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Eichstätt: Im Bistum Eichstätt gibt es immer weniger Katholiken

Eichstätt

Im Bistum Eichstätt gibt es immer weniger Katholiken

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    In der Diözese Eichstätt sind weniger Menschen aus der Kirche ausgetreten als noch im Vorjahr.
    In der Diözese Eichstätt sind weniger Menschen aus der Kirche ausgetreten als noch im Vorjahr. Foto: Armin Weigel, dpa (Archivbild)

    Immer Mitte des Jahres stellen die 27 deutschen Bistümer ihre Statistiken zur Zahl der Katholiken vor. In den vergangenen Jahren war das für die Bischöfe alles andere als ein Grund zum Strahlen. Jahr für Jahr haben mehr Menschen der Kirche den Rücken gekehrt, die Kirchenbänke wurden bei den Sonntagsgottesdiensten immer leerer und leerer. Die Zahl der Katholiken kannte nur eine Richtung: nach unten. Mit der Folge, dass auch die Kirchensteuer immer weniger wurde. Als Trendumkehr dürfte es wohl nicht zu bezeichnen sein, was die Zahlen in diesem Jahr sagen, aber der freie Fall nach unten hat zumindest etwas an Dynamik verloren. Sowohl bundesweit als auch im Bistum Eichstätt

    Die Kirchenaustritte im Bistum Eichstätt werden weniger

    Die Rekordzahlen bei den Kirchenaustritten im Jahr 2022 sind im vergangenen Jahr nicht mehr erreicht worden. Hatten vor zwei Jahren noch 8637 Gläubige in der Diözese Eichstätt die Kirche offiziell verlassen, so ist deren Zahl im vergangenen Jahr etwas zurückgegangen auf 6210. Allerdings handelt es sich immer noch um den zweithöchsten Wert. Die Zahl der Wiedereintritte und Aufnahmen in die Kirche nimmt sich dagegen verschwindend gering aus. Gerade einmal 72 Personen haben sich der Kirche (wieder) zugewendet. Die Zahl der Katholiken in den 277 Pfarreien des gesamten Bistums lag 2023 bei 352.237 – ein Minus von 7600 im Vergleich zum Vorjahr. 

    Erfreulicher für die Kirchenvertreter sieht da ein Blick auf den sonntäglichen Gottesdienstbesuch aus. Denn da dürften – glaubt man der Statistik – die Gotteshäuser wieder ein klein wenig voller geworden sein. Zweimal im Jahr, im März und im November, werden in den Pfarreien die Besucherinnen und Besucher gezählt, daraus wird ein Durchschnittswert ermittelt. Dabei hat sich herausgestellt, dass die absolute Zahl der Kirchgänger wieder angestiegen ist, und zwar um gut 700 auf knapp über 35.000 Gläubige. Das bedeutet: Zehn Prozent aller Kirchenmitglieder im Bistum Eichstätt besuchen regelmäßig die Sonntagsmesse (Vorjahr: 9,6 Prozent). Wenig überraschend dabei: Je kleiner die Pfarrei, umso mehr Menschen gingen sonntags in den Gottesdienst, erläutert ein Sprecher des Bistums. Besonders hoch ist der Wert im Dekanat Eichstätt: Hier gehen 13,5 Prozent der Gläubigen sonntags in die Messe.

    Worauf die aktuellen Zahlen zurückzuführen sind, kann auch er nicht sagen: "Das wäre alles Spekulation."

    Die Zahl der Taufen in der Diözese Eichstätt ist deutlich zurückgegangen

    Bei einem Blick auf die kirchlichen Sakramente zeigt sich gerade bei den Taufen ein starker Rückgang. Waren 2021 noch 3050 Kinder getauft worden, so waren es ein Jahr später nur noch 2931 gewesen. Und mit 2554 waren es im vergangenen Jahr noch einmal deutlich weniger Taufen – ein Minus von fast 13 Prozent. Die Geburtenzahlen für das Bistum liegen der Pressestelle zwar nicht vor, doch der Sprecher vermutet, dass es einen direkten Zusammenhang geben könnte mit dem allgemeinen Geburtentrend.

    Nur wenig Veränderung hat es dagegen bei den Kommunionsfeiern und den Firmungen gegeben. Im Gegensatz zu den Hochzeiten. Hier sei offenbar der Corona-Nachholeffekt nun vorbei, vermutet der Bistumssprecher. Denn die Zahl ist deutlich gefallen, von 652 im Jahr 2022 auf zuletzt 532.

    Während die Diözese nur die Werte für die einzelnen Dekanate, nicht aber für die Pfarreien bekannt gibt, zeigt ein Blick nach Ingolstadt, dass sich die dortigen Zahlen mit denen des Bistums decken. Auch hier ist die Zahl der Kirchenaustritte – unabhängig von der Konfession – im vergangenen Jahr ebenfalls gesunken. Nach einem Rekordwert von mehr als 2500 Austritten im Jahr 2022, lag der Wert zuletzt bei 1871. Sollte sich der Trend der ersten Hälfte dieses Jahres fortsetzen, so dürfte auch heuer ein ähnlicher Wert erreicht werden. 981 Menschen haben sich bis Ende Juni in der Großstadt aus einer Glaubensgemeinschaft verabschiedet. Diese Werte sind um ein Vielfaches höher als noch zu Beginn des Jahrtausends. Im gesamten Jahr 2005 beispielsweise haben nur 421 Menschen ihren Austritt unterschrieben, das ist gerade einmal ein Fünftel der heutigen Zahlen. 

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