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Ingolstadt: Mann vor Augen der Frau erschossen, dann tötet der Täter sich selbst

Ingolstadt

Mann vor Augen der Frau erschossen, dann tötet der Täter sich selbst

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    Mann vor Augen der Frau erschossen, dann tötet der Täter sich selbst
    Mann vor Augen der Frau erschossen, dann tötet der Täter sich selbst

    Ein schreckliches Drama spielte sich am Sonntagabend in Ingolstadt ab: Ein 43 Jahre alter Mann erschoss zunächst in einem Haus einen 48-Jährigen. Danach fuhr der Täter offenbar selbst direkt zum Polizeipräsidium Oberbayern-Nord im Zentrum von

    Aus Polizeikreisen hieß es am Abend, es könnte sich eventuell um eine Beziehungstat handeln. Der 43-Jährige soll aus dem Kreis Eichstätt stammen. Weitere Hintergründe wurden nicht bekannt.

    Gegen 19 Uhr soll der tödliche Schuss in einem Privathaus im Stadtteil Ringsee gefallen sein. Nach Angaben des Bayerischen Rundfunks musste die Ehefrau des Opfers die Tat mitansehen.

    Herbst 2013: Gewaltverbrechen schocken Ingolstadt

    19. August: Ein 24 Jahre alter Mann nimmt im Rathaus mehrere Menschen neun Stunden lang als Geiseln. Das Gebäude wird weiträumig abgeriegelt. Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei beendet die Geiselnahme am Abend. Der wegen Stalkings vorbestrafte Täter wurde dabei angeschossen. Der Mann hatte zuvor einige seiner Opfer gehen lassen. Seine beiden letzten Geiseln konnten unverletzt befreit werden. Der Mann soll seit längerem einer Rathausmitarbeiterin nachgestellt haben.

    3. September: Auf offener Straße erschießt ein 45-Jähriger nach einem Streit einen Mann. Der Täter lässt sich noch am Tatort widerstandslos festnehmen. Der Mann hatte sein 50 Jahre altes Opfer zudem mit schweren Schlägen an den Kopf verletzt. Die Polizei sperrt die nähere Umgebung ab. Bei den Ermittlungen stellt sich heraus, dass die beiden Kickboxer sich kannten.

    10. September: Nur wenige Tage nach der aufsehenerregenden Tat wird erneut ein Mensch Opfer eines Gewaltverbrechens. Die Leiche eines 33 Jahre alten Obdachlosen wird vor einem Wohnhaus gefunden. Der Mann wurde erschlagen. Einige Tage später nimmt die Polizei einen Verdächtigen fest, einen 18 Jahre alten Obdachlosen. Der junge Mann habe sich bei der Befragung in Widersprüche verwickelt. Laut Polizei steht fest, dass der polizeibekannte 18-Jährige in der Tatnacht mit dem Opfer auf einer Zechtour unterwegs war.

    6. Oktober: Ein 43 Jahre alter Mann erschießt nach ersten Ermittlungen der Polizei in einem Wohnhaus im Stadtteil Ringsee einen 48-Jährigen. Nachdem die Polizei eine Fahndung nach ihm einleitete, kam der 43-Jährige in die Ingolstädter Polizeiinspektion, zog im Treppenhaus einen Revolver und erschoss sich gegen 19.00 Uhr. Die Hintergründe der Bluttat liegen zunächst im Dunkeln.

    6. Oktober 2013: Ein 41 Jahre alter Mann hat am Abend mit seinem Auto seine Ex-Freundin angefahren und diese dabei schwer verletzt. Wie die Polizei berichtet, steuerte der Mann sein Auto offenbar vorsätzlich auf den Gehweg und erfasste die Frau frontal.

    Danach flüchtete der Täter. Offenbar fuhr der Mann danach selbst mit seinem VW-Bus zum Polizeipräsidium, das rund vier Kilometer vom Tatort entfernt ist. Mehrmals soll sich der Mann mit voller Wucht gegen die verriegelte Tür geworfen haben, bis sie aufsprang.

    In einem Treppenhaus hat er dann dort vor den Augen von mindestens zwei Beamten plötzlich eine Pistole gezogen und sich in den Kopf geschossen haben. Eine für die Beamten gefährliche Situation soll dabei nicht vorangegangen sein. Der 43-Jährige habe die Waffe nicht gegen die Polizisten gerichtet, wurde weiter bekannt. Er parkte mit seinem Kleinbus direkt vor einem Zugang. Beamte untersuchten am Abend das Fahrzeug im Licht aufgestellter Scheinwerfer.

    Bluttat in Ingolstadt: Motiv noch völlig unklar

    Erst nach längerer Zeit wurde klar, dass es eine Verbindung zwischen dem Mord kurz zuvor im Stadtteil Ringsee und dem Selbstmord im Dienstgebäude gibt. „Wir können zu einer möglichen Motivlage beim besten Willen noch nichts sagen“, meinte Polizeisprecher Günther Beck am Abend zu unserer Redaktion.

    Die Ermittler standen zu diesem Zeitpunkt noch ganz am Anfang ihrer Arbeit. Weil bei Kripo und Staatsanwaltschaft nur die an Wochenenden übliche Notbesetzung greifbar war, wurden Beamte aus Fürstenfeldbruck und Erding nach Ingolstadt geschickt. Das Präsidium wurde abgeriegelt, nachdem viele Schaulustige vom Zentralen Omnibusbahnhof und dem Herbstvolksfest in unmittelbarer Nachbarschaft angelockt wurden.

    Bei dem Polizeirevier handelt es sich um das größte in Ingolstadt und der Region. Hier sind auch Polizeipräsidium und Landeskriminalamt untergebracht. Weitere Einzelheiten nannten Polizei und Staatsanwaltschaft zunächst nicht.

    Das ist die vierte Bluttat in Ingolstadt in kurzer Zeit. (haju/dvd/dpa/lby)

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