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Der Mais braucht ein geschultes Auge

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Der Mais braucht ein geschultes Auge

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    Einen prüfenden Blick auf die Kolben der Sorte Ricardinio werfen Franziska und Josef Waldsperger aus Riedensheim sowie der Baringer Landwirt Josef Gensberger. Die Sorte spielt bei Qualität und Ertrag eine entscheidende Rolle. Foto: mr
    Einen prüfenden Blick auf die Kolben der Sorte Ricardinio werfen Franziska und Josef Waldsperger aus Riedensheim sowie der Baringer Landwirt Josef Gensberger. Die Sorte spielt bei Qualität und Ertrag eine entscheidende Rolle. Foto: mr Foto: mr

    Nur so lässt sich das jeweilige genetische Leistungspotenzial vollständig nutzen und die Ausreife sicherstellen. Beim Maisfeldtag der Maissortenzüchter LWS Saat AG, die heuer ihr 25-jähriges Jubiläum feiert und mit einem Marktanteil von 36 Prozent als größter Saatzuchtkonzern der Bundesrepublik gilt, machte Fachberater Georg Meisinger aus Reichertshofen den 25 Landwirten deutlich, dass die Auswahl der Sorten für Qualität und Wachstum keinesfalls unerheblich ist. Der

    Mais hat Weizen als wichtigste Getreidepflanze verdrängt

    Laut Meisinger erlebt der Anbau der Frucht in Deutschland einen regelrechten Boom. Eine tragende Rolle spiele dabei der technische Fortschritt bei der Stromgewinnung. Habe sich der Anbau früher auf Körner- und Silomais beschränkt, werde Mais mittlerweile bundesweit in 5000 Biogasanlagen verwertet.

    Die Kulturpflanze, die sich vor 9000 Jahren im Bergland von Mexico aus dem Wildgras Teosinte entwickelte, ist längst zur wichtigsten Getreidepflanze der Welt geworden. Dominierte früher der Weizen, ist dessen Anbau - man mag es kaum glauben - auf Rang zwei abgerutscht. Mais wird nach den Worten des Fachberaters in Deutschland bereits auf 2,33 Millionen Hektar Ackerfläche angebaut. Mais ist auch zu einem ganz entscheidenden Umweltfaktor geworden. Der Anbau von einem Hektar liefert so viel Sauerstoff wie fünf Hektar Buchenwald und produziert den Jahresluftbedarf für 50 bis 60 Menschen. Ferner recycelt ein Hektar Mais den Kohlendioxidausstoß von 60 000 mit dem Auto gefahrenen Kilometern.

    Die Sortenwahl allein genügt natürlich nicht. Eine entscheidende Rolle beim Gedeihen der Pflanze, spielt auch die Witterung. "2010 ist ein ganz verrücktes Jahr", so Meisinger. Wegen des anhaltenden Regens konnte die Unkrautbekämpfung nicht zeitgerecht erfolgen, sodass das Unkraut zum Teil höher stand als der Mais selbst. In aller Regel sollte sich die Hauptblüte in der ersten Augustwoche einstellen. Heuer gab es eine zeitliche Verzögerung von mindestens 14 Tagen. Dennoch zeigte sich Meisinger bezüglich einer guten Ernte optimistisch. Ein schöner Altweibersommer würde dem Wachstum ganz gut tun.

    Landwirte tauschten sich über Anbau und Düngung aus

    Nachdem der Fachberater die insgesamt 23 Sorten mit deren Vor- und Nachteilen vorgestellt hatte, fanden die Landwirte nach der Exkursion auf dem Hof von Georg Burger bei einer Brotzeit noch genügend Zeit zum fachsimpeln. Hier tauschten sie viele Tipps zum Anbau und Düngung aus und unterhielten sich über geeignete Pflanzenschutzmaßnahmen.

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