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Infoabend: Wie sieht die Zukunft der Dörfer aus?

Infoabend

Wie sieht die Zukunft der Dörfer aus?

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    Eine bessere Verkehrsanbindung bringt der neue Radweg von Ortlfing nach Dezenacker. Derzeit wird daran gebaut.
    Eine bessere Verkehrsanbindung bringt der neue Radweg von Ortlfing nach Dezenacker. Derzeit wird daran gebaut.

    Mit Projekten im Rahmen der Städtebauförderung sammelte die Marktgemeinde Burgheim in der Kerngemeinde und im Ortsteil Straß sehr gute Erfahrungen. Nun sollen auch kleinere Orte davon profitieren. Die Gelder dafür sprudeln aus dem Topf der Dorferneuerung. Zusammen mit dem Ingenieurbüro Kurz (München) erstellt die Gemeinde ein Gemeinde-Entwicklungs-Konzept, Arbeitskreise haben sich des Themas angenommen. Im Rahmen einer Bürger-Werkstatt finden drei Infoveranstaltungen statt.

    Den Auftakt im Feuerwehrhaus Dezenacker machten die Ortsteile

    Eine Betrachtung des Urkatasters ergibt, dass die drei Dörfer durch ihre Lage an der Römerstraße auch eine lange Geschichte haben. Die ursprüngliche Struktur ist immer noch ablesbar. Leerstand, landwirtschaftliche, gewerbliche und Restnutzung prägen das Bild. Die Kirche und die Vereine sind soziale Treffpunkte, eine Versorgung mit Ärzten, Gastronomie, Verkehr und Sportmöglichkeiten fehlt. Der ÖPNV beschränkt sich auf den Schulbus. Eine Verbesserung bringt der im Bau befindliche Radweg von Ortlfing nach Dezenacker.

    Bei Baukultur, Erhaltung alter Substanz und Baurecht kristallisiere sich das brennendste Problem heraus, sagte Bürgermeister Böhm. „Wenn man ein Gehöft herausnimmt, was stellt man dann hin?“ Durch verschwindende Hofstellen verliere das Dorf Charakter und Identität. Ein Bürger hakte ein und wollte wissen, wie es sich vertrage, Gehöfte verfallen zu lassen, jungen Menschen aber keine Baugenehmigungen zu erteilen. Bauen auf dem Lande sei nicht so einfach, räumte Michael Böhm ein. Baurecht und Denkmalschutz setzten die Grenzen. Die Gemeinde selbst sei in dem Dilemma, dass bei der Erschließung neuer Baugebiete an den Ortsrändern die Genehmigungsbehörde nach Möglichkeiten im Innenbereich frage. Dann laute das Problem: „Innen nichts verkauft, außen nichts genehmigt!“ Die Gemeinde werde keine Verhinderungsmaßnahmen treffen, um etwas künstlich zu erhalten, versicherte der Rathauschef. In Längloh selbst ist das Problem besonders eklatant, weil der gesamte Ort baurechtlich im Außenbereich liegt. Gemeinderat Sebastian Zitzmann forderte eine Umverteilung der Mittel von den Städten in die Dörfer. Die Initiative dazu müsse aus den Orten kommen.

    Die Gemeinde setzt die Bürger-Werkstatt heute um 19 Uhr in der Alten Schule in Ortlfing fort und beschließt die Reihe am Dienstag, 2. Juli, um 19 Uhr im Feuerwehrhaus in Wengen. (pm)

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