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Ingolstadt: So hat das Klinikum Ingolstadt ein Jahr Corona überstanden

Ingolstadt

So hat das Klinikum Ingolstadt ein Jahr Corona überstanden

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    Doris Gartner arbeitet auf einer Infektionsstation im Klinikum Ingolstadt. Mittlerweile wurden dort rund 600 Covid-19-Patienten behandelt.
    Doris Gartner arbeitet auf einer Infektionsstation im Klinikum Ingolstadt. Mittlerweile wurden dort rund 600 Covid-19-Patienten behandelt. Foto: Klinikum Ingolstadt
    Aktuell werden am Klinikum Ingolstadt 42 Patienten behandelt, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben.
    Aktuell werden am Klinikum Ingolstadt 42 Patienten behandelt, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Foto: Luzia Grasser

    Es war der 31. März des vergangenen Jahres. Die erste Welle der Corona-Pandemie war in vollem Gange, die Schulen längst geschlossen und die Patientenzahlen im Klinikum stiegen an. 29 Menschen, die an Covid-19 erkrankt waren, lagen damals im Krankenhaus, neun von ihnen auf der Intensivstation. Ein Jahr später, wieder der 31. März. Die dritte Welle rollt an, wieder gibt es einen Lockdown. Und im Klinikum Ingolstadt liegen 42 Patienten, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Acht von ihnen auf der Intensivstation, drei davon werden beatmet. Auch wenn sich die Zahl der Patienten seit Mitte März in etwa vervierfacht hat und die Folgen der dritten Infektionswelle auch im Krankenhaus ankommen, sagt Andreas Tiete, Ärztlicher Direktor des Klinikums: „Die Situation am Klinikum ist stabil.“

    Im Klinikum Ingolstadt wurden mehr als 600 Corona-Patienten behandelt

    Im vergangenen Jahr wurden mehr als 600 Patienten mit einer Covid-19-Erkrankung am Klinikum behandelt, das Durchschnittsalter lag bei 68 Jahren. Zu Hochzeiten waren es bis zu fast 90 Personen, die gleichzeitig auf den Intensiv- und Infektionsstationen im achten Stock versorgt werden mussten. Während der ersten Welle bedurften 15 Patienten gleichzeitig einer Intensivversorgung. Damit zählte das Haus laut Tiete „zu den stark betroffenen Krankenhäusern in Deutschland“.

    Das Klinikum Ingolstadt sieht besorgt der weiteren Corona-Entwicklung entgegen

    Das ging auch an den Ärzten und Pflegern am Klinikum nicht ohne Folgen vorüber. Die Pandemie habe „Höchstleistungen von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Klinikums gefordert“, so Tiete. Mittlerweile hätten die Beschäftigten eine gewisse Routine in der Pflege entwickelt, was im Alltag durchaus helfe. Doch neben der körperlich anstrengenden Arbeit auf den Stationen stoßen viele Pflegekräfte mittlerweile auch psychisch an ihre Grenzen: „Die persönlichen Schicksale, die hinter den einzelnen schwerkranken Patienten stehen, gehen an den Beschäftigten nicht spurlos vorbei. Tiete warnt auch: „Wir sehen sehr besorgt der weiteren Entwicklung entgegen, insbesondere, weil sich das Virus laufend verändert und die Behandlungsteams ständig vor neue Herausforderungen stellt.“ In den kommenden Wochen jedenfalls rechnet das Krankenhaus damit, dass zunehmend jüngere Patienten aufgenommen werden müssen.

    In die Notaufnahme des Klinikums Ingolstadt kommen wieder deutlich mehr Patienten

    Während viele Krankenhäuser – so auch das Klinikum – in der ersten und zweiten Corona-Welle von merklich weniger Patienten in der Notaufnahme berichtet haben, ist in Ingolstadt deren Zahl nun wieder gestiegen. In allen Fachdisziplinen habe sie laut Tiete „wieder deutlich zugenommen“ und habe sich inzwischen in etwa wieder verdoppelt.

    Trotz all der tragischen Schicksale und der hohen Arbeitsbelastung der Pflegekräfte kann Tiete der Pandemie auch etwas Gutes abgewinnen: „Das Corona-Jahr hat uns, so erstaunlich es für Außenstehende klingen mag, im Klinikum Ingolstadt auf vielen Feldern weiter gebracht.“ So sei bei den Teams mit Mitarbeitern aus vielen unterschiedlichen Disziplinen ein großes Gemeinschaftsgefühl entstanden. Und an noch etwas anderes erinnert sich Tiete gern. Unbekannte haben an den Zufahrten zum Klinikum gemalte „Danke“-Plakate aufgehängt. Diese Anteilnahme an der Arbeit „hat allen im Haus gut getan“.

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