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Ingolstadt/Neuburg: CSU kürt Bundestagskandidaten in Ingolstadt im Autokino

Ingolstadt/Neuburg

CSU kürt Bundestagskandidaten in Ingolstadt im Autokino

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    Als Autokino auf dem Volksfestplatz in Ingolstadt fand die Nominierung von Reinhard Brandl als CSU-Kandidat für den Deutschen Bundestag statt. Gut 140 Autos bildeten dabei ein großes CSU und ein Herz ab.
    Als Autokino auf dem Volksfestplatz in Ingolstadt fand die Nominierung von Reinhard Brandl als CSU-Kandidat für den Deutschen Bundestag statt. Gut 140 Autos bildeten dabei ein großes CSU und ein Herz ab. Foto: CSU Ingolstadt

    Hätte jemand am Samstagnachmittag aus der Luft auf den Ingolstädter Volksfestplatz schauen können, er hätte nicht schlecht gestaunt. Denn dort bildeten weit über 100 Autos die Buchstaben CSU und ein Herz dahinter. Was aus der Luft wie Kunst aussah, war am Boden eine außergewöhnliche Delegiertenversammlung zur Wahl des Wahlkreisbewerbers der CSU für die im Herbst anstehende Bundestagswahl.

    Die Delegierten waren auf den Volksfestplatz in ein Autokino-Format geladen worden, um dort ihre Stimme abzugeben. Und als besonderen Gag hatten die Mitarbeiter der Geschäftsstelle die Stellplätze der Delegiertenfahrzeuge so auf dem Platz markiert, dass die Autos eben den CSU-Schriftzug und das Herz darstellten.

    Reinhard Brandl, CSU, vertritt Ingolstadt und die Landkreise Eichstätt und Neuburg-Schrobenhausen seit zwölf Jahren im Bundestag

    Reinhard Brandl hatte die Idee zur Delegiertenversammlung in Autokino-Manier. Der Bundestagsabgeordnete für die Region zeigt, was die Anordnung der Fahrzeuge auf dem Ingolstädter Volksfestplatz darstellte.
    Reinhard Brandl hatte die Idee zur Delegiertenversammlung in Autokino-Manier. Der Bundestagsabgeordnete für die Region zeigt, was die Anordnung der Fahrzeuge auf dem Ingolstädter Volksfestplatz darstellte. Foto: Manfred Dittenhofer

    Die Idee dazu hatte der Mann, der sich zur Wahl des Wahlkreisbewerbers stellte. Reinhard Brandl vertritt die Stadt Ingolstadt und die Landkreise Eichstätt und Neuburg-Schrobenhausen bereits seit fast zwölf Jahren im deutschen Bundestag. Er stellt sich dieses Mal nach 2009, 2013 und 2017 bereits zum vierten Mal dieser CSU-internen Wahl. Wie aber sollten die Delegierten während dieses Lockdowns zu einem formellen Wahlergebnis kommen? Brandl hatte den rettenden Einfall: Eine Delegiertenversammlung in Form eines Autokinos. Und der ideale Termin dafür war am Samstag, denn da war ja auch noch Feiertag und damit herrschte auf dem Volksfestplatz gähnende Leere. Nachdem Eugen von Redwitz als Vorsitzender des CSU-Bundeswahlkreises Ingolstadt die Versammlung eröffnet hatte, übernahm Matthias Enghuber den Wahlausschuss.

    154 Delegierte fanden sich auf dem Festplatz ein. Sie bekamen am Eingang einen Umschlag ausgehändigt, der die Wahlzettel enthielt. Brandl hielt sich nicht lange mit seiner Rede auf. Diese hatte er vorher bereits als Film auf seine Website gestellt und auch auf Youtube konnte man dem Bundestagsabgeordneten lauschen. Damit sollte die Versammlungszeit auf dem Parkplatz auf ein Minimum beschränkt bleiben. Im Film ging Brandl zuerst einmal auf die Coronapolitik der Regierung ein und verteidigte die Kontaktbeschränkungen. Nur so sei ein Brechen der dritten Welle möglich. „Ich weiß, dass das vielen große persönliche und wirtschaftliche Opfer abverlangt.“ Obwohl es noch viele Lücken gebe, kämen die Hilfen nun doch besser an.

    Für Reinhard Brandl ist es wichtig, dass neue Arbeitsplätze in der Region entstehen

    Aber obwohl Licht am Ende des Tunnels auftauche, sei der Spuk noch nicht zu Ende, so Brandl weiter. Die Zahl der Geimpften nehme nun rasant zu. Aber die Probleme seien mit einem Abschwellen der Welle nicht vorbei. Im Gegenteil. Bei Licht betrachtet würden die Folgeprobleme zu Tage treten. Ein riesiges Loch im Staatshaushalt. Und Firmen, die es trotz Hilfen nicht schaffen würden. Damit kam Brandl zu der wichtigsten Aufgabe der ab Herbst neu gewählten Bundesregierung: Ein neuer Aufschwung für Deutschland müsse organisiert werden – und zwar in Einklang mit den Klimaschutzzielen. Brandls Credo: Arbeitsplätze müssen erhalten werden. 46 Prozent der Beschäftigung in Ingolstadt sei in der Automobilindustrie zu finden. Diese Branche aber wandle sich gerade drastisch. Ähnliches gelte für die Raffinerien in der Region und für die Luftfahrtindustrie. Deshalb sei es wichtig, dass neue Arbeitsplätze in der Region entstünden.

    Die Delegierten überzeugte Brandl. Von 154 Stimmen erhielt er 152 Ja-Stimmen, was ein Wahlergebnis von 98,7 Prozent ergab, wie Wahlleiter Matthias Enghuber über Lautsprecher und über Ukw-Frequenz direkt in die Autoradios der Delegierten verkünden konnte. Über die Radios konnten auch die Wortbeiträge direkt in den Fahrzeugen gehört werden. Und damit der Flair des Autokinos komplett war, hatten Helfer an der Einfahrt Popcorn und Getränke verteilt.

    Wer im Autokino in Ingolstadt dagegen stimmen wollte, sollte hupen

    Brandl und die Delegierten wurden mit Stimmzettel gewählt. Aber auch Wahlen per Akklamation wurden am Samstag durchgeführt. Eine spannende Sache, wie Enghuber meinte. Bei den Abstimmungen, die normalerweise per Handzeichen stattfinden, wurde Schweigen als Zustimmung gedeutet. Wer dagegen stimmen wollte, sollte hupen, oder auf andere Art auf sich aufmerksam machen. Das aber blieb aus.

    So konnte Enghuber die Wahlen der Vertrauenspersonen auch schnell abschließen. Das Ergebnis für Reinhard Brandl stand wenige Minuten nach der Auszählung zur Verfügung. Das Ergebnis der Wahl zu den Delegierten wird in den nächsten Tagen bekannt gegeben.

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