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Ingolstadt/Reichertshofen: Ermittlungen dauern an

Ingolstadt/Reichertshofen

Ermittlungen dauern an

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    Streifenwagen der Polizeiinspektion Donauwörth.
    Streifenwagen der Polizeiinspektion Donauwörth.

    Bis die Ermittlungen zum Gewaltdelikt von Reichertshofen abgeschlossen sind, wird es nach Angaben der Staatsanwaltschaft Ingolstadt noch bis etwa Anfang Oktober dauern.

    Wie berichtet, hatte die Polizei am 14. Mai in einem Reichertshofener Zweiparteienhaus in der Paarstraße einen 51-jähriger Mann gefunden. Er hatte leblos da gelegen. Rettungskräfte hatten kurz darauf nur noch seinen Tod feststellen können.

    Zuvor, am Mittag jenes Tages, war bei der Polizei ein Hinweis eingegangen. Eine 39-jährige Frau hatte der Mitarbeiterin einer Ingolstädter Sozialeinrichtung offenbart, dass der 51-Jährige nach einer Auseinandersetzung der beiden nun in seiner Wohnung liege. Die 39-Jährige wurde an dem Tag noch festgenommen, was sie freiwillig geschehen ließ. Aufgrund ihrer „nicht unerheblichen“ Alkoholisierung musste sie sich einer Blutentnahme unterziehen. Eine Vernehmung sei zunächst schwierig gewesen, hatte es damals geheißen.

    Polizei und Staatsanwaltschaft warten derzeit noch auf diverse Gutachten vom Landeskriminalamt in München. Auch das schriftliche endgültige Obduktionsergebnis liegt nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch nicht vor. Laut vorläufigem Ergebnis war der 51-Jährige durch „massive Gewalt gegen Kopf und Oberkörper“ zu Tode gekommen.

    Die 39-Jährige, die dem Vernehmen nach unter erheblichen psychischen Problemen leidet, sitzt nach wie vor in München in der U-Haft. Wegen des Verdachts auf Totschlag. Die Frau ist der Polizei – vermutlich wegen einer Suchterkrankung – nicht unbekannt.

    Die Staatsanwaltschaft wartet – und das ist der wichtigste Punkt – auch noch auf das Ergebnis einer Begutachtung. Denn es muss geklärt werden, ob die Frau überhaupt schuldfähig ist. Staatsanwalt Jürgen Staudt geht davon aus, nach endgültiger Auswertung der Spuren genügend Beweismaterial zusammen zu haben. Ob es dann eine Anklage gebe oder ob Antrag auf Einweisung in eine psychiatrische Einrichtung eingereicht werde, hänge letztlich vom Ergebnis der Begutachtung, also der Frage nach ihrer Schuldfähigkeit, ab. In der Nacht, bevor der 51-Jährige tot aufgefunden wurde, muss es heftigen Streit in seiner Wohnung gegeben haben.

    Ein Nachbar, der sein Schlafzimmer direkt in Richtung der Wohnung des Toten hat, hatte damals gegenüber unserer Zeitung gesagt, er sei in der Nacht so zwischen zwei und drei Uhr wach geworden. Da habe eine Frau permanent geschimpft. Gesehen hatte er sie nicht, aber gehört. Es habe immer mal wieder gepoltert, dann sei mal Musik an gewesen. Als er um sieben Uhr am Morgen zur Arbeit musste, sei der Streit noch nicht vorbei gewesen. Hinweise zu Motiv und Tatwaffe geben weder Polizei noch Staatsanwaltschaft.

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