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Holzkirchen: Fundstelle zugeschüttet: Ehekirchen gedenkt der ermordeten 34-Jährigen

Holzkirchen

Fundstelle zugeschüttet: Ehekirchen gedenkt der ermordeten 34-Jährigen

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    An dieser Stelle bei Holzkirchen war die Leiche der 34-Jährigen vergraben. Die Gemeinde Ehekirchen hat das Loch zugeschüttet und Blumen gepflanzt.
    An dieser Stelle bei Holzkirchen war die Leiche der 34-Jährigen vergraben. Die Gemeinde Ehekirchen hat das Loch zugeschüttet und Blumen gepflanzt. Foto: Schopf

    Dieser Ort ist belastet. Vögel zwitschern, Fliegen summen, der Wind streicht durch das angrenzende Getreidefeld, doch nichts nimmt diesem Gehölz bei Holzkirchen die Schwere. Zwei Brüder sollen hier ihre ermordete Schwester verscharrt haben – eine Vorstellung, die auch vier Wochen nach der Tat jeden Besucher dieser Stelle erschaudern lässt. Immerhin wird die Grausamkeit des Verbrechens nicht mehr offenkundig nach außen getragen.

    "Ehrenmord": Loch in Holzkirchen ist zugeschüttet

    Das Loch im Boden, aus dem die Leiche ausgegraben wurde, ist verschwunden. Wie Ehekirchens Bürgermeister Günter Gamisch mitteilt, hat die Gemeinde die Grube im Ortsteil Holzkirchen zugeschüttet – in Rücksprache mit der Kriminalpolizei, handelte es sich doch bis vor Kurzem um einen Tatort, an dem Spuren gesichert werden mussten. Gamisch sei es wichtig gewesen, diesen Schritt zu gehen. Schließlich gebe es viele neugierige Menschen, die von einem offen liegenden Leichenversteck angezogen werden könnten.

    Im Gedenken an die getötete Frau müsse jedoch die Ehre dieses Ortes aufrecht erhalten werden. Auch deshalb pflanzte die Gemeinde verschiedene Blumen an der Fundstelle, in Erinnerung an die 34-Jährige, die Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. „Das gehört sich so“, betont Gamisch. „Es geht um ein Menschenleben.“

    Leichenfund in Holzkirchen: Gemeinde Ehekirchen gedenkt der 34-jährigen Frau

    Die beiden 22- und 25-jährigen, afghanischen Brüder sollen, wie berichtet, ihre Schwester in Berlin getötet haben, weil sie mit deren Lebensstil offenbar nicht einverstanden waren. In einem Koffer transportierten sie nach Überzeugung der Ermittler die Leiche mit dem Zug nach Donauwörth – von dort mit dem Auto nach Holzkirchen. Die Tat sorgt weiter national für Aufsehen. Bundespolitische Diskussionen um Morde im Namen der vermeintlichen Ehre, sogenannte „Ehrenmorde“, und gescheiterte Integration sind entbrannt.

    In der Zwischenzeit sind Bilder veröffentlicht worden, die die zwei Brüder offenbar beim Transport der Leiche zeigen. Im Berliner Bahnhof Südkreuz schleppten sie einen großen Koffer, der sich unter der Last des Inhalts, wahrscheinlich der toten Schwester, bog. An der Bahnsteigkante mussten sie zu zweit anpacken, um das grausige Gepäckstück in den ICE zu hieven – eng umringt von anderen, unwissenden Reisenden. Die Polizei sucht nun nach einem Taxi-Fahrer, der die beiden Brüder zum Bahnhof gefahren hatte. Die Verdächtigen befinden sich in U-Haft.

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