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Ingolstadt: Daumen hoch für die Polizei

Ingolstadt

Daumen hoch für die Polizei

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    Pressesprecher Peter Grießer, Mediengestalterin Kathrin Schulz und Pressesprecher Andreas Aichele gehören zum Social Media Team beim Polizeipräsidium Oberbayern Nord. Sie kümmern sich um die Internetpräsenz der Polizei bei Facebook und Twitter.
    Pressesprecher Peter Grießer, Mediengestalterin Kathrin Schulz und Pressesprecher Andreas Aichele gehören zum Social Media Team beim Polizeipräsidium Oberbayern Nord. Sie kümmern sich um die Internetpräsenz der Polizei bei Facebook und Twitter. Foto: Luzia Grasser

     Der FC Ingolstadt spielt gegen den FC Bayern. Vor dem Stadion stauen sich die Autos, dann passiert auch noch ein Unfall in diesem Verkehrschaos. Wohin jetzt? Wie geht’s weiter? Wann geht’s weiter? Der Autofahrer im Stau ist planlos genervt. Seit gestern versucht die Polizei, ihm auf neuen Wegen zu helfen: Beim

    Bei Großereignissen – das kann ein Fußballspiel, eine Demonstration oder auch ein folgenschwerer Unfall sein – wird die Polizei die Menschen vor allem über Twitter auf dem aktuellen Stand halten: Wie lange ist die Straße noch gesperrt, wo gibt es Umleitungen, wie muss ich mich jetzt richtig verhalten?

    Die Münchner Polizei hatte beim Amoklauf im vergangenen Jahr insbesondere diesen Nachrichtendienst dazu genutzt, aktuell und sachlich über die unübersichtliche Lage in der Landeshauptstadt zu informieren. Das hat ihr damals viel Lob eingebracht. So wollen es auch die Ingolstädter halten: Bei Twitter stehe der Service-Gedanke der Polizei im Vordergrund, sagt Pressesprecher Hans-Peter Kammerer. Ein Blick aufs Handy genügt für die wichtigsten Infos auf die Schnelle.

    Andreas Aichele kümmert sich bei der Polizei schwerpunktmäßig um die sozialen Medien. „Wir machen nichts anderes als der Dorfgendarm früher. Wir reden mit den Menschen, nur eben nicht mehr auf der Straße“, sagt

    Den einen interessiert, wann denn die blauen Uniformen bei der Polizei eingeführt werden, der andere will wissen, wie ein Polizeiauto ausgestattet ist. Doch der virtuelle Plausch an der Straßenecke ist längst nicht der einzige Zweck des neuen Facebook-Auftritts.

    Das Präsidium stellt sich dort mit einem Video vor, es werden aktuelle Polizeimeldungen gepostet. Darüber hinaus will die Polizei mit den „Geschichten neben den Geschichten“ (Kammerer) die menschliche Seite eines Einsatzes zeigen. Das kann dann beispielsweise der Polizeihund sein, der verletzt wurde. Was es nicht geben wird, sind Fahndungsfotos. Die sind wegen des Datenschutzes der Polizei auf Facebook nicht erlaubt. Jedoch wird es einen Link geben, auf dem die Bilder einzusehen sind. Gerade wenn es um vermisste Personen geht, habe Facebook in der Vergangenheit eine immer größere Rolle gespielt.

    Gerade bei der Prävention erhoffen sich die Beamten einen großen Nutzen von Facebook. Droht Blitzeis – dann gibt es eine Warnung. Gibt es eine Einbruchsserie – dann gibt die Polizei Tipps gegen Einbrecher. Doch Aichele warnt auch: „Der Facebook-Auftritt ist nicht zu verwechseln mit einer Internet-Wache.“ Das bedeutet, dass die Notrufnummer der Polizei weiterhin die 110 bleibt und nicht durch eine Nachricht ersetzt werden kann. Seriösen Hinweisen werde man aber nachgehen, beteuern die Mitarbeiter. Doch die Seriosität auf Facebook ist eine heikle Sache. Streut jemand Gerüchte, bringt jemand seinen Nachbarn als möglichen Täter in Verruf, dann wird die Polizei einschreiten. Genauso, wenn Diskussionen aus dem Ruder zu laufen drohen, gar beleidigende oder rassistische Kommentare fallen. Dann werden die Beamten aktiv und der Urheber des Kommentars muss mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. Schließlich hat er es immer noch mit Polizisten zu tun. Wenn auch nicht mehr mit dem Dorfgendarm an der Straßenecke.

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