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Gastronomie: Hoffnungsvoller Auftakt für Neuburger Gastronome

Gastronomie

Hoffnungsvoller Auftakt für Neuburger Gastronome

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    Anis Chaalali (links) bedient seit Montag wieder Gäste im Außenbereich.
    Anis Chaalali (links) bedient seit Montag wieder Gäste im Außenbereich. Foto: Elena Winterhalter

    Wettertechnisch hätte den Gastronomen in Neuburg am Montag wohl kaum etwas Besseres passieren können: Pünktlich zur Öffnung der Außenbereiche der Cafés und Restaurants nach der coronabedingten Schließung kletterten die Temperaturen auf dem Thermometer auf sommerliche 22 Grad und der Himmel war wolkenlos. Angelika Heigl aus Egweil genoss den ersten Kaffee in der Sonne vor der Bäckerei Göbel. „Ich bin Kaffeetrinkerin und dann immer diese Becher zum Mitnehmen... ich bin froh, dass ich jetzt wieder guten Kaffee im Glas bekomme.“ Eine Arbeitskollegin bekam auch gleich ein Kaffee–Sonne-Foto aufs Handy geschickt.

    Für erste Prognosen ist es natürlich noch zu früh. „Die kommenden Tage werden zeigen, ob sich der Aufwand lohnt“, sagt Bäckermeister Anton Göbel. Einige der Auflagen, die die bayerische Staatsregierung vorschreibt, lassen sich nur schwer umsetzen. „Wir haben keinen abgetrennten Bereich“, sagt Göbel. Da ist es schwierig, die Leute an die Tische zu bringen, wie es eigentlich Vorschrift ist.“

    Neuburger Gastronome müssen Gäste auf korrektes Verhalten hinweisen

    Den Wirten kommt in diesen Tagen eine unangenehme Aufgabe zu. Sie müssen ihre eigenen Gäste auf korrekte Verhaltensweisen und Hygienevorschriften hinweisen. „Unser Personal im Service muss die Kunden ermahnen. Dabei sollen die sich doch bei uns wohlfühlen.“ Wer vom Tisch aufsteht, um beispielsweise auf die Toilette zu gehen, muss Mund-Nasen-Schutz tragen. Außerdem seien viele Gäste irritiert darüber, dass sie Daten wie Adresse und Handynummer angeben müssen. „Da haben nicht alle Verständnis dafür“, sagt Göbel.

    Endlich wieder guten Kaffee in der Sonne genießen: Angelika Heigl freute sich am Montag über die sonnige Kaffeepause.
    Endlich wieder guten Kaffee in der Sonne genießen: Angelika Heigl freute sich am Montag über die sonnige Kaffeepause.

    Diese Themen beschäftigt auch Michaela Enzersberger, Inhaberin des Café Zeitlos am Schrannenplatz. Um die Mittagszeit ist der Außenbereich gut gefüllt. Auch hier ist es schwierig, alle Gäste abzufangen, bevor sie sich einen Platz suchen. Auch hier erfasst das Personal die Daten aller Gäste. „Eine Dame wollte das nicht und ist wieder gegangen“, sagt die Gastronomin. Aber der Großteil zeige Verständnis für die Auflagen. Allerdings wüssten einige nicht darüber Bescheid, wie man sich verhalte.

    Um eine möglichst kontaktlose Abwicklung zu ermöglichen, gibt es im Zeitlos die Speisekarte als QR-Code an den Tischen. Alle Servicekräfte tragen Masken – eine sehr warme Angelegenheit bei 20 Grad und mehr. „Man muss schon immer mal wieder eine Pause machen und Luft schnappen“, sagt Michaela Enzersberger. Aber der Mund-Nasen-Schutz, den der Hotel- und Gastroverband seinen Mitgliedern zur Verfügung gestellt habe, sei sehr luftig und damit relativ angenehm zum Arbeiten. „Und es ist toll, dass am ersten Tag gleich so viele Stammkunden kamen und sich so gefreut haben“, sagt die Geschäftsführerin.

    Luisa Enzersberger führte die Gäste am Montag im Café Zeitlos vorschriftsgemäß zu ihren Plätzen.
    Luisa Enzersberger führte die Gäste am Montag im Café Zeitlos vorschriftsgemäß zu ihren Plätzen.

    Gute Stimmung herrscht auch im Gasthaus Pfaffliner. Zwar war der Montag noch relativ ruhig, aber hier hofft man auf viele Gäste am Vatertag. Als großes Manko sehen die Inhaber Mario Göppel und Anis Chaalali die eingeschränkten Öffnungszeiten. Bis 20 Uhr darf abends draußen bewirtet werden, danach ist Schluss. „Gerade Leute, die berufstätig sind, gehen meistens erst um sieben oder halb acht zum Essen“, sagt Chaalali. Große Schwierigkeiten gab es in Sachen Hygienekonzept im Pfafflinger nicht.

    Nur über eine Formulierung sind die beiden Gastronomen gestolpert. In den Anweisungen heißt es, es solle auch zwischen Gast und Bedienung möglichst ein Abstand von eineinhalb Metern eingehalten werden. “Schwierig“, meint Mario Göppel und streckt seinen Arm, so weit es geht, vom Körper weg. „Eigentlich müsste man dem Gast das Essen hinstellen, weggehen und der Gast zieht sich den Teller dann zu sich hin. Wir versuchen eben, alles so gut wie möglich umzusetzen.“

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