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Ingolstadt: Partys und Hobby-Kick: Diese Corona-Verstöße ahndet die Polizei in Ingolstadt

Ingolstadt

Partys und Hobby-Kick: Diese Corona-Verstöße ahndet die Polizei in Ingolstadt

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    Feiern, das war einmal. Wer sich aktuell mit mehreren Personen zu einer Party trifft, muss mit einer Anzeige rechnen. Allein im Januar hat die Ingolstädter Polizei fast 300 Anzeigen wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz ausgestellt. Und das kann mitunter recht teuer werden.
    Feiern, das war einmal. Wer sich aktuell mit mehreren Personen zu einer Party trifft, muss mit einer Anzeige rechnen. Allein im Januar hat die Ingolstädter Polizei fast 300 Anzeigen wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz ausgestellt. Und das kann mitunter recht teuer werden. Foto: Jens Büttner/dpa (Symbolbild)

    Sie hatten offenbar einfach keine Lust mehr, nur allein daheim rumzusitzen. Also machten sie sich auf zur Turnhalle der Wilhelm-Ernst-Grundschule in Ingolstadt. Zehn bis 15 Personen sollen es gewesen sein, die sich dort am Sonntagnachmittag zum Fußballspielen getroffen haben. Der Hausmeister hat sie erwischt und die Polizei gerufen. Doch als die Beamten kamen, waren schon alle weg, geflüchtet über den Notausgang. Nur sein Fahrrad hatte einer bei der überstürzten Flucht stehen lassen.

    In Ingolstadt gab es in diesem Jahr 294 Anzeigen wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz

    Vor einem Jahr wäre es noch unvorstellbar gewesen, dass ein Hobby-Kick die Polizei auf den Plan rufen würde. Da hatte es die Polizei vor allen Dingen an den Wochenenden mit Kneipenschlägereien oder Discounfällen zu tun. Doch in Corona-Zeiten ist alles anders. Partys, Sport, nächtliches Spazieren gehen – all das ist zurzeit verboten und ein mitunter ziemlich teures Vergnügen. In den ersten knapp drei Wochen des neuen Jahres hat die Ingolstädter Polizeiinspektionen fast 300 Anzeigen wegen Verstößen gegen die Infektionsschutzmaßnahmenverordnung aufgenommen. Es geht dabei um Menschen, die keine Masken tragen, Personen, die sich mit vielen anderen treffen oder Spaziergänger und Autofahrer, die nachts nach 21 Uhr noch unterwegs sind.

    Wer nachts in Ingolstadt unterwegs ist, wird von der Polizei kontrolliert

    Am meisten Verstöße gab’s wegen der Ausgangsbeschränkungen. 124 waren es seit 1. Januar. Wenn die Beamten auf Streife unterwegs sind und ihnen des Nächtens ein Autofahrer oder Fußgänger – ohne Hund, den er gerade Gassi führt – begegnet, dann müsse er damit rechnen, kontrolliert zu werden, erklärt Stefan Wallner vom Sachgebiet Einsatz bei der Ingolstädter Polizei. Kann – oder will – er dann keinen triftigen Grund nennen, muss er mit einer Anzeige rechnen. Allerdings kann er beim Ordnungsamt eine Begründung nachliefern und möglicherweise so seiner Strafe entgehen.

    In Ingolstadt gibt es kaum Nachbarn, die Verstöße bei der Polizei melden

    Auf Menschen ohne Maske sind die Beamten in 108 Fällen aufmerksam geworden. Nur selten komme es vor, erklärt Wallner, dass Ladenbesitzer die Polizei rufen, weil ein Kunde partout keine Maske aufsetzen will. Weitaus öfter begegnen die Beamten, die jetzt viel häufiger zu Fuß in der Altstadt unterwegs sind, Maskenmuffeln. Und ohne glaubwürdiges Attest bedeutet das: 250 Euro zahlen. Teurer wird es allerdings für diejenigen, die sich nicht an die Kontaktbeschränkungen halten. 500 Euro müssen beispielsweise die Besucher einer Party zahlen, die am Abend vor Heiligdreikönig in einem Keller in Gaimersheim, professionell ausgestattet mit DJ-Pult und Lichtanlage, stattgefunden hat. Neun Personen hatten sich dort eingefunden und die Party sei gerade „in vollem Gange“ gewesen, als die Polizei kam. Offenbar hatte sich jemand an der Feier gestört und die Polizei gerufen. Noch teurer wird es für denjenigen, der zur Party geladen hatte. Ihn erwartet eine Strafe in Höhe von 5000 Euro, so Wallner.

    In Ingolstadt gab es in diesem Jahr 25 Anzeigen, weil sich zu viele Leute getroffen haben

    Allerdings waren Verstöße gegen die Kontaktbeschränkungen eher die Ausnahme: 25 sind der Polizei in den vergangenen Wochen bekannt geworden.

    Dabei sei es eher die Ausnahme, dass Nachbarn oder andere Zeugen die Polizei rufen, erklärt Wallner. Aber auch er weiß, dass die Dunkelziffer recht hoch sein dürfte: „Aber wir haben rechtlich keine Handhabe, eine Tür nach der anderen aufzumachen.“

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