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Neuburg: Gratis-Busse und geschlossene Bäder in Neuburg

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Gratis-Busse und geschlossene Bäder in Neuburg

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    Im Neuburger Brandlbad ist alles vorbereitet - nur eine Öffnung des Freibades zeichnet sich nicht ab. Die Stadtwerke wollten die mit Nahwärme ausgestattete Anlage am 1. Mai aufmachen. Jetzt muss ein späterer Zeitpunkt gewählt werden.
    Im Neuburger Brandlbad ist alles vorbereitet - nur eine Öffnung des Freibades zeichnet sich nicht ab. Die Stadtwerke wollten die mit Nahwärme ausgestattete Anlage am 1. Mai aufmachen. Jetzt muss ein späterer Zeitpunkt gewählt werden. Foto: Winfried Rein

    Die Neuburger Stadtwerke fahren ohnehin Konsolidierungs- und Sparkurs, jetzt verschärft die Viruskrise die finanziellen Spannungen. Mit herben Verlusten vor allem im Bäder- und Busbetrieb muss heuer gerechnet werden. 2019 sei gut gelaufen, sagt Florian Frank, Leiter des Rechnungswesens, „aber hinter 2020 steht ein Fragezeichen.“

    Volles Abbremsen kommt dennoch nicht in Frage, das könnte der Kommunalbetrieb auch gar nicht. „Trotz Coronakrise müssen wir unseren Standort sichern, weiter investieren und die Wirtschaft stärken“, appellierte Stadtwerkechef Prof. Richard Kuttenreich an die Stadtpolitiker im Werkausschuss. Bei ihnen läuft er mit seinem Fahrplan offene Türen ein.

    Der Krisenstab funktioniert bei den Stadtwerken in Neuburg

    Der Krisenbetrieb – keine Kundenbesuche, nur Mail- und Telefonkontakte – funktioniere, so der Werkleiter. Er versuche, den Mitarbeitern „die Angst zu nehmen“. Im Notfall müssten sie mit Schutzanzügen in die Häuser und Versorgungseinrichtungen hineingehen. Energie und Trinkwasser sind lebenswichtig.

    Die Stadtbusse sind derzeit kostenlos, aber es fahren natürlich weit weniger Passagiere mit als üblich. Der reguläre Fahrplan aller fünf Linien werde aufrecht erhalten, erklärt Betriebsleiter Andreas Bichler, „denn für uns ist es wichtig, dass der öffentliche Personennahverkehr weiter zur Verfügung steht.“

    Mit ihren Bädern haben die Stadtwerke im Moment ausschließlich Kosten. Das Hallenbad bleibt geschlossen, das Freibad am Brandl wäre startklar, aber an eine Öffnung am 1. Mai ist wohl nicht zu denken. Oberbürgermeister Bernhard Gmehling mag sich nicht vorstellen, dass das Freibad auch im Hochsommer geschlossen bleiben müsste.

    Wenn es so weitergeht, müssen die Stadtwerke beim Brandl mit 150.000 Euro Mindereinnahmen rechnen und beim Parkbad mit über 400.000 Euro. Damit verschlimmern die Auswirkungen der Pandemie das ohnehin hohe Bäderdefizit (2 Millionen Euro jährlich) erheblich, so Werkreferent Roland Harsch.

    Da kommt eine erfreuliche Nachricht gerade recht: Die Bundesregierung gewährt der Stadt Neuburg aus ihrem Förderprogramm 1,6 Millionen Euro Zuschuss zur Sanierung des Hallenbades. Der CSU-Abgeordnete Reinhard Brandl hatte sich, wie berichtet, als Mitglied des Haushaltsausschusses erfolgreich für die Donaustadt eingesetzt. Er gehe davon aus, dass der Beschluss weiterhin „safe“ sei, so OB Gmehling, der Stadt blieben maximal fünf Jahre Zeit, um die Fördermittel zu nutzen. Umkleiden, Saunabereich, Bodenbelag und Filtertechnik sind zu erneuern. Im Idealfall kann die Stadt ihren Eigenanteil an der geplanten Drei-Millionen-Sanierung über ein bayerisches Programm zur Sport- und Schwimmstättenförderung abdecken.

    Dass sie in letzter Sekunde noch in das Bundesprogramm gerutscht ist, hat die Stadt auch CSU-Stadtrat Fritz Goschenhofer zu verdanken. Er hatte im Werkausschuss darauf gepocht, trotz abgelaufener Annahmefrist einen Antrag nach Berlin zu schicken. „Es ist doch enorm wichtig, dass unsere Kinder schon im frühen Alter Schwimmen lernen“, meint der langjährige Sportpolitiker.

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