Bescheiden bleiben, viele Dinge auf den Weg bringen und nicht verzagen - auch das gehört zur Lebensphilosophie des Paares, das sich vor 50 Jahren in der Sankt Franziskuskirche im schwäbischen Weilheim das Jawort gab. Beide sprühen geradezu vor Optimismus, besonders dann, wenn sie ihre beiden Söhne Harald und Norbert samt Ehefrauen sowie die fünf Enkelkinder Sandra, Carolin, Stefan, Daniel und Nico um sich haben. So wie am Samstag, als das Paar im Schützenheim Unterstall seine Goldene Hochzeit feierte.
Margarete "Gretl" Babinger - so ihr Mädchenname - wuchs zusammen mit ihren drei Brüdern und ihrer Schwester gut behütet auf dem landwirtschaftlichen Betrieb ihrer Eltern in Bergheim auf. Schon als Mädchen lernte sie die harte Arbeit auf einem Bauernhof kennen. Mit knapp 20 Jahren zog sie auf Anraten eines Verwandten nach Kirchheim/Teck. Zunächst war sie fünf Jahre in einem Haushalt tätig, ehe sie zu einem dort ansässigen Unternehmen mit rund 1000 Beschäftigten wechselte.
Hier lernte sie auch den im schlesischen Michelsdorf geborenen Walter kennen, der 1946 zusammen mit seiner Mutter und der Schwester nach Döllmütz gekommen war. Anfang der 50er nutzte das Trio den Katholikentag und floh in einer Nacht- und Nebelaktion aus der DDR. Nach einem kurzen Intermezzo in Stuttgart wurde die Familie in Weilheim sesshaft. Richtig gefunkt hat es zwischen den beiden Hochzeitsjubilaren bei einer betrieblichen Weihnachtsfeier. Eigentlich wollten die beiden für immer in Schwaben bleiben. Aufgrund der hohen Baulandpreise zogen sie 1963 jedoch nach Bergheim. Hier errichteten sie 1966 ihr Eigenheim. Während Gretl Cacek neben ihrer Tätigkeit als Hausfrau und Mutter nahezu ein ganzes Jahrzehnt ihren Eltern auf derem landwirtschaftlichen Betrieb zur Hand ging, fand ihr Ehemann, ein gelernter Schlosser, eine Anstellung in seinem Beruf bei Audi. 22 Jahre war er dort nebenbei als Funktionär der IG Metall tätig. Aufgrund einer schweren Erkrankung trat er 1988 in den Ruhestand.
Der bekennende Sozialdemokrat ist seit 1995 nicht nur Vorsitzender des "Vereins der Kehlkopfoperierten Ingolstadt und Region", sondern auch dessen einziges noch lebendes Gründungsmitglied. Seit 2002 übt Walter Cacek zusätzlich das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden des Landesverbandes Bayern aus. Die eineinhalbstündigen Spaziergänge mit seinem Hund "Ivenhoe" gehören jeden Tag zum festen Ritual des rüstigen Jubilars. Seine Gattin indes sorgt dafür, dass zu Hause alles Tip-top ist.