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Natur: In den Auwäldern geht es zurück in die Zukunft

Natur

In den Auwäldern geht es zurück in die Zukunft

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    Prof. Bernd Cyffka
    Prof. Bernd Cyffka

    „Win - Win“ - die englische Wortschöpfung beschreibt Situationen, in denen alle beteiligten Parteien gewinnen. Das möchte auch das Projekt „Danube Floodplain“ erreichen, dessen nationaler Start in Deutschland am Montag im Auenzentrum im Schloss Grünau stattgefunden hat. Ziel der Aktion ist in erster Linie der Hochwasserschutz entlang der Donau. Und zwar entlang der gesamten Donau und durch die Renaturierung von Auwäldern. Ganz nebenbei wird die Gemeinschaft der Donau-Anliegerländer durch den Dialog und die gemeinsamen Forschungsprojekte noch enger zusammengeschweißt.

    Die Federführung des deutschen Parts hat die Technische Universität München (TUM) in Zusammenarbeit mit der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU). Am Montag luden die beiden Unis relevante Vertreter des Umweltschutzes und der Wasserwirtschaft in das Schloss Grünau, um das Projekt vorzustellen und erste Maßnahmenkataloge zu erarbeiten.

    Ziel des Projektes „Danube Floodplain“ ist es, das internationale Wassermanagement entlang der Donau und ihren Zuflüssen zu verbessern, den Hochwasserschutz zu stärken und die biologische Artenvielfalt entlang dieser Flüsse zu erhalten. Dazu soll ein Handbuch über die Wiederherstellung und Erhaltung der Auwälder erstellt werden, das sich vor allem an Behörden und Praktiker richtet. Außerdem soll ein Fahrplan erstellt werden, in dem nächste Schritte zur Realisierung von Auenprojekten festgehalten werden.

    Zur deutschen Projektgruppe, unterstützt vom bayrischen Staatsministerium für Umwelt, gehören die KU und die TU München, die sich neben der Projektkoordination vor allem um die technische Seite kümmert und die Ökosystemleistung der Auwälder mit einer Kosten-Nutzen-Analyse verknüpft. Professor Cyffka und sein Team von der KU bearbeiten die Auswirkungen der Auenkultur auf die Biodiversität, analysieren die Betroffenen und Nutznießer und erarbeiten das Hochwasserrückhaltepotenzial von Auwäldern. Cyffka und sein Kollege von der TU München, Professor Markus Disse, stellten das Projekt den geladenen Konferenzteilnehmern vor.

    Entlang der Donau gibt es bereits zwei Projektgebiete in Serbien und in Rumänien, die genauer analysiert werden und schon zur Renaturierungen vorgesehen sind. Darüber hinaus werden drei Projekte an Zuflüssen zur Donau in Slowenien, in Ungarn und an der östereichisch-slowenischen Grenze verfolgt und zur Umsetzung gebracht. Das sind Vorhaben, die erst mal keine Auswirkungen an den deutschen Teil der Donau haben. Aber neben diesen Hauptprojekten soll auch die gesamte Donau analysiert werden. Interessant wird vor allem sein, wo es in Bayern und Baden-Württemberg noch Flächen zur Renaturierung und Deichrückverlegung gibt.

    Der Zeitplan für das Gesamtprojekt umfasst 30 Monate. Am Anfang steht die Auswertung von hydrodynamischen Modellen, die bereits zum Großteil entlang der Donau vorhanden sind. Anhand dieser Modelle kann die Auswirkung von Renaturierungsmaßnahmen direkt überprüft werden. Dem Wasser soll mehr Platz gelassen werden. Professor Cyffka berichtete auch über die Vorteile von Auwäldern beim Hochwasserschutz. Die Donau-Auen sind sehr dynamische Ökosysteme mit einem hohen Anpassungspotenzial an Störungen.

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