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Ehekirchen: Geplanter Funkmast in Walda sorgt für Ärger

Ehekirchen

Geplanter Funkmast in Walda sorgt für Ärger

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    Die Telekom will in Walda einen neuen Funkmast aufstellen.
    Die Telekom will in Walda einen neuen Funkmast aufstellen. Foto: Soeren Stache/dpa

    Monika Bichler ist sauer. Die Ehekirchenerin ist Ortsvorsitzende der ÖDP in

    Bereits im vergangenen Jahr war die Firma Dimofas aus Rain im Auftrag der Deutschen Telekom Technik GmbH an die Gemeinde herangetreten – auf der Suche nach einem geeigneten Standort für einen weiteren Funkmast. Die Gemeinde hatte sich daraufhin bereiterklärt, sich an der Grundstückssuche im von der Firma angegebenen Umkreis zu beteiligen. „Auch deshalb“, so sagt es Bürgermeister Günter Gamisch, „um zu verhindern, dass die Grundstücksvergabe über private Eigentümer abgewickelt wird. Dann hat die Gemeinde keinerlei Kontrolle über den Standort.“

    Die Gemeinde suchte also nach geeigneten Flächen. „Natürlich wollen wir keinen Mast im Ort“, betont Gamisch. Ein möglicher Standort, bei der Aumühle im Westen von Walda und etwa 720 Meter von Walda und 240 Meter von einem Einzelgehöft entfernt, stand auf Nachfrage der Gemeinde nicht mehr zur Verfügung. Ein weiteres Grundstück mit der Flurnummer 341 wurde diskutiert. Der Haken: Es befindet sich deutlich näher an Walda, nämlich nur rund 250 Meter entfernt zum nächsten Wohngebäude. „Ein Unding“, findet Monika Bichler. „Es sind nur 500 Meter zum Kindergarten Walda und Kinder sind durch die Strahlung besonders gefährdet.“

    Gemeinde will keine Sendeanlagen im Ort

    In besagter Gemeinderatssitzung vergangene Woche kam ein zweites Grundstück auf den Tisch. Es liegt ebenfalls westlich von Walda, gehört der Gemeinde und ist mit 850 Metern deutlich weiter von Walda und auch von Weidorf entfernt, als die Flurnummer 341. Allerdings liegt es außerhalb des Suchkreises, den die Telekom als mögliches Gebiet angegeben hat. Es ist also unklar, ob die Telekom den Standort akzeptieren wird. „Eine Zwickmühle“, sagt Günter Gamisch. „Unser Ansinnen ist es ganz klar, die Sendeanlagen aus der Ortschaft raus zu haben. Und wenn es nur Gemeindegrundstücke gäbe, hätten wir gegenüber der Telekom eine ganz andere Verhandlungsposition.“ Der Konjunktiv verrät, dass genau hier das Problem liegt.

    Und nicht nur beim Standort scheiden sich die Geister. Auch die Sache mit dem 5G-Netzausbau besorgt Bürgerinnen und Bürger wie Monika Bichler. Deshalb stellte die ÖDP noch vor der Kommunalwahl im März dieses Jahres einen Antrag zum Stop des 5G-Ausbaus in der Gemeinde Ehekirchen. Folgender Beschluss wurde daraufhin im Gemeinderat am 3. März 2020 getroffen: „Die Gemeinde Ehekirchen steht einem ungeprüften Ausbau des geplanten Mobilfunkstandards 5G kritisch gegenüber, da die Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier und die Auswirkungen auf die Umwelt noch nicht ausreichend erforscht sind (...). Die Gemeinde Ehekirchen lehnt den 5G-Ausbau ohnehin ab, solange in der Gemeinde Ehekirchen nicht flächendeckend ein 4G-Ausbau erfolgt ist.“ Eine Haltung, von der nach Monika Bichlers Meinung bei einem Vertragsschluss mit der Telekom abgewichen wird. „Und das obwohl es keine Studie gibt, die die Unbedenklichkeit der 5G-Technik belegt.“

    Entscheidung liegt beim Gemeinderat Ehekirchen

    Günter Gamisch reagierte auf die Vorwürfe. Er sei bereits im Vorfeld der Sitzung vergangene Woche an die Firma herangetreten, um das Thema 5G anzusprechen. Er habe Verständnis dafür, dass einige Menschen kritisch darauf reagieren. „Ich bekam die Aussage, dass es zu keinem Vertragsabschluss kommen werde, wenn es eine Klausel geben sollte, die 5G grundsätzlich ausschließt“, so Gamisch. Es bleibt also letztendlich die Entscheidung der Gemeinderäte, ob sie einem möglichen Vertrag zustimmen oder nicht. Sicher ist, dass das wohl nicht ohne Diskussionen vonstattengehen wird.

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