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Ingolstadt: Landesgartenschau in Ingolstadt geöffnet: „Endlich wieder aufatmen“

Ingolstadt

Landesgartenschau in Ingolstadt geöffnet: „Endlich wieder aufatmen“

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    In allen möglichen Farben leuchten die verschiedenen Blumenmeere der Landesgartenschau Ingolstadt.
    In allen möglichen Farben leuchten die verschiedenen Blumenmeere der Landesgartenschau Ingolstadt. Foto: Michael Kienastl

    Es scheint, als hätten etliche Menschen diesen Moment sehnsüchtig erwartet. Als hätten viele geradezu danach gedürstet, endlich den Farbenreichtum im Ingolstädter Nordwesten zu genießen und bei Sonnenschein zwischen den Blumenmeeren hindurch zu schlendern. Gerade in diesen Zeiten. Am Freitag, 9 Uhr, war es dann soweit: Die eigentlich für das vergangene Jahr geplante Landesgartenschau Ingolstadt öffnete ihre Tore. Und das Gefühl trügt nicht: Bis 16 Uhr zeigte der Zähler an den Einlässen 800 Besucher an.

    Bis vor kurzem war nicht klar, ob Besucher die Landesgartenschau genießen können

    „Es tut so gut, man kann endlich wieder aufatmen nach all dem Frust“, sagt eine älter Frau aus Eichstätt. Die Mitarbeiter der Landesgartenschau haben dafür zuletzt einiges an Überstunden geleistet. „Die letzten Tage waren auf jeden Fall turbulent, aber wir haben alles getan und sind jetzt heiß drauf“, sagt Sprecherin Stefanie Kraus. Bis vor kurzem war nicht klar, ob und wie interessierte Besucher die Ausstellung genießen können. Erst am Dienstagnachmittag hat die Regierung von Oberbayern in Abstimmung mit dem bayerischen Gesundheitsministerium der Stadt Ingolstadt eine Ausnahmegenehmigung erteilt und beschlossen: Bei einer Inzidenz über 100 in der Stadt Ingolstadt – am Freitag lag die laut Robert-Koch-Institut bei 172,5 – darf die Gartenschau als Parkanlage öffnen.

    Vereinzelt zieht es auch schon Bienen auf das Gelände.
    Vereinzelt zieht es auch schon Bienen auf das Gelände.

    Konkret bedeutet das, dass pro Tag maximal 2500 Menschen auf das 23 Hektar große Gelände dürfen – und das nur mit vorheriger Anmeldung im Internet. „Uns ist es sehr wichtig, dass die Hygienevorschriften eingehalten werden und nachvollziehbar ist, wer da war“, begründet Kraus das Prozedere. Teile der insgesamt 81 Ausstellungsbeiträge können zwar begutachtet werden, die Aussteller selbst sind aber nicht vor Ort, um mit Interessierten ins Gespräch zu kommen.

    Die Aussteller selbst sind nicht vor Ort, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen

    So ist beispielsweise die 1500 Quadratmeter große Blumenhalle zwar für Besucher vorbereitet, muss aber momentan trotzdem geschlossen bleiben. Gleiches gilt für den Beitrag „Mensch in Bewegung“ der Technischen Hochschule Ingolstadt. Die Gastronomie auf dem Gelände ist geöffnet, bietet Verpflegung aber nur zum Mitnehmen an. Veranstaltungen können vorerst nicht stattfinden. Geplant waren Konzerte von Pam Pam Ida oder Keller Steff, sowie verschiedene Informationsveranstaltungen. Auch wenn die Ausstellung mit Kaiserwetter und sommerlichen 15 Grad geöffnet wurde, blüht längst nicht alles.

    Wer nach einem ausgedehnten Spaziergang müde Beine hat, kann sich am Wasser entspannen.
    Wer nach einem ausgedehnten Spaziergang müde Beine hat, kann sich am Wasser entspannen.

    Die Apfelbaumwiese beispielsweise ist noch etwas kahl. Aber die Faszination Gartenschau macht ja auch aus, dass Besucher bis Oktober die Entwicklung der Pflanzenwelt verfolgen können. „Wir werden uns wahrscheinlich eine Dauerkarte kaufen, weil sich ja alles verändert“, sagt eine Frau mittleren Alters. Ihr Mann stimmt ihr zu: „Es ist sensationell und wir freuen uns momentan wirklich über jede Ablenkung.“

    Das Oberthema Nachhaltigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch alle Beiträge der Ausstellung. Und so können Besucher beim Bund Naturschutz ihren eigenen ökologischen Fußabdruck berechnen oder sich zu ökologischer Landwirtschaft informieren.

    Die Landesgartenschau Ingolstadt hat sich dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben.
    Die Landesgartenschau Ingolstadt hat sich dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben.

    Die verspätete Eröffnung schlug mit 5,8 Millionen Euro Mehrkosten zu Buche – vor allem durch Sicherheitsmaßnahmen und zusätzliches Personal –, hat aber auch ihr Gutes: „Die Bäume hatten mehr Zeit zum Wachsen, wir mussten keinen Rollrasen verlegen und auch Tiere wie Feldhasen konnten sich ansiedeln“, sagt Kraus. Sie ist zuversichtlich: Sollte Ingolstadt den Inzidenzwert von 100 an drei aufeinanderfolgenden Tagen unterbieten, können alle Ausstellungsbeiträge geöffnet werden. „Wir sind guter Hoffnung“.

    Besucher der Landesgartenschau müssen sich zwingend vorher anmelden unter www.ingolstadt2020.de

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