Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neuburg
Icon Pfeil nach unten

Eichstätt: Studium in Corona-Zeiten: Ein ganzes Semester vor dem Bildschirm

Eichstätt

Studium in Corona-Zeiten: Ein ganzes Semester vor dem Bildschirm

    • |
    Statt im Hörsaal mussten die Studierenden das vergangene Semester meist alleine vor dem Laptop verbringen.
    Statt im Hörsaal mussten die Studierenden das vergangene Semester meist alleine vor dem Laptop verbringen. Foto: Guido Kirchner, dpa (Symbol)

    Viele Studierende haben im vergangenen Herbst ihr erstes Semester begonnen. Wegen Corona verbrachten es die meisten alleine mit dem Laptop zuhause statt mit Kommilitonen gemeinsam im Hörsaal. Die Neuburger K!ar.Texterin Magdalena Koschmieder ist eine von ihnen und lässt ihr Corona-Semester Revue passieren.

    Vor vier Monaten habe ich meinen Master in Umweltprozesse und Naturgefahren an der KU Eichstätt-Ingolstadt angefangen. Damals noch, zu Beginn des Lockdown light, im Hörsaal mit Abstand und Maske. Schneller als gedacht war nach nur einem Monat die Zeit der Präsenzuni jedoch schon wieder vorbei und sämtliche Vorlesungen und Seminare wurden wie schon im Sommersemester 2020 auf die Videokonferenzplattform Zoom verlegt.

    KU Eichstätt-Ingolstadt: Kommilitonen mit Maske nicht erkennbar

    Bei den ersten Sitzungen stellte ich fest, dass ich meine neuen Kommilitonen ohne Maske gar nicht wiedererkenne. Der Name unter dem Bild bei Zoom ist aber eine große Hilfe. Zum Ende der vorlesungsfreien Zeit, nach ungefähr 60 Zoom-Sitzungen und gefühlt 100 Referaten kann ich sagen: Es geht, aber schön ist was anderes.

    Wenn man mal von den technischen Problemen absieht, die meistens auf eine schlechte Internetverbindung zurückzuführen sind, liefen die meisten Veranstaltungen jedoch ganz gut. Allerdings fühlt man sich ziemlich einsam bei seinen Referaten und sieht dabei meist nicht einmal seine Zuhörer, weil die Kacheln mit deren Bildern die eigene Powerpoint-Präsentation verdecken. Auch eine Diskussion kommt nur schleppend auf.

    Magdalena Koschmieder ist K!ar.Texterin für die Neuburger Rundschau.
    Magdalena Koschmieder ist K!ar.Texterin für die Neuburger Rundschau. Foto: Koschmieder (Archiv)

    Es fehlt einfach der direkte Kontakt zueinander, um auf sein Gegenüber gut eingehen zu können. Und dazu kommt noch, dass es zuhause am PC viel schwieriger ist aufzupassen, weil so viele Störquellen im Raum sind, die einen ablenken. So haben wir zwar unser Seminarprogramm in der geplanten Zeit durchgebracht, mein Output ist allerdings nicht so groß. Als Kind war ich gern am Computer, um zu spielen oder im Internet zu surfen.

    Heute bin ich total froh, wenn ich den PC mal auslassen und stattdessen ein Buch in die Hand nehmen kann. Die Zeit vor dem Bildschirm ist seit Corona wirklich exorbitant gestiegen. Denn nach den Zoom-Sitzungen folgt noch das Vorbereiten von Referaten und das Schreiben von Hausarbeiten. Und abends gibt es Netflix oder Meetings mit Freunden auf Zoom statt gemütlichen Spieleabenden mit Pizza bei Freunden.

    Besonders der Austausch untereinander hat also durch Corona gelitten. Dabei ist Studieren doch so viel mehr, als es dieses Semester war. Es gehört einfach mehr dazu als eine bloße Anhäufung von Wissen.

    Lesen Sie dazu auch:

    Campus, Donaubrücke, Verkehr: Das beschäftigt Jugendliche in Neuburg

    Wo soll sich Affings Jugend treffen?

    Wie Corona-Tests in Ingolstädter Kindergärten und Schulen der Wissenschaft helfen

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden