Die am häufigsten nachgeschlagenen Wörter auf Duden Online sind dieser Tage Klopapier, Pasta, Pesto und Reis. Eben jene Produkte, die seit der Corona-Krise in vielen Geschäften ausverkauft sind. Während ein Großteil des Einzelhandels seit Mittwoch überhaupt nicht mehr öffnen darf, lockert die Bayerische Staatsregierung für Lebensmittelhändler sogar die Öffnungszeiten. Die Supermärkte dürfen bis Ende März werktags bis 22 Uhr und an Sonntagen zwischen 12 Uhr und 18 Uhr öffnen. Die verlängerten Öffnungszeiten werden momentan in der Region nicht umgesetzt. Das hat vor allem einen Grund.
Edeka-Filialen in Neuburg nur zu regulären Zeiten geöffnet
Der Geschäftsinhaber des Edeka-Marktes in der Ingolstädter Straße in Neuburg, Yalcin Pasahan, sagt: „Wir werden nicht länger öffnen, denn die Mitarbeiter sind schon genug ausgelastet.“ Auch sonntags soll der Laden geschlossen bleiben. Die Gesundheit der Mitarbeiter und Kunden gehe vor Umsatz, sagt der Lebensmittelhändler.
Klopapier, Mehl und Nudeln sind auch in Pasahans Geschäft besonders begehrt. Wichtig sei es Pasahan, vor allem seine Stammkunden und ältere Einkäufer mit Lebensmitteln zu versorgen. Dafür hat der Unternehmer eine ganz eigene Strategie entwickelt, die er aber nicht verraten möchte. „Sonst kommen alle“, sagt er. Die beiden Edeka-Filialen El-Mustapha in Neuburg haben ebenfalls nur zu den regulären Zeiten geöffnet. Dies gibt der Betreiber in den sozialen Medien bekannt. In dem Beitrag bedankt er sich auch bei seinen Mitarbeitern.
Rewe-Märkte Landes in Burgheim und Rain öffnen nicht länger
Die beiden Rewe-Märkte Landes in Burgheim und Rain werden vorerst nicht länger öffnen, sagt Kauffrau Petra
In Karlshuld werden die beiden Supermärkte ebenfalls nur zu den normalen Geschäftszeiten öffnen. Auf dem Land sei das momentan nicht nötig, die Öffnungszeiten auszudehnen, sagt Michael Lederer vom Edeka-Markt Lederer. Die Norma-Filialen in Neuburg und Aichach werden ebenfalls ihre regulären Öffnungszeiten beibehalten.
Von den Vorkehrungen der bayerischen Staatsregierung sind allerdings nicht nur Supermärkte und Lebensmittel-Discounter betroffen. Auch Banken, Drogerien, Tankstellen, Kfz-Werkstätten, Apotheken, Sanitätshäuser, Optiker, Postfilialen und Wochenmärkte dürfen geöffnet bleiben, um die Grundversorgung zu gewährleisten.
Ladenschlusszeiten in Bayern: Neuburger Wochenmarkt bleibt geöffnet
So schlendern auch am Mittwochvormittag Passanten über den Schrannenplatz, winken sich zu und grüßen sich – mit Floskeln wie „Ist es nicht schlimm, das mit diesem Coronavirus?“. Denn obwohl die Maßnahmen zur Infektionseindämmung weithin bekannt sind, scheint das neuartige Covid-19-Virus nach wie vor Gesprächsbedarf zu fördern. Am Stand von Inge Gutschmidt zum Beispiel. Die „Fischfrau“ kommt immer wieder von Offingen nach Neuburg, um Makrelen und Thunfisch, Lachs und Aal anzubieten. Natürlich, sagt sie, beschäftige der Virus die Leute. Besonders heute, an einem Tag, an dem der Großteil des Einzelhandels für Wochen dicht machen muss. „Das schränkt sie in ihrem Alltag ein, keine Frage“, betont die Fierantin. Trotzdem kann sie nicht nachvollziehen, weshalb so viele in Panik verfallen und zu horten beginnen. „Die Läden bleiben doch offen. Manchmal sogar länger als bisher.“
Das sogenannte Hamstern lasse sich auch auf dem Wochenmarkt beobachten, meint Franz-Josef Wilken. „Manche Leute wollen nicht nur ein Glas Honig, sondern gleich fünf mitnehmen“, schildert der Imker. Ein Verhalten, das mitunter zu Verunsicherungen führt. „Ich weiß auch nicht, ob ich mich da zurückhalten soll“, fragt sich der Beschicker. „Soll ich die fünf Gläser verkaufen oder soll ich sie für andere Kunden aufheben?“
Auch sonst seien die Leute auf dem Schrannenplatz vorsichtiger geworden. Sie kämen nicht mehr geballt zu einer Uhrzeit, erklärt Franz–Josef Wilken. Stattdessen verteilten sie sich über den Morgen und hielten sich nur kurz auf. „Sie kommen, kaufen ein und gehen schnell wieder“, sagt der Fierant. Auffällig sei ebenfalls, dass die Menschen nun einen größeren Abstand zu anderen Personen einhalten und dass sie nachsichtiger und toleranter geworden sind. „Das muss man auch tun, um Risikogruppen, vor allem ältere Leute zu schützen.“ Dass es wegen des Coronavirus und der veränderten Ladenschlusszeiten weniger Leute auf dem Wochenmarkt gebe, kann Franz-
Lesen Sie dazu den Kommentar "Der Kampf ums Klopapier ist in Neuburg angekommen".
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