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Ehekirchen: Werden Steingärten in Ehekirchen bald verboten?

Ehekirchen

Werden Steingärten in Ehekirchen bald verboten?

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    Steingärten sind in den letzten Jahren in Mode gekommen. Einmal angelegt, benötigen sie quasi keine Pflege mehr. Unter Naturfreunden sind solche Gärten allerdings verpönt.
    Steingärten sind in den letzten Jahren in Mode gekommen. Einmal angelegt, benötigen sie quasi keine Pflege mehr. Unter Naturfreunden sind solche Gärten allerdings verpönt. Foto: Barbara Würmseher

    Ein neuer Radweg zwischen Hollenbach und Nähermittenhausen, eine erneute Zahlungsaufforderung an die Ehekirchener Bürger und die Frage, ob die Gemeinde ihren Bürgern vorschreiben möchte, was sie in ihren Gärten anpflanzen dürfen – mit diesen Themen hat sich der Gemeinderat Ehekirchen in seiner Sitzung am Dienstag beschäftigt.

    • Neuer Radweg: Die Gemeinde Ehekirchen will ihr Radnetz weiter ausbauen und plant deshalb, zwischen Hollenbach und Nähermittenhausen einen neuen Radweg bauen zu lassen. Kosten für den Bau kommen auf die Gemeinde keine zu, weil der Radweg entlang der Staatsstraße verläuft und deshalb vom Staat bezahlt wird. Neben dem genauen Streckenverlauf stellt sich vor allem die Frage, wie der Radweg die Verbindungsstraße zwischen Rohrenfels und Ehekirchen überqueren soll.

    In der jüngsten Gemeinderatssitzung am Dienstag hat sich das Gremium die verschiedenen Varianten erklären lassen. Der Radweg würde größtenteils entlang der Straße verlaufen. Abweichen könnte er etwa kurz vor Nähermittenhausen am Reiterhof, wo er die Straße verlassen und hinter dem Anwesen herumführen könnte.

    Um die 700.000 Euro würde der rund 1,8 Kilometer lange Radweg dem Staatlichen Bauamt kosten – und zwar in der einfachsten Ausführung, sprich mit einem „einfachen“ Übergang an der Staatsstraße. Natürlich gebe es auch noch andere Varianten für Fußgänger und Radfahrer, die Straße zu überqueren – etwa über eine kleine Fußgängerinsel in der Mitte der Straße. Die würde bis zu 50.000 Euro zusätzlich kosten. Theoretisch möglich sind auch eine Radbrücke (plus 500.000 Euro) und ein Kreisverkehr (plus 800.000 Euro). Ob diese beiden „Luxusvarianten“ allerdings umgesetzt werden, scheint fraglich. Zumindest beim Kreisverkehr hat das Staatliche Bauamt schon mal signalisiert, dass die Kosten dafür im Moment nicht aufgebracht werden können.

    Die Gemeinderäte müssen nun entscheiden, wie der Radweg genau verlaufen soll. Dazu werden sie sich die Gegebenheiten vor Ort anschauen. In diesem Zusammenhang muss dann auch geklärt werden, welche Grundstücke die Gemeinde kaufen müsste. Die Kosten dafür müsste dann die Gemeinde tragen.

    Der Radweg soll im Idealfall nicht in Nähermittenhausen enden. Bürgermeister Fridolin Gößl aus Oberhausen hat bereits signalisiert, dass er an einer Weiterführung Richtung Sinning interessiert wäre. Und auch auf Burgheimer Flur wäre ein Anschluss Richtung Dezenacker denkbar.

    • Gartengestaltung vorschreiben? Blühende, insektenfreundliche Gärten – so stellt sich Paul Utz einen mustergültigen Garten vor. Der Gemeinderat und Umweltreferent hat bei seinen Spaziergängen durch die Gemeinde Ehekirchen aber offensichtlich immer wieder Gärten gesehen, die dieser Vorstellung so gar nicht entsprechen. Schotter- und Steingärten gelten zwar als pflegeleicht, ökologisch gesehen gleichen sie allerdings einer Mondlandschaft.

    Peter Utz hat nun angeregt, solche Steingärten künftig in der Gemeinde möglichst zu vermeiden bzw. zu verhindern. Das könnte die Gemeinde entweder über eine Satzung oder oder entsprechende Vorgaben im Bebauungsplan tun. „Ich möchte, dass sich der Gemeinderat Gedanken darüber macht, inwieweit er bereit wäre, Bauherren diesbezüglich Auflagen zu erteilen“, fasste Utz sein Anliegen zusammen.

    Die Meinungen darüber waren am Dienstagabend in der Sitzung zwiegespalten. Die Idee an sich, dass möglichst alle Bürger ihre Gärten naturnah gestalten sollten, stellte keiner der Gemeinderäte infrage. Allerdings wurde darüber diskutiert, ob es dafür gleich verbindliche Vorschriften brauche oder ob Empfehlungen seitens der Gemeinde nicht auch ausreichen würden.

    Eine finale Entscheidung wurde am Dienstag nicht getroffen. Der Gemeinderat will das Thema noch einmal setzen lassen und zu einem anderen Zeitpunkt darüber diskutieren.

    • Ehekirchener müssen wieder zahlen: Die Ehekirchener werden erneut zur Kasse gebeten. Schon vergangenes Jahr haben alle Grundstückseigentümer der Gemeinde einen Verbesserungsbeitrag für die neue Kläranlage bezahlen müssen. Jetzt wird eine zweite Zahlung fällig. 1,5 Millionen Euro müssen auf die Bürger umgelegt werden. Für den einzelnen bedeutet das Kosten von 8,53 Euro pro Quadratmeter Geschossfläche und 0,69 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche. Die Beiträge sind im Vergleich zur ersten Abschlagszahlung um 2,13 Euro bei der Geschossfläche und um 0,17 Euro bei der Grundstücksfläche gestiegen. Alles in allem müssen die Ehekirchener zusammen rund 7,5 Millionen Euro für den Neubau der Kläranlage aufbringen. Die dritte und letzte Abschlagszahlung erfolgt dann 2021.
    • Ökologie am Gewässer: Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen will eine Wiese entlang eines Grabens zwischen Hollenbach und Dinkelshausen, der zum Zeller Kanal führt, ökologisch aufwerten. Die bislang intensiv genutzte Fläche soll nun im Sinne des Wiesenbrüterschutzes umgestaltet werden. Die Gemeinde Ehekirchen musste für das Vorhaben ihre wasserrechtliche Genehmigung erteilen – was sie auch tat mit dem Hinweis, dass benachbarten Flächen eine Nachteile daraus entstehen sollen.

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