Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neuburg
Icon Pfeil nach unten

Ingolstadt: Das Wonnemar in Ingolstadt hat wieder eine Zukunft

Ingolstadt

Das Wonnemar in Ingolstadt hat wieder eine Zukunft

    • |
    Baustelle Wonnemar: Seit mehr als eineinhalb Jahren ist das Wonnemar in Ingolstadt eine Dauerbaustelle. Jetzt allerdings kommt Bewegung in die Sache. Die Ingolstädter Stadtwerke haben das Spaßbad gekauft und wollen es so bald wie möglich eröffnen.
    Baustelle Wonnemar: Seit mehr als eineinhalb Jahren ist das Wonnemar in Ingolstadt eine Dauerbaustelle. Jetzt allerdings kommt Bewegung in die Sache. Die Ingolstädter Stadtwerke haben das Spaßbad gekauft und wollen es so bald wie möglich eröffnen. Foto: Luzia Grasser
    Zukunftsmusik: So soll das Wonnemar – wenn auch unter anderem Namen – bald wieder eröffnen.
    Zukunftsmusik: So soll das Wonnemar – wenn auch unter anderem Namen – bald wieder eröffnen. Foto: Interspa (Grafik)

    Es gibt wieder eine Zukunft für das Ingolstädter Wonnemar. Seit mehr als eineinhalb Jahren sind die Becken leer. Statt Kinderlärm von der Rutsche gab es monatelang nur Baustellenlärm. Bagger, Bohrer und Lader waren am Werk, um das Erlebnisbad aufzufrischen. Wäre alles nach Plan gelaufen, dann hätte das Bad vor mehr als einem Jahr wieder aufgesperrt – runderneuert, mit großem Thermenbereich und einem umgebauten Rutschenturm. Doch daraus wurde nichts. Erst gab es Streitigkeiten mit dem Generalunternehmer, dann kam Corona, die Betreibergesellschaft ging pleite – und das Bad war noch immer zu. Doch jetzt gibt es Hoffnung. Eine Tochtergesellschaft der Ingolstädter Stadtwerke, die Stadtwerke Ingolstadt Freizeitanlagen GmbH (SWI-F), hat das Bad übernommen und will es so bald wie möglich wiedereröffnen. Ob das jedoch noch in diesem Jahr der Fall sein wird, ist fraglich. Denn die Bauarbeiten sind längst noch nicht abgeschlossen.

    Die Gläubiger müssen dem Erwerb des Wonnemar durch die Stadt Ingolstadt noch zustimmen

    Doch zumindest die Zukunft ist geklärt. Seit Mittwoch sind die Verträge mit dem zuständigen Insolvenzverwalter Jochen Sedlitz aus Stuttgart unterzeichnet und notariell besiegelt. Das hat die Stadt Ingolstadt am Freitagnachmittag mitgeteilt. „Die Geschicke des Erlebnisbades liegen nun allein in der Hand städtischer Gesellschaften“, heißt es in der Mitteilung. Zwar steht der Erwerb noch unter Bedingungen und auch die Gläubiger müssen noch zustimmen. Doch der Insolvenzverwalter zeigt sich optimistisch, denn die Gläubiger haben bereits am Donnerstag ihre Zustimmung signalisiert.

    Noch ist unklar, ob das Wonnemar in Ingolstadt noch in diesem Jahr eröffnet werden kann

    „Wir sind sehr glücklich, dass nach langen, aber fairen Verhandlungen mit dem Insolvenzverwalter eine gute Lösung gefunden wurde. Ich freue mich, dass wir nach Fertigstellung des Umbaus möglichst bald das Erlebnisbad für die Bevölkerung wieder öffnen können“, sagte Oberbürgermeister Christian Scharpf in einer ersten Stellungnahme. Allerdings ist noch nicht sicher, wann wieder in den Becken geplanscht werden kann. „Ob die Wiedereröffnung in diesem Jahr erfolgen kann, ist aber noch unklar“, heißt es in der Mitteilung der Stadt Ingolstadt. „Die baulichen Attraktivierungsmaßnahmen sollen zeitnah wieder aufgenommen und rasch fertiggestellt werden.“ Zuletzt war von Seiten des Wonnemar davon die Rede, dass rund 80 Prozent aller Arbeiten bereits abgeschlossen sein sollen.

    Zu finanziellen Details will sich die Stadt Ingolstadt noch nicht äußern

    Zu der Sanierung hatte man sich entschlossen, weil die Besucherzahlen in den Vorjahren immer weiter zurückgegangen waren. Doch dann kam es zum Streit zwischen Bauunternehmer und der zur Interspa-Gruppe gehörenden Betreibergesellschaft, es folgte ein Baustopp. Der Stadtrat (die Stadt beteiligt sich mit 49 Prozent an den Sanierungskosten) genehmigte daraufhin noch einmal einen finanziellen Zuschuss zu den Baukosten, obwohl er ihn ursprünglich gedeckelt hatte. Diese waren inzwischen von rund 19 auf circa 23 Millionen Euro gestiegen. Dann wurde weitergebaut, bis zum nächsten Baustopp. Die Betreibergesellschaft war in finanzielle Schieflage geraten. Von da an liefen die Verhandlungen, unter welchen Bedingungen die Stadt Ingolstadt das Bad übernehmen kann. Schließlich gab es einen Erbbaurechtsvertrag mit dem Betreiber, der ursprünglich noch bis zum Jahr 2033 laufen sollte.

    Doch jetzt sind die Verhandlungen abgeschlossen. Zu finanziellen Details will sich die Stadt aktuell nicht äußern und solange damit warten, bis die Gläubiger endgültig zugestimmt haben. „Ohne Einigung hätte sich die Wiedereröffnung des Bades wohl auf unabsehbare Zeit verschoben“, heißt es vonseiten der Stadt.

    Alle Mitarbeiter des Wonnemar in Ingolstadt werden übernommen

    Über ihre Tochtergesellschaft will die Stadt alle Mitarbeiter des Wonnemar übernehmen. Aktuell arbeiten 48 Angestellte im Erlebnisbad. Sie werden dann jedoch in einem Bad mit neuem Namen weiterarbeiten. Denn der Name „Wonnemar“ wird nach der Wiedereröffnung Geschichte sein. Wie das Bad dann heißen soll und wann über die neue Bezeichnung entschieden wird, dazu gab es am Freitag noch keine näheren Auskünfte. Bürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll jedenfalls ist sich sicher: „Wir bekommen wieder einen echten Publikumsmagneten.“ Wie immer dieser Magnet dann auch heißen mag.

    Lesen Sie auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden