger Körperverletzung. Das Seil, der Achter und die Klettergurte der beiden wurden sichergestellt. Wie es genau zu dem Unfall kam und, ob die 26-jährige Freundin daran überhaupt Schuld hat, soll nun geklärt werden.

    Alpenverein: Haken hatte Bremswirkung

    Stefan Moser, Vorsitzender der Sektion Ringsee des Deutschen Alpenvereins, widerspricht der Darstellung der Polizei.

    Die Kletterwand sei gar nicht zwölf Meter hoch. Niemand vom Personal in der Halle habe den Sturz zwar direkt gesehen, aber nach seinen Informationen sei der Mann etwa aus einer Höhe von 8,50 gefallen. Er sei auch nicht ungebremst gefallen, sondern das Seil sei noch durch den Haken gerutscht. Das habe eine gewisse Bremswirkung. "Wäre der Fall tatsächlich ungebremst gewesen, wären die Folgen deutlich schwerer gewesen", sagt Moser.

    Drei bis fünf Unfälle würden pro Jahr in der Halle passieren. Gemessen an 45 000 Besuchern pro Jahr sei das wenig. Moser: "Alle Indizien sprechen im Augenblick dafür, dass der Unfall wegen eines Sicherungsfehlers passiert ist." Die Partnerin habe wohl mit ihrer Hand nicht ausreichend das Seil blockiert, vermutet Moser. "Wo Menschen sind, werden Fehler gemacht." Umgekehrt sagt er: "Die objektive Sicherheit der Anlage war gegeben."

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