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Neuburg: Giftiges PFC in Friedberger Ach: Fischereiverein Neuburg ist entsetzt

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Giftiges PFC in Friedberger Ach: Fischereiverein Neuburg ist entsetzt

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    Die Fische in der Friedberger Ach sollten wegen ihrer PFC-Belastung nicht verzehrt werden.
    Die Fische in der Friedberger Ach sollten wegen ihrer PFC-Belastung nicht verzehrt werden. Foto: Adalbert Riehl (Archiv)

    „Das ist eine gewaltige Wertminderung für uns.“ Wolfgang Bachhuber, Chef des Neuburger Fischereivereins, zeigt sich sehr verärgert über chemische Schadstoffe in der Friedberg Ach. Untersuchte Fische aus dem Nebenfluss der Donau weisen das giftige PFC (per- und polyfluorierte Kohlenstoffverbindungen) auf.

    Die staatlichen Behörden wissen schon länger, dass die Verunreinigung vom ehemaligen Fliegerhorst Penzing kommt. Dort war lange PFC-haltiger Löschschaum verwendet worden, ähnlich wie auf dem Neuburger Nato-Flugplatz. Am Freitag hat auch das Landratsamt Neuburg eine offizielle Warnung vor PFC-haltigen Fischen veröffentlicht. „Viel zu spät“, sagen die Fischer. Der Neuburger Verein hatte im Herbst Hasel, Aitel und Aale gefangen und zur Untersuchung eingereicht. Ein sehr geringer Verzehr – ein Kilo Aal pro Jahr – gilt laut Landratsamt als unbedenklich. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit rät dagegen grundsätzlich vom Verzehr belasteter Fische ab.

    Der Neuburger Verein plant im Frühsommer ein Elektrofischen in der Friedberger Ach, um andere Arten untersuchen zu lassen

    Neuburger Angler haben bereits eingefrorene oder geräucherte Aale, Hechte oder Karpfen entsorgt. Die fangfähigen Forellen, die man im April einsetze und im Mai zum Fang freigebe, „sind garantiert in Ordnung“, versichert Wolfgang Bachhuber. Aber Hechte, die kleinere Fische fressen, könnten durchaus belastet sein. Deshalb plant der Neuburger Verein im Frühsommer ein Elektrofischen in der Friedberger Ach, um andere Arten untersuchen zu lassen.

    Der Verein hatte das Fischrecht der Ach, die durch fünf Landkreise fließt und bei Unterhausen am Felsenspitz mit der Kleinen Paar in die Donau mündet, erst vor zwei Jahren mit dem Bauer-Wasser erworben. „Und jetzt kommt dieser Rückschlag“, klagt der Vorstand, der durch Fischwanderung auch Probleme in der Donau nicht ausschließt. Nicht auszuschließen sei ferner eine Sammelklage mit weiteren geschädigten Fischereivereinen - gegen die Bundesrepublik Deutschland.

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