Die Verkehrs- und Kriminalpolizei Ingolstadt hat Ende Februar große Mengen an Rauschgift beschlagnahmt. Insgesamt fanden die Ermittler bei dem Einsatz am 25. Februar 32 Kilogramm Opium und 180 Gramm Kokain, mutmaßliche Drogengelder in Höhe von rund 143.000 Euro und eine scharfe Waffe, wie es in einer Mitteilung der Polizei heißt. Die Kriminalpolizei Ingolstadt führt in allen drei Fällen die Ermittlungen. Vier Tatverdächtige befinden sich auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ingolstadt richterlich angeordnet in Untersuchungshaft.
Streifenbeamte der Verkehrspolizeiinspektion Ingolstadt kontrollierten nachmittags eine Sattelzugmaschine mit iranischen Kennzeichen auf der Autobahn A 9 in Fahrtrichtung München auf Höhe der Anschlussstelle Ingolstadt Nord. Auch wenn sich der 44-jährige iranische Kraftfahrer bei der Kontrolle der Ingolstädter Verkehrspolizisten zunächst auffallend gelassen gezeigt habe, sei er sichtlich nervöser geworden, als er bemerkte, dass die Beamten keineswegs vorhatten, ihn nach einem kurzen Blick in die Papiere einfach weiterfahren zu lassen. Die Einsatzkräfte der Verkehrspolizei vertrauten nach eigener Schilderung auf ihren polizeilichen Instinkt und zogen zur professionellen Begutachtung des Fahrzeugs einen Rauschgiftspürhund hinzu. Als dieser plötzlich auf Höhe des Motorraumes anschlug, erhärtete sich ein Anfangsverdacht, dass das Fahrzeug als Drogentransportmittel genutzt werden könnte. Währenddessen näherte sich eine zweite Sattelzugmaschine mit iranischem Kennzeichen auf der BAB A 9 der Kontrollstelle. Dort hielt der Fahrer des Transporters freiwillig an und erkundigte sich nach seinem Kollegen.
Polizisten verständigen Rauschgift-Spezialisten der Kripo
Die Verkehrspolizisten unterzogen auch diese Sattelzugmaschine einer umfangreichen Kontrolle. Als nunmehr ergänzend hinzugezogene Spürhunde unabhängig voneinander an den Fahrzeugen anschlugen, entschieden sich die Einsatzkräfte nach Angaben der Polizei für das „große Besteck“ und verständigten die Spezialisten für Rauschgiftkriminalität der Kriminalpolizei Ingolstadt. Diese erwirkten auf Anordnung der sachleitenden Staatanwaltschaft Ingolstadt eine Beschlagnahmeanordnung und einen richterlichen Durchsuchungsbeschluss für beide Sattelzugmaschinen, der auch das Zerlegen einzelner Fahrzeugteile beinhaltete.
Bald war klar, dass die erfahrenen Autobahnspezialisten zwei gewichtige Drogentransporter aus dem Verkehr gezogen hatten. Nach und nach kamen fein säuberlich, einzeln mit durchsichtiger Plastikfolie umwickelte braune Klumpen zum Vorschein. Sofort durchgeführte Schnelltests an mehreren Proben der „Lieferung“ reagierten auf Opiate. Unter fachmännischer Leitung der Kriminalpolizei wurden in beiden Sattelzugmdaschinen je gut 16 Kilogramm Opium entnommen.
Die Fahrer der Lastwagen wurden festgenommen
Beide Fahrer iranischer Herkunft im Alter von 44 und 47 Jahren, die in Deutschland keinen Wohnsitz haben, wurden vorläufig festgenommen und auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Ingolstadt noch am Kontrolltag dem zuständigen Haftrichter beim Amtsgericht Ingolstadt vorgeführt. Dieser ordnete wegen Verdachts der illegalen Einfuhr von Betäubungsmitteln in nicht geringen Mengen die Untersuchungshaft an.
Polizisten finden Kokain in Gaimersheim
Ein weiterer Schlag gelang den Ermittlern der Kriminalpolizei Ingolstadt, als sie vergangenen Donnerstag eine in der Gaimersheimer Straße abspielende Szene beobachteten und diese sofort richtig einstuften. Die für die Bekämpfung von Rauschgiftdelikten ausgebildeten Beamten waren nach Abschluss eines anderen Einsatzes nach Angaben der Polizei zufällig zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Sie beobachteten einen Mann, der offensichtlich gerade dabei war, auf offener Straße mit Betäubungsmitteln zu handeln. Sein Geschäft ausgerechnet vor den Augen der Drogenermittler abschließen zu wollen, wurde dem 26-Jährigen um Verhängnis. Nachdem sich bei einer sofort durchgeführten Personenkontrolle der Verdacht erhärtete, konnte auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ingolstadt über das zuständige Amtsgerichts Ingolstadt ein richterlicher Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung des Tatverdächtigen erwirkt werden.
Wie sich beim Vollzug der Durchsuchungsmaßnahmen herausstellte, hatten die Rauschgiftfahnder den richtigen Riecher. So konnten bei der Wohnungsdurchsuchung 30 Gramm Kokain, eine scharfe Waffe und 143.000 Euro vermutliches Drogengeld sichergestellt werden.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ingolstadt wurde der 26-Jährige am Freitag dem zuständigen Haftrichter des Amtsgerichts Ingolstadt wegen Verdacht des Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge vorgeführt. Auch gegen ihn wurde die Untersuchungshaft angeordnet.
Im Landkreis Augsburg finden Ermittler 150 Gramm Kokain
Noch ein weiteres Mal klickten an diesem Tag die Handschellen, als nach einem mehrmonatigen Ermittlungsverfahren der Kripo Ingolstadt schließlich den Verdacht gegen einen 35-jährigen Mann wegen Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge erhärtet werden konnte. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ingolstadt durchsuchten Kriminalbeamte der Kripo Augsburg als Unterstützung für ihre Ingolstädter Kollegen am vergangenen Donnerstagmorgen die Wohnung des im Landkreis Augsburg lebenden Tatverdächtigen und stellten dabei 150 Gramm Kokain sicher. Auch hier wurde dem Antrag der Staatsanwaltschaft Ingolstadt auf Haft bei der richterlichen Vorführung im Amtsgericht Neuburg stattgegeben. Der dortige Richter ordnete die Untersuchungshaft gegen den 35-Jährigen an.
„Die Sicherstellung von etwas über 32 Kilo Rohopium dürfte eine der größten Aufgriffe dieser Art in Bayern sein und ist für den Raum Ingolstadt sicher herausragend", sagte Bernd Dominik, Leiter der Kriminalpolizei Ingolstadt, laut der Mitteilung. Die diesbezüglichen Ermittlungen stünden aber noch ganz am Anfang und würden sicher noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Im Hinblick auf die Beschlagnahme der insgesamt 180 Gramm Kokain verwies der Kripochef darauf, dass der bundesweite Trend von zunehmenden Kokainaufgriffen auch in Ingolstadt nicht Halt mache. (AZ)
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