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Neuburg: Englischer Garten in Neuburg: Warum die Wege nun doch gesperrt bleiben

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Englischer Garten in Neuburg: Warum die Wege nun doch gesperrt bleiben

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    Der TSV-Weg im Englischen Garten in Neuburg wird nun doch nicht geöffnet
    Der TSV-Weg im Englischen Garten in Neuburg wird nun doch nicht geöffnet Foto: Winfried Rein

    Kommando zurück: Die beiden Wege im Englischen Garten in Neuburg bleiben jetzt doch gesperrt. Die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt lehnt die Öffnung ab. Am Montag hatte Referent Siegfried Geißler noch einem Kompromiss zugestimmt und nach einem Ortstermin am Mittwoch seine Meinung geändert. Was wird nun aus den Wegen?

    Englischer Garten in Neuburg: Wege werden nun doch nicht geöffnet

    Oberbürgermeister Bernhard Gmehling macht den Eindruck, als würde ihm bei diesem Thema der Kragen platzen. Er sei „aus allen Wolken gefallen“, nachdem er von dem Ergebnis des Ortstermins in-formiert worden war. Der Kompromiss vom Montag, einen Weg zu öffnen und einen gesperrt zu lassen, sei nun „ad absurdum“ geführt worden.

    In einem Schreiben an das Landratsamt formuliert er sein „Unverständnis“. Der OB kündigte an, dass die Stadt jetzt auf ihre Kosten die Verkehrssicherheitsmaßnahmen auf den Wegen angehe. „Wenn, dann soll uns die Naturschutzbehörde verbieten, dass wir das nicht machen dürfen“, so Gmehling. Wenn das offizielle Verbot käme, dann würde die Stadt dies natürlich akzeptieren. Nachvollziehen könne er die Haltung des Landratsamtes trotzdem nicht. „Es gibt 60 Hektar unberührten Wald im Englischen Garten und dann geht es um ein paar Höhlenbäume für die Verkehrssicherheit, die ja immer notwendig sein wird“, so der OB. Es sei zwar das einfachste, auf die Stadt zu schimpfen, „doch in dieser Sache trifft uns keinerlei Schuld“, betont er.

    Sperrung: Wie geht es mit den Wegen im Englischen Garten in Neuburg weiter?

    Der Naturschutzbeauftragte des Landkreises, Siegfried Geißler, will die Angelegenheit differenziert sehen. Es gehe um etwa ein Dutzend Quartierbäume. An einigen seien bereits Spechte am Arbeiten, außerdem könne man Fledermäuse im Winterquartier nicht ausschließen. „Diese Bäume kann man jetzt beim besten Willen nicht fällen“, so der Naturschutzreferent.

    Wegen dieser Sachlage habe man ja das Waldstück westlich des TSV-Geländes als „Reservat“ vorgeschlagen. Wenn die Stadt nun die Wege unbedingt sichern wolle, so Geißler, „dann muss sie eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung bei der Regierung von Oberbayern beantragen“. Biodiversität und Artenschutz seien aber zurecht sehr hoch angesiedelt. Vielleicht könne man im Sommer die Situation neu beurteilen. Am besten wäre als Grundlage „ein artenschutzrechtliches Gutachten für den ganzen Englischen Garten“.

    Englischer Garten in Neuburg: Förster kann mit der Kehrtwende nichts anfangen

    Förster Alfred Hornung kann mit der Kehrtwende nichts anfangen. Der CSU-Politiker hatte den Kompromiss vorgeschlagen, den nördlichen Weg der Natur zu überlassen und den TSV-Weg zu öffnen. Wenn jetzt die Verkehrssicherung und Öffnung nicht möglich seien, so Hornung, „dann ist das ein Zwang, den uns der Naturschutz auferlegt“. Nachvollziehen könne er das nicht, denn der ganze Englische Garten sei doch voll von Biotopbäumen mit Spechtlöchern. Der Wald müsse trotzdem für Spaziergänger und Sportler begehbar bleiben, „denn ich kenne keinen Wald, der so greif-bar nah an einer Stadt liegt“.

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