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Ehekirchen: Standort für Waldkindergarten in Ehekirchen wird hinterfragt

Ehekirchen

Standort für Waldkindergarten in Ehekirchen wird hinterfragt

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    Auf diesem Grundstück der Pfarrei Walda wird im Frühjahr der Bau der neuen Kinderkrippe starten. Anschließend wird das alte Pfarrhaus (im Hintergrund mit Nebengebäude), das bereits eine Krippengruppe beherbergt, saniert. 
    Auf diesem Grundstück der Pfarrei Walda wird im Frühjahr der Bau der neuen Kinderkrippe starten. Anschließend wird das alte Pfarrhaus (im Hintergrund mit Nebengebäude), das bereits eine Krippengruppe beherbergt, saniert.  Foto: Andrea Hammerl

    Mit mindestens zehn bis zwölf Kindern, also einer Gruppe im Waldkindergarten, rechnet Ehekirchens Bürgermeister Günter Gamisch. So viele Eltern haben bereits Interesse bekundet. Konsens herrschte unter seinen Gemeinderäten, dass ein Waldkindergarten ein Gewinn wäre, weshalb in der jüngsten Sitzung einstimmig ein Grundsatzbeschluss für die Einrichtung gefasst wurde.

    Keineswegs als fix wird jedoch der vorgeschlagene Standort in Haselbach angesehen. Josef Hermann fand, die Gemeinde sei „zu einseitig mit den Kinderbetreuungseinrichtungen unterwegs“ und brachte „das andere Ende der Gemeinde“ in die Diskussion. Die Hollenbacher hätten es schon weit nach Ehekirchen oder Walda, und noch weiter nach Haselbach, ergänzte Joachim Schmalbach. Grundsätzlich entscheide natürlich der Gemeinderat, antwortete Gamisch, doch Haselbach biete sich an, unter anderem seien Strom und Wasser vorhanden. Geschäftsführer Stefan Fäustlin ergänzte, Grundstückseigner Markus Paula sei „Feuer und Flamme“ für das Projekt, es gebe schon ganz viele Ideen für Aktionen.

    Waldkindergarten in Haselbach: Alternativer Standort wird gesucht

    „Das funktioniert nicht, der Landwirt muss spritzen oder Gülle fahren können“, beharrte Hermann, „der kann keine Rücksicht auf die Kinder nehmen, sondern muss sich nach Witterung und Vorschriften richten.“ Paul Kammerer verwies deshalb auf gemeindliche Grundstücke am Birket, wo der Widerstand möglicherweise geringer sei. „Die Familien, die ihre Kinder in einen Waldkindergarten schicken, sind sich sehr bewusst, dass sie mit der Landwirtschaft leben müssen“, sagte Manuela Ahle, „und die nehmen auch den Weg in Kauf.“

    Der Entwicklungsausschuss wird sich Gedanken zu alternativen Standorten machen und eine Empfehlung abgeben. Jäger und Landwirte sollen eingebunden werden.

    Konkrete Formen nimmt dagegen die neue Mittagsbetreuung an. Im April, unmittelbar nach Ostern, soll der Bau mit den Erdarbeiten beginnen und bis Mai 2023 abgeschlossen sein. Die Außenanlagen sollen bis September 2023 fertiggestellt sein.

    Mittagsbetreuung Ehekirchen: Ganztagsbetreuung nicht vorgesehen

    Der Zeitplan erschien einigen Gemeinderäten zu großzügig, worauf Architekt Martin Käser erklärte, er wolle keineswegs herauszögern, habe aber gewisse Puffer eingebaut. Obwohl der Baum im Westen nicht zu erhalten ist, wie von Kreisfachberaterin Sabine Baues-Pommer gewünscht wurde, wird der Neubau nach Osten verschoben, so weit es die Abstandsregeln ermöglichen. So entsteht am Hollenweg mehr Platz für neue Bepflanzung.

    Eine rege Diskussion entwickelte sich durch Martina Keßlers Frage, ob der ab 2025 geltende Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung bereits in dem Gebäude berücksichtigt worden sei. Als das Projekt geplant wurde, sei das sehr wohl diskutiert worden, antwortete Fäustlin, „aber wir konnten nicht so lange warten, bis das Gesetz kommt.“ Denn die Mittagsbetreuung müsse schnellstmöglich aus den alten Räumen heraus. Anbaumöglichkeiten, nach denen Keßler ebenfalls gefragt hatte, sah Käser nicht, es gebe aber zum Beispiel mit dem Bewegungsraum, der als Gruppenraum nutzbar sei, einen hausinternen Puffer. Ziel der Planung sei, die Räume möglichst flexibel nutzen zu können.

    Neue Krippe in Walda kostet rund vier Millionen Euro

    Und noch ein Kinderbetreuungsthema hatte der Gemeinderat auf seiner Tagesordnung. Gute vier Millionen Euro nach derzeitiger Kostenschätzung wird die neue Kinderkrippe in Walda kosten, die von der Gemeinde Ehekirchen auf kirchlichem Grund neben dem alten Pfarrhaus, das derzeit eine Krippengruppe beherbergt, errichtet wird. Käser hat noch einige Wünsche in den Entwurf eingearbeitet – etwa, dass die Ruheräume nur durch eine Schiebewand getrennt werden, damit bei Bedarf ein größerer, anderweitig nutzbarer Raum geschaffen werden kann. Der Bau soll im Frühjahr beginnen und etwa bis März 2023 dauern.

    Dann kann die Sanierung des Pfarrhauses starten, die bis August 2024 abgeschlossen sein soll. Dort werden weiterhin eine Gruppe untergebracht sowie Nebenräume der Krippe.

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