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Energiekosten: Es ist kalt – und Heizöl richtig teuer

Energiekosten

Es ist kalt – und Heizöl richtig teuer

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    Wie mit dem Heizöl ist es auch mit den Pellets: Viele Kunden melden sich bei Günter Ziegler, weil ihnen der Brennstoff ausgeht. Grund dafür sind die kalten Temperaturen der vergangenen Wochen.
    Wie mit dem Heizöl ist es auch mit den Pellets: Viele Kunden melden sich bei Günter Ziegler, weil ihnen der Brennstoff ausgeht. Grund dafür sind die kalten Temperaturen der vergangenen Wochen. Foto: Foto: Xaver Habermeier

    Neuburg Wenn die Heizölhändler ihre Tanklaster nach Vohburg in die Raffinerie schicken, um Nachschub zu holen, müssen sie sich vor allem in Geduld üben. Die Laster sind dann nämlich erst mal einen halben Tag weg – oder auch länger. Denn die Wartezeiten bei der Abfüllung sind lang in diesen kalten Tagen.

    „Drei bis vier Stunden Wartezeit sind normal“, meint Günter Ziegler und Paul Wittmann fügt an: „Auch acht Stunden haben wir schon gewartet.“ Seit Petroplus seine Produktion auf ein Minimum heruntergefahren hat, ist in Vohburg die einzige liefernde Raffinerie in der Region. „Dann gibt es noch Abhollager in Regensburg und Augsburg. Und die nächste Raffinerie ist in Karlsruhe.“ Bei den Entfernungen aber bliebe der Gewinn auf der Straße, so Ziegler weiter. „Natürlich macht die Petropluspleite das Heizöl in unserer Region nicht billiger. Aber wir müssen froh sein, dass die Vohburger so schnell reagiert haben. Dort können wir inzwischen auch samstags abholen.“

    Fast täglich Anrufe von Kunden mit leeren Öltanks

    Die Heizölhändler der Region sind momentan im Dauereinsatz. Das liege aber nicht so sehr am kalten Wetter als vielmehr an der Preisentwicklung in diesem Winter. „Im Herbst haben die Leute gedacht, dass es im Dezember, oder spätestens im Januar wieder billiger wird. Aufgetankt hat kaum jemand. Der Preis ist aber nicht gefallen, sondern weiter gestiegen.“ Und Paul Wittmann fügt an, dass es gut möglich sei, dass der Januar der billigste Heizölmonat in diesem Jahr sei. „Ein schwacher Euro, ein Ölembargo gegen den Iran. Wie soll da denn der Preis fallen?“ Nun aber sitzen viele auf dem Trockenen – die Heizung bleibt kalt. „Wir bekommen fast jeden Tag Anrufe, von Kunden mit leeren Tanks“, sagt Günter Ziegler.

    Kauft man kleine Mengen, etwa 500 Liter, hat der Bruttopreis für einen Liter Heizöl die Ein-Euro-Schallmauer längst durchbrochen. Bei einer Abnahme von 3000 Litern zahlt man pro Liter circa 97 Cent – inklusive Mehrwertsteuer. „Solche Preise lassen manche Kunden am Telefon erst mal sprachlos werden“, erzählt Ziegler. Ein ganz anderes Problem bringen extrem niedrige Temperaturen mit sich. „Wir können dann das kalte Heizöl nicht liefern. Es würde versulzen.“ Wenn also nichts mehr im Tank ist, mit dem das kalte Heizöl vermischt werden kann, muss das Öl direkt aus der Raffinerie angefahren werden.

    Von den angekündigten Lieferengpässen beim Erdgas hat man bei den Stadtwerken Neuburg bisher noch nichts gespürt. „Und nun wird es auch wieder wärmer, also sollten sie auch nicht mehr auftreten“, meint Georg von Großmann. Der Preis für

    1999 wurde der Liter Heizöl für 28 Pfennige verkauft

    Beim Heizöl werden häufig kleinere Mengen gekauft, bestätigen die beiden Brennstofflieferanten. Aber beide raten eigentlich davon ab. „Der Literpreis steigt, weil der Aufwand der gleiche ist. Und ob es noch mal billiger wird?“ Paul Wittmann bezweifelt einen starken Rückgang der Heizölpreise. Die Weltpolitik bestimme den Preis des Rohöls mit. „Und unsere europäische Sorte Brent war im vergangenen Jahr bis zu 25 Dollar pro Barrel teurer als die Sorte WTI (West Texas Intermediate). Die Amerikaner beziehen eh nichts aus dem Iran. Denen tut das Embargo nicht weh, uns Europäern schon.“ Wie sich der Preis in den vergangenen Jahren entwickelt hat, zeigt Günter Ziegler auf: „1999 verkauften wir den Liter Heizöl für 28 Pfennige netto.“

    Ziegler handelt auch mit Pellets – die Holzpresslinge liefert er bis München und weit nach Nordbayern. „Der Preis für die Tonne

    Heute anrufen und morgen soll geliefert werden

    „Die Erwartungshaltung unserer Kunden ist hoch. Heute angerufen, morgen geliefert – so schnell soll es möglichst gehen.“ Nicht ganz einfach bei einer Planung, die natürlich einige Tage vorausreicht.

    Brennwerte 1000 kWh Heizwert entspricht 100 Liter Heizöl, 100 Kubikmeter Erdgas oder 200 Kilogramm Pellets.

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