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Ingolstadt/Neuburg: Die Pläne für den Campus in Neuburg werden konkreter

Ingolstadt/Neuburg

Die Pläne für den Campus in Neuburg werden konkreter

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    Bislang hat die Technische Hochschule ihren Campus in Ingolstadt, rund 6000 junge Menschen studieren dort. In Zukunft soll eine Außenstelle der THI in Neuburg dazukommen. Das Gelände der ehemaligen Lassigny-Kaserne soll mittelfristig 1200 Studierende beherbergen.
    Bislang hat die Technische Hochschule ihren Campus in Ingolstadt, rund 6000 junge Menschen studieren dort. In Zukunft soll eine Außenstelle der THI in Neuburg dazukommen. Das Gelände der ehemaligen Lassigny-Kaserne soll mittelfristig 1200 Studierende beherbergen. Foto: Marcel Rother

    Es sind ambitionierte Pläne, die die Technische Hochschule Ingolstadt (THI) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz vorgestellt hat: Bis zum Jahr 2030 will sie die Zahl ihrer Studierenden fast verdoppeln, von derzeit knapp 6000 auf dann 10.000 junger Menschen. Dazu will und muss die Hochschule expandieren. In diesem Zug soll nicht nur der Campus in Ingolstadt baulich erweitert werden und rund 2500 Studierenden mehr Platz bieten, auch in Neuburg wird ein völlig neuer Außencampus entstehen. Er soll bereits im Wintersemester 2021/22 seinen Betrieb aufnehmen und mittelfristig 1200 Studierende beherbergen. Und ihnen Möglichkeiten bieten, die

    So modern sieht es auf dem Campus der Technischen Hochschule in Ingolstadt aus.
    So modern sieht es auf dem Campus der Technischen Hochschule in Ingolstadt aus. Foto: Marcel Rother

    „Der Campus in Neuburg hat für die Studierenden Vorteile gegenüber Ingolstadt“, sagt Hochschulpräsident Prof. Dr. Walter Schober. Auf einer Fläche von 9000 Quadratmetern soll das Gelände der ehemaligen Lassigny-Kaserne zu einem „lebendigen Wissensquartier“ entwickelt werden. In ihm sollen Studieren, Forschen, Lehren, Freizeit und Wohnen Hand in Hand gehen. Das ist in Ingolstadt nicht gegeben. Christian Müller, Kanzler der THI, bestätigt: „Das Besondere ist, dass auf dem Campus in Neuburg Studentenwohnheime, Hörsäle, Mensa, Verwaltung, Bibliothek und Sportmöglichkeiten auf einer Fläche zusammenkommen.“

    Grundstücksfragen behindern den Campus der THI in Neuburg

    Bis es so weit ist, wird es allerdings noch eine Weile dauern. Grund dafür sind noch ungeklärte Grundstücksfragen. Das gesamte Areal teilen sich vier Eigentümer: Ein Teil gehört dem Landkreis, einer der Stadt Neuburg, einer dem Freistaat Bayern und einer dem Bund. Bei der Bewertung der Grundstücke erwiesen sich die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (die den Bund vertritt) und die Immobilien Freistaat Bayern allerdings als zähe Verhandlungspartner. „Die Verhandlungen laufen noch und ein Ende ist derzeit nicht abzusehen“, sagte Müller. Um dennoch keine Zeit zu verlieren, wolle man parallel dazu noch in diesem Jahr einen Architektenwettbewerb starten. Es handelt sich um ein architektonisch interessantes Gelände mit Altbauten, einer ehemalige Reithalle und vielen Grünflächen, lobt Schober den Standort Neuburg. „Das wird ein toller Campus werden.“ Rund ein Jahr veranschlagt er für den Wettbewerb, ein weiteres Jahr für die anschließenden Planungen. 2021/2022 könnte demnach der Spatenstich erfolgen, drei Jahre später 2024/2025 die Fertigstellung, plant Schober und ist optimistisch.

    Er hat die Neugründung des THI Campus in Ingolstadt vor 25 Jahren verfolgt und weiß: „Es ist ganz normal, dass am Anfang noch nicht alles fertig ist.“ Man könne in Neuburg schließlich keinen Campus für 1200 Menschen errichten, auf dem im ersten Semester nur 50 Studierende leben und lernen. Daher plant die THI mit Containern als Interimslösung. Nach und nach soll die Zahl der Studierenden wachsen und die Gebäude auf dem Gelände bezugsfertig sein. Die Lehre in Neuburg startet im Wintersemester 2021/22 mit dem Bachelorstudiengang Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement. In der Folge sollen die Studiengänge Wirtschaftsingenieurwesen-Bau und Bauingenieurwesen dazukommen. Sechs Bachelor- und fünf Masterstudiengänge für 1200 Studierende sollen so bis 2030 in Neuburg entstehen. Die Außenstelle konzentriert sich auf das Studienfeld Bau/Energie/Umwelt.

    Der Campus der THI ist eine Chance für Neuburg

    Ein Angebot, das es bisher in der Region nicht gab. „Wer das studieren wollte, musste bisher in andere Städte gehen, etwa nach Regensburg“, sagt Schober. Ein Schwerpunkt der Forschung soll dabei auf dem Thema Nachhaltigkeit liegen. Die Bauingenieure, die in Neuburg ausgebildet werden, würden sich entsprechend mehr um die intelligente Straße der Zukunft kümmern als etwa um den Brückenbau. Mit der Neugründung einer Außenstelle der THI seien auch für die Stadt als solche Chancen verbunden, sagt Schober. Junge Menschen, die in Neuburg leben und studieren, würden das Gesicht der Stadt verändern, ebenso wie Professoren, die dort ihren Lebensmittelpunkt haben. „Das steigert die Diversität“, prognostiziert Schober. All das geschehe jedoch nicht von heute auf morgen, sondern erst, wenn die Hochschule eine gewisse Mindestgröße erreicht habe. Den Schwellenwert dazu sieht Schober bei 1000 Studierenden. Den wird Neuburg mittelfristig erreichen. Und damit neben einer Renaissance- oder Einkaufsstadt auch zu einer Studentenstadt werden.

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