Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neuburg
Icon Pfeil nach unten

Drama: War ein gemeinsamer Freitod geplant?

Drama

War ein gemeinsamer Freitod geplant?

    • |
    Die Hütte im Unterstaller Wald. Zahlreiche Menschen strebten gestern an den Ort des Geschehens.
    Die Hütte im Unterstaller Wald. Zahlreiche Menschen strebten gestern an den Ort des Geschehens. Foto: Fotos: Manfred Reichl

    Neuburg/Unterstall Die Familientragödie am Mittwoch im

    Die wies nämlich nur eine einzige Schussverletzung auf. In der ersten Pressemeldung von Kripo und Staatsanwaltschaft war am späten Mittwochnachmittag noch von mehreren Schussverletzungen die Rede. „Anhand des Gesamtbildes der Leiche musste man zunächst davon ausgehen, dass es mehrere Einschüsse gibt“, begründete Leitender Oberstaatsanwalt Dr. Helmut Walter die Diskrepanz zum Obduktionsergebnis. Der unzutreffende erste Eindruck von den Verletzungen ließ darauf schließen, dass ein Mord vorliegen könnte.

    Doch auch für einen Suizid fehlen zumindest derzeit noch die schlüssigen Beweise. Denn die Staatsanwaltschaft ermittelt auch in Richtung Totschlag gegen den Vater. Es lastet also ein schwerer Verdacht auf ihm.

    Der 65-Jährige aus Sinning ist allerdings noch nicht vernehmungsfähig und das wird wohl auch die nächsten Tage so bleiben. Wie gestern weiter bekannt und von Polizeisprecher Ulrich Pöpsel vom Präsidium Oberbayern-Nord auch bestätigt wurde, feuerte sich der Mann beim Eintreffen der Neuburger Polizei an der Hütte nämlich mindestens zwei Kugeln in den Bauch.

    Keine Details gab es zu einem Abschiedsbrief, der inzwischen gefunden wurde. „Wir wissen nicht, ob ihn der Vater oder der Sohn geschrieben hat“, so Pöpsel. Auch über den Inhalt sagen die Ermittler nichts, nur so viel: „Aus dem Abschiedsbrief lässt sich erkennen, dass das Motiv im privaten Bereich liegen dürfte.“

    Es gibt viele dicke Fragezeichen in diesem spektakulären Fall. Das sieht auch die Kripo so, die gestern meldete, dass „trotz der Obduktion der genaue Tathergang noch nicht geklärt ist“. Spekulationen gibt es auch über die Waffe. Für die

    Neue Hinweise erhofft man sich von dem Zeugen, der die Polizeiaktion am Mittwoch ins Rollen gebracht hat. Der Mann führte laut Pöpsel kurz zuvor ein Gespräch mit dem Sinninger. Die beiden kennen sich seit Langem. Als sich der 65-Jährige verabschiedet hatte, rief der Zeuge sofort die Polizei an und äußerte Befürchtungen, weil sich sein Gesprächspartner „so komisch“ und ganz anders als sonst verhalten habe. Der Sinninger befand sich offenbar in einer ganz besonderen Stresssituation – warum wohl?

    Die restlose Aufklärung dieses Falles dürfte noch jede Menge Zeit in Anspruch nehmen. Die Kripo geht jetzt in die Kleinarbeit und wird in den nächsten Tagen vermutlich keine möglichen weiteren Erkenntnisse weitergeben, hieß es gestern.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden