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Eichstätt/Pfaffenhofen: Hunde beschlagnahmt: Wurden Welpen illegal nach Deutschland geschleust?

Eichstätt/Pfaffenhofen

Hunde beschlagnahmt: Wurden Welpen illegal nach Deutschland geschleust?

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    Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Betrugs im Zusammenhang mit dem Handel von Welpen.
    Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Betrugs im Zusammenhang mit dem Handel von Welpen. Foto: Manfred Dittenhofer (Archiv)

    Im Herbst vergangenen Jahres musste das Neuburger Tierheim auf die Schnelle zehn kleine Hundewelpen aufnehmen. Bei Hausdurchsuchungen in den Landkreisen Pfaffenhofen und Eichstätt haben die zuständigen Veterinärämter die nur wenige Wochen alten Hunde sichergestellt. Der Verdacht: Die Hundebabys könnten illegal nach Deutschland eingeschleust worden sein.

    Pfaffenhofen und Eichstätt: Hundebabys waren weder gechipt noch geimpft

    Denn sie waren weder gechipt noch geimpft, Unterlagen waren möglicherweise gefälscht. Ins Visier der Staatsanwaltschaft gerieten damals zwei Beschuldigte. Zehn der Welpen – es handelte sich um Pomeranian-Zwergspitze – waren im September im Neuburger Tierheim untergebracht worden. Geblieben sind sie dort rund drei bis vier Wochen in der Obhut des Tierheims, berichtet dessen Leiter Gerhard Schmidt. Danach sind sie wieder zurück zu ihrem Besitzer gekommen. Strafrechtlich beendet ist der Fall allerdings nicht.

    Zehn Welpen hatte das Tierheim in Neuburg aufgenommen.
    Zehn Welpen hatte das Tierheim in Neuburg aufgenommen. Foto: Manfred Dittenhofer (Archiv)

    Wie Andrea Grape, Pressesprecherin bei der Ingolstädter Staatsanwaltschaft mitteilt, wird noch immer gegen Beschuldigte aus der Region ermittelt. Es geht um den Verdacht auf einen möglichen Betrug im Zusammenhang mit dem Handel von Welpen. Bei den Durchsuchungen seien zahlreiche Unterlagen sichergestellt worden. Nähere Details oder mögliche Ergebnisse zu den aktuellen Ermittlungen gibt es bislang nicht.

    Wie Gerhard Schmidt erzählt, waren die Welpen an sich in einem guten Zustand, als sie bei ihm abgegeben worden sind. Es seien keine verwahrlosten Tiere gewesen: „Sie sollten ja auch verkauft werden.“ Nach einigen Wochen seien sie wieder an ihren Besitzer zurückgegeben worden. Nur eines der Tiere, berichtet Schmidt, sei kurze Zeit später wieder im Tierheim gelandet. Der Welpe hatte einen verkümmerten Unterkiefer und habe sich deshalb wohl nur schwer verkaufen lassen, vermutet Schmidt. Mittlerweile habe der Hund allerdings wieder ein Zuhause gefunden.

    Welpen mit falschen Unterlagen: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Betrugs

    Manfred Schmidmeier, Sprecher am Landratsamt Eichstätt, bestätigt, dass dem Besitzer der Welpen nicht untersagt worden ist, dass er weiterhin Hunde halten darf. Allerdings darf er aktuell weder Tiere züchten noch als Händler aktiv sein. Während die Staatsanwaltschaft wegen eines möglichen Betrugs ermittelt – die Impfunterlagen sollen gefälscht gewesen sein – geht es beim Veterinäramt um eine Ordnungswidrigkeit wegen des im Raum stehenden illegalen Handels.

    Gerhard Schmidt hat schon im Herbst, als die Welpen bei ihm abgegeben worden sind, davor gewarnt, sich einen Hund zuzulegen, der möglicherweise auf dubiosen Wegen nach Deutschland gelangt sein könnte. Wenn jeder Herkunftsnachweis fehle und jede Impfung, könnten die Tiere Krankheiten miteinschleppen, betonte Schmidt. Oft würden die Tiere auch viel zu früh von ihren Müttern getrennt. Gerade im vergangenen Jahr habe jedoch bei vielen der Wunsch nach einem Hund zugenommen, hat Schmidt beobachtet.

    „Klein und unkompliziert“ sollten die Tiere möglichst sein. Die Telefone seien während des Lockdowns im Tierheim geradezu heißgelaufen. „Aber wir sind sehr vorsichtig“, sagt Schmidt. Die Mitarbeiter des Neuburger Tierheims prüften genau, wer sich für einen Hund interessiere. Sie vermitteln Tiere nur, „wenn wir uns wirklich sicher sind, dass das nichts mit dem Lockdown zu tun hat“.

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