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Ingolstadt plant Kauf des Kaufhof-Gebäudes für Zukunftskonzept

Ingolstadt

Die Stadt Ingolstadt will das Kaufhof-Gebäude kaufen

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    Es ist ein markanter Leerstand in der Ingolstädter Innenstadt: das ehemalige Kaufhof-Gebäude. Jetzt möchte es die Stadt Ingolstadt kaufen.
    Es ist ein markanter Leerstand in der Ingolstädter Innenstadt: das ehemalige Kaufhof-Gebäude. Jetzt möchte es die Stadt Ingolstadt kaufen. Foto: Luzia Grasser

    Vier Jahre ist es her, als es eine große Demo vor dem Kaufhof-Gebäude in der Ingolstädter Fußgängerzone gab. Die Mitarbeitenden des Kaufhauses stemmten sich mit aller Macht dagegen, dass die Filiale in der Ludwigstraße geschlossen wird. Mit Trillerpfeifen und Plakaten versuchten sie, das drohende Aus abzuwenden, sie überreichten einen dicken Ordner mit Unterschriften an den Ingolstädter Oberbürgermeister Christian Scharpf. Genützt hat alles nichts, die Filiale wurde im Oktober 2020 geschlossen. Damals haben nicht nur rund 60 Mitarbeiterinnern und Mitarbeiter ihre Jobs verloren, seitdem steht auch eines der größten Gebäude in der Innenstadt leer. Ideen hat es in den vergangenen Jahren viele gegeben, wie das Haus genutzt werden könnte. Nur umgesetzt worden ist davon nichts. Was die Situation im Moment umso schwieriger macht, ist die Tatsache, dass das Gebäude noch immer der Signa Group von René Benko und damit einem privaten Eigentümer gehört. Doch dessen Imperium steckt gerade mitten in der Insolvenz. Allerdings will die Insolvenzverwaltung offenbar in anderen Städten bereits Immobilien loswerden.

    Die Stadt Ingolstadt will in ein Bieterverfahren für das Kaufhof-Gebäude einsteigen

    Sollte das Gebäude verkauft werden, dann will die Stadt Ingolstadt über ihre Tochter IFG jedenfalls ins Bieterverfahren einsteigen. Der Stadtrat hat in einer nicht-öffentlichen Sitzung jetzt den Weg dafür frei gemacht. Damit ist aber noch längst nicht klar, wie das Haus künftig genutzt werden könnte. Vonseiten der Stadt heißt es zur Entscheidung lediglich, dass man sich das Gebäude in der zentralen Lage mitten in der Fußgängerzone sichern wolle, "um parallel ein nachhaltiges und zukunftsweisendes Nutzungskonzept zur Innenstadtförderung zu entwickeln".

    Schon einmal wollte die Stadt das Gebäude kaufen. Als sich 2022 in einem Bürgerentscheid die Mehrheit der Menschen, die ihre Stimme abgegeben haben, gegen den Bau der Kammerspiele neben dem Stadttheater ausgesprochen hatte, ging die Stadt auf die Suche nach einem Standort für ein neues „Kleines Haus“. Eine der Optionen war der ehemalige Kaufhof. Die Nutzung als Spielstätte des Theaters sollte zudem dazu beitragen, die Innenstadt an ihrem östlichen Ende nahe des Paradeplatzes wiederzubeleben.

    Doch daraus wurde nichts. Im Herbst vergangenen Jahres tat sich die Chance auf, vom schweizerischen St. Gallen ein Holztheater zu bekommen - als Geschenk. Für den Transport und den Wiederaufbau auf dem Gelände des alten Hallenbads muss die Stadt dennoch knapp sechs Millionen Euro bezahlen. Nach der Sanierung des Stadttheaters soll der Schweizer Holzbau dann wieder abgerissen werden.

    Die CSU möchte aus dem Kaufhof-Gebäude eine Markthalle machen

    Aber wie soll nun das Kaufhof-Gebäude genutzt werden, sollte es die Stadt Ingolstadt tatsächlich kaufen? Zuletzt hat sich die CSU-Fraktion dafür stark gemacht, dort eine Markthalle zu etablieren. Die Idee ist nicht neu, hat aber offenbar noch immer viele Anhänger. Laut Albert Wittmann, ehemaliger Ingolstädter Bürgermeister, soll ein Konzept Möglichkeiten sowohl für einen Eigenbetrieb durch die Stadt bieten als auch für externe Betreiber oder Investoren. 10.000 Quadratmeter umfasst die Verkaufsfläche. Dass diese nicht allein von einem Einzelhändler betrieben werden wird, dessen ist sich auch die CSU bewusst.

    Allerding soll es das Ziel sein, „in dieser für unsere Innenstadt so wichtigen Immobilie zumindest wieder auf drei Geschossen frequenzstarken Einzelhandel und Gastronomie anzusiedeln“, heißt es in einer Mitteilung. Nach einem ersten Vorstoß im Jahr 2018 seien bereits einige Interessenten auf ihn zugekommen, berichtet Thomas Deiser, Innenstadt-Experte der CSU und Vorsitzender des Innenstadt-Vereins IN-City. Unternehmen aus den Bereichen Fleisch und Wurst, Obst und Gemüse sowie Backwaren, aber auch Vertreter eines großen Lebensmittelkonzerns hätten ihr Interesse bekundet, sich einzumieten.

    „Solche Betriebe fungieren als Ankermieter, daneben sind auch kleine Anbieter und Gastronomie gut aufgehoben. Marktgeschehen in Kombination mit Gastronomie und Erlebnis zieht nicht nur Frequenz aus der direkten Umgebung, sondern auch von weiter her. Das stärkt die Attraktivität des Standorts und kann dazu beitragen, dass sich auch im Untergeschoß und zumindest im ersten Obergeschoß wieder Einzelhandel ansiedeln lässt“, heißt es in der Mitteilung der CSU weiter.

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